1959-12-03 / Testimony of Kurt Franz on Belzec and Treblinka Extermination Camps

Introduction

Copy of interrogation protocol of Kurt Franz, a former member of Sonderkommando Reinhard and deputy commander and later commander of the Treblinka extermination camp. In his testimony, Franz discusses the Euthanasia facilities as well as the Belzec and Treblinka extermination camps, downplayed his role in the extermination sites as “logistical” and overseeing Ukrainian guards.

Document

Abschrift

Der Oberstaatsanwalt Düsseldorf, den 3. Dezemb. 1959

– 8 Js 10 904/59 –

Gegenwärtig:
Erster Staatsanwalt Dr. Theiß,
Gerichtsassessor Zeug von der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen Ludwigsburg
als Vernehmende,

Justizangestellte Dietz als Protokollführerin.

Vorgeführt erscheint
der Beschuldigte Kurt Franz,
geb. am 17.1.1914 in Düsseldorf,
wohnhaft dortselbst, Augustastr. 25,
Koch und Küchenchef, verheiratet,
Deutscher, nicht vorbestraft
und macht, zur Wahrheit ermahnt, folgende Angaben:

I. Zur Person:

Ich bin am 17.1.1914 in Düsseldorf geboren. Meine Eltern waren der Kaufmann Ewald Franz und Gertrud Amalie Franz geb. Schmitz. Ich habe noch eine Schwester, die heute in Wuppertal wohnt. Von 1920 bis 1928 besuchte ich die Volksschule in Düsseldorf. Nach der Entlassung aus der Volksschule habe ich im Wittelsbacher Hof in Düsseldorf Koch gelernt. Im Jahre 1932 gründete ich mit mehreren Ratinger Kameraden ein Arbeitsdienstlager des freiwilligen Arbeitsdienstes. In den Jahren 1934 und 1935 war ich als Volontär bei dem Metzgermeister Stollmann in Düsseldorf tätig. Im Oktober 1935 wurde ich dann zur Wehrmacht eingezogen, und zwar zu dem Art. Regiment 6 in Minden/Westfalen. Ich war dann bis September 1937 Soldat, zuletzt mit dem Dienstgrad eines Oberkanoniers.

Ich bin dann im Oktober 1937 in die SS eingetreten, und zwar in die Totenkopfstandarte “Thüringen”. Um die Einstellung hatte ich mich schon während meiner aktiven Dienstzeit bei der Wehrmacht beworben. Veranlaßt wurde ich hierzu durch Kameraden, die mit mir aktiv zur Wehrmacht eingezogen waren, vorher jedoch schon der Totenkopfstandarte Thüringen angehört hatten. Ich möchte mich berichtigen, der Name “Thüringen” wurde unserer Einheit erst später gegeben. Eingetreten bin ich als Staffelanwärter bei der 30. Totenkopfhundertschaft. Diese lag damals in der Nähe von Chemnitz. Ende 1937 oder Anfang 1938 wurde ich mit meiner Einheit nach Weimar verlegt. Hier hat unsere Einheit die Bezeichnung Totenkopfverband “Thüringen” bekommen. Es handelte sich bei unserer Einheit um die 3. Totenkopfstandarte. Ich gehörte der 6. Kompanie an. Kompanieführer waren zunächst ein Obersturmführer Rudi Dirnaegel und später ein Obersturmführer Rosenbusch. Unsere Einheit hatte den Wachdienst im Konzentrationslager Buchenwald zu versehen. Nach einiger Zeit wurde ich zur Kommandantur des Konzentrationslagers abkommandiert. Ich habe da noch kurze Zeit als Koch für die Unterführer gearbeitet.

Ende des Jahres 1939 wurde ich nach Berlin abkommandiert. Es ist möglich, daß es aber auch schon Mitte 1939 gewesen sein kann. Ich hatte damals den Dienstrang eines SS-Rottenführers. Mit mir kommandiert wurden ein Fritz Jirmann, und ein Herbert Floß, Jirmann stammte aus dem Sudetenland, ich glaube aus Teplitz-Schönau, Floß dürfte aus Chemnitz gestammt haben. Floß war damals Oberscharführer und Jirmann etwa Rottenführer. Diese beiden hatten der Kommandantur des KZ Buchenwald angehört. In Berlin mußten wir uns bei dem Reichsärzteführer melden. Es war dies ein Standartenführer Brandt. Wir wurden anschließend von Brandt selbst oder einem gewissen Blankenburg verpflichtet. Vorher hatte man uns einen Film gezeigt, der sich mit dem Schicksal der Geisteskranken befaßte. Der Film sollte uns zu der Überzeugung bringen, daß diese Menschen nur eine Belastung für das deutsche Volk seien und daß es doch das Beste sei, sie umzubringen. Die Organisation, der ich nun zugeteilt wurde, nannte sich “Gemeinnützige Stiftung für Anstaltspflege”. An sonstige Angehörige der Stiftung in Berlin kann ich mich nicht erinnern. Der Name Dr. Bohne ist mir zwar in Erinnerung, ich kann mich im Augenblick jedoch nicht an dessen Funktion erinnern. Es ist möglich, daß mir nach längerem Nachdenken diesbezüglich noch mehr in Erinnerung kommen wird.

In der Folgezeit war ich als Koch in den Anstalten Grafeneck, Linz a.d. Donau und Sonnenstein bei Pirna tätig. Ich habe zwar davon Kenntnis erhalten, daß zu meiner Zeit in diesen Anstalten Geisteskranke ermordet wurden. Da ich jedoch immer nur als Koch tätig war, hatte ich keinen näheren Einblick in die Vorgänge. Ich kann mich noch daran erinnern, daß in Grafeneck 2 Ärzte namens Dr. Baumhardt und Dr. Horst Schumann, beide aus Halle, tätig waren. In Linz habe ich den Kriminalkommissar Christian Wirth kennengelernt. Er trug später die Uniform eines SS-Sturmbannführers. Auf dem Sonnenstein habe ich dann den bereits genannten Dr. Schumann wiedergetroffen. Ich glaube, daß er dort Chefarzt war. Es war jedoch immer ein großer Wechsel innerhalb der Ärzteschaft. Wenn mir vorgehalten wird, daß ich nach den DC-Unterlagen auch in Brandenburg/Havel tätig war, so ist dies richtig. Ich war jedoch nur ganz kurze Zeit ebenfalls als Koch dort tätig.

Ende 1941 oder Anfang 1942 wurde ich nach Berlin versetzt. Ich habe dann in der Folgezeit dort in der Wilhelmstraße 40 wieder als Koch gearbeitet. In dem dortigen Speisesaal haben Angehörige aus dem Amt in der Tiergartenstraße 4 und aus der Führerkanzlei zu Mittag gegessen. Etwa im Frühjahr 1942 wurde ich von Berlin nach Polen abkommandiert. Ich blieb hier bis zum Spätherbst 1943 und kam dann nach Italien zum Höheren SS- und Polizeiführer Triest. Ich wurde hier abkommandiert nach Görz (Gorizia) als Ausbilder an der Landesschutzschule. Mein Vorgesetzter war damals der Major der Gendarmerie Homburg. Ich hatte damals den Dienstrang eines SS-Untersturmführers der Waffen-SS. Ich wurde Ende des Jahres 1944 verwundet und kam nach Arnstadt ins Lazarett.

Etwa Januar 1945 war ich wieder hergestellt und fuhr nochmals zu meiner Einheit zurück. Nach verschiedenen Internierungen war ich schließlich im Juli 1945 wieder in Düsseldorf. Ich habe dann von 1946 bis 1949 beim Brückenbau und ab 1949 wieder in meinem Beruf als Koch gearbeitet. Zuletzt war ich hier in Düsseldorf mit einem Nettogehalt von 700 DM als Küchenchef in einer Filiale der Firma Schmolla, einem Restaurationsbetrieb, tätig.

Geheiratet habe ich im Jahre 1940, Kinder sind aus meiner Ehe nicht hervorgegangen. Ich habe ein außereheliches Kind, das im Jahre 1944 geboren ist. Ich zahlte zuletzt hierfür 60 DM Unterhalt. [….] Wenn mir aus meinen DC-Unterlagen vorgehalten wird, daß ich mich im Jahre 1943 habe scheiden lassen wollen, so ist dies richtig. Es ist hierzu dann aber doch nicht gekommen.

gez. Kurt Franz v.g.u.
gez. Theiß gez. Zeug gez. Dietz

Vermerk: Die Vernehmung wurde unterbrochen von 12.15 Uhr bis 13.30 Uhr zur Vorführung des Beschuldigten bei dem Haftrichter und zur Einnahme des Mittagessens.

II. Zur Sache:

Wie ich schon erwähnt habe, bin ich im Frühjahr 1942 von Berlin nach Polen abkommandiert worden. Es muß im Februar oder März gewesen sein. Eröffnet wurde mir die Abkommandierung in Berlin von dem bereits genannten Sturmbannführer Wirth. Er sagte, daß er in Lublin einen Koch brauche. Ich hatte damals den Dienstrang eines SS-Scharführers. Verpflichtet worden bin ich nicht nochmal. Das Gespräch mit Wirth war ich in der Tiergartenstraße 4 oder in der Wilhelmstraße. Auf jeden Fall erfolgte der Marschbefehl durch die “Gemeinnützige Stiftung für Anstaltspflege”.

Nach Lublin bin ich allein gefahren. Dort habe ich mich bei einem Hauptsturmführer gemeldet, der meiner Erinnerung nach Gottschalk hieß, oder so ähnlich. Ich möchte mich berichtigen, der Name dieses Hauptsturmführers ist mir jetzt wieder eingefallen; Er hieß in Wirklichkeit Michalsen. Er gehörte dem Stab des SS- und Polizeiführers im Distrikt Lublin/Globocnik an. Nähere Angaben zu seiner Person kann ich nicht machen. Ich habe nur dieses eine Mal mit ihm zu tun gehabt. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch erstmals die Bezeichnung “Einsatz Reinhardt” gehört. Ich glaube, daß die Bezeichnung “Reinhardt” von dem Namen eines Gauleiters in der Ostmark namens Reinhardt herrührte. Ich selbst war damals nur einen Tag in Lublin. Sonstige Angehörige des SS- und Polizeiführers habe ich damals nicht kennengelernt. Auch in der späteren Zeit sind mir keine weiteren Namen bekannt geworden. Ich weiß nur noch, daß später Inspekteur des Sonderkommandos der bereits genannte Sturmbannführer Wirth war. Adjutant bei Wirth war später der damals Untersturmführer Josef Oberhauser aus München. Es ist mir außerdem noch in Erinnerung, daß bei dem SS- und Polizeiführer in Lublin ein Gießener Studienrat mit dem Vornamen Ewald war, damals Polizei – Oberleutnant der Gendarmerie. An den Namen kann ich mich jetzt nicht erinnern. Ich möchte mich verbessern, ich habe diesen Offizier nicht in Lublin kennengelernt, sondern erst später in Triest. Dort war er Adjutant von Globocnik. Ob er vorher auch schon in Lublin war, weiß ich nicht. An sonstige Namen in Lublin kann ich mich nicht erinnern. Ich weiß nur, daß der Kopf der “Aktion Reinhardt” sich in Berlin befand, und zwar in der bereits erwähnten Tiergartenstr. 4. Wer damals in Berlin maßgebend tätig war, kann ich nicht sagen. Ich erinnere mich nur noch, daß ich nach Schließung des Vernichtungslagers Treblinka mit dem bereits genannten Blankenburg telefoniert habe und ihn damals frug, was nun werden solle. Außerdem hat uns einmal in Treblinka ein SA. Sturmbannführer Dieter Allers besucht. Er war im Zivilberuf Oberregierungsrat in Berlin. Es ist möglich, daß er auch im Rahmen der “Gemeinnützigen Stiftung” tätig war. Die Personen, deren Unterschriften sich in meinen DC-Akten auf Bl. 18 u. Bl. 22 befinden, sind mir nicht bekannt.

Von Lublin aus wurde ich am letzten Tag in das Vernichtungslager Belzec kommandiert. Es muß dies also im Februar oder März 1942 gewesen sein. In Belzec war ich etwa 1/2 Jahr lang. Lagerkommandant war damals zu Beginn der bereits genannte Wirth. Ich erinnere mich außerdem an folgende Angehörigen der Lagermannschaft in Belzec:

1. Hering
Hering war als Lagerkommandant Nachfolger von Wirth. Der Wechsel in der Lagerführung ist ganz zu Ende meiner Tätigkeit in Belzec vorgenommen worden. Hering war Hauptsturmführer, im Zivilberuf Kriminalbeamter, meiner Erinnerung nach möglicherweise aus der Stuttgarter Gegend. Möglicherweise hieß er mit Vornamen Gottfried. Das kann jedoch ein Irrtum sein. Ob er noch am Leben ist, weiß ich nicht. Hering war damals schon etwa 50 Jahre alt. Ich hatte damals eine Auseinandersetzung mit ihm, da er in meiner Abwesenheit meinen ukrainischen Burschen als angeblichen “Partisanen” hatte erschießen lassen. Es war dies nach meiner Kommandierung nach Treblinka. Ich möchte Hering als ziemlich harten Menschen bezeichnen.

2.) Niemann
Niemann war in Belzec Oberscharführer. Meiner Erinnerung nach ist er später in Sobibor erschlagen worden.

3.) Schwarz
Schwarz hieß mit Vornamen Gottfried, er wurde “Friedel” genannt. Zu seinem Aufgabenkreis gehörte die Vergasung der Juden in Belzec. Auch Niemann war hieran beteiligt. Meiner Erinnerung nach ist Schwarz später in Italien zusammen mit Wirth erschossen worden. Ich glaube das mit ziemlicher Sicherheit sagen zu können. Schwarz hatte in Belzec den Dienstrang eines SS-Hauptscharführers.

4. ) Oberhauser
Wie ich schon erwähnt habe, war Oberhauser später als Untersturmführer Adjutant bei Wirth in Lublin. In Belzec war er SS-Hauptscharführer. Oberhauser hieß mit Vornamen Josef. Er stammt aus München. In Belzec war Oberhauser auch schon Adjutant von Wirth. Ich möchte sagen, daß Oberhauser überhaupt immer die rechte Hand von Wirth war. Meiner Erinnerung nach waren Oberhauser, Niemann und Schwarz vorher in Dachau gewesen. Oberhauser war auch im Rahmen der “Stiftung” tätig. Welchen Aufgabenkreis er hatte, kann ich nicht sagen.

5.) Jirmann
Wie ich bereits erwähnt habe, war Jirmann mit mir ebenfalls im Jahre 1939 zur “Stiftung” abkommandiert worden. Ich traf ihn in Belzec wieder; er hatte hier den Rang eines Scharführers. Jirmann ist später durch einen Kameraden erschossen worden.

6.) Auch Floß habe ich bereits im selben Zusammenhang wie Jirmann erwähnt. Meiner Erinnerung nach ist Floß der in Belzec Oberscharführer war, ebenfalls später umgekommen.

7.) Barbel
Barbel war Österreicher und hieß mit Vornamen Josef. Er war SS-Unterscharführer, trug nur aber die Uniform und muß als ehemaliger Pfleger nach Belzec kommandiert worden sein.

8.) Feix
Feix war aus dem Ausbildungslager Travenicki mit den Ukrainern nach Belzec gekommen. Feix hatte in Belzec die ukrainischen Wachen unter sich. Ich glaube, daß er Oberscharführer war.

9.) Fichner
Erwin Fichner war SS-Unterscharführer und Rechnungsführer des Lagers. Er stammte aus Sachsen und ist später tödlich verunglückt.

10.) Hackenholt
Hackenholt war meiner Erinnerung nach Kraftfahrer in Belzec. Er war auch manchmal bei der Vernichtung eingesetzt.

11.) Girtzig
Ob Girtzig auch in Belzec tätig war, weiß ich nicht mehr genau. Ich habe ihn auf jeden Fall vorher in Grafeneck kennengelernt. Er stammte aus Berlin und war in SS-Uniform.

12.) Schmidt
Schmidt hieß mit Vornamen Heinz oder Willi. Er war Kraftfahrer, gehörte nicht der SS an, sondern war ursprünglich wohl ebenfalls Pfleger und als Kraftfahrer eingesetzt. Dem Dialekt nach stammte er aus Sachsen.

An sonstige Angehörige der Lagermannschaft in Belzec kann ich mich nicht erinnern. Insbesondere ist mir keiner Lagerkommandant namens Obermeier in Erinnerung. Wenn es einen solchen gegeben hätte, dann hätte ich ihn kennen müssen. Es ist möglich, daß mir der genannte Zeuge Pfannenstiel sich irrt und statt Obermeier in Wirklichkeit Oberhauser meint.

An sonstige Personen, die im Rahmen der “Aktion Reinhardt” tätig waren, kann ich mich noch an den Kommandanten von Sobibor erinnern. Dieser hieß Reichleitner, mit Vornamen Franz. Er war Hauptsturmführer, stammte aus Österreich und muß vorher Kriminalbeamter gewesen sein. In Sobibor habe ich außerdem einmal den mir genannten Bruno Weiß gesehen. Ich nehme an, daß er SS-Oberscharführer war. Ich glaube mich jetzt zu erinnern, daß er im Zivilberuf ebenfalls Pfleger war, möglicherweise aus Brandenburg.

Ich selbst war in Belzec zunächst als Koch tätig. Ich wurde nach einiger Zeit durch eine Köchin abgelöst und hatte dann die Aufgabe, die deutschen Unterführer im Lager infanteriemäßig an Waffen auszubilden. Es waren dies insbesondere die ehemaligen Pfleger und Polizeibeamten, die keine Ahnung im Umgang mit Infanterie-Waffen hatten. Später war ich mit der Ausbildung der ukrainischen Wachmannschaften befaßt. Es waren dies etwa 60 – 80 Mann. Dies blieb meine Aufgabe bis zur Versetzung nach Treblinka. Ich bin noch in Belzec zum SS-Oberscharführer befördert worden.

Wieviel Gaskammern in Belzec bestanden, weiß ich nicht genau. Es waren möglicherweise drei. Ich hatte mit der Vergasung nie etwas zu tun. Diese ging so vor sich, daß die Menschen aus den Transportzügen ausgeladen wurden, sich dann in einer Baracke entkleiden mußten und schließlich durch einen engen Schlauch in die Gaskammern getrieben wurden. Später wurde den Frauen dann auch die Haare vorher abgeschnitten. Es ist möglich, daß ich dies auch erst in Treblinka erlebt habe. Männer, Frauen und Kinder wurden gemeinsam vergast. Die Vergasung erfolgte durch Einleitung von Motorabgasen in die Gaskammern. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß auf der Baracke mit den Gaskammern ein Schild angebracht war “Stiftung Hackenholt”. Es ist aber richtig, daß der Motor, mit dem das Kohlenoxyd erzeugt wurde, zeitweise von dem bereits genannten Hackenholt bedient wurde. Die Leichen wurden anschließend in große Gruben geworfen, später wieder herausgeholt und dann verbrannt. Zu Arbeiten waren insgesamt etwa 100 Juden in Belzec eingesetzt. Das deutsche Personal betrug etwa 15 Mann.

Vermerk:
Die Vernehmung wurde um 16 Uhr abgebrochen und am 4.12.1959 um 9.30 Uhr fortgesetzt.

Ich bin etwa Ende des Jahres 1942, Anfang 1943 von Belzec nach Treblinka versetzt worden. An den genauen Zeitpunkt kann ich mich nicht mehr erinnern. Kommandant war bei meiner Ankunft ein SS-Untersturmführer, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann. Er hatte den Doktor-Titel, sein Name fing mit E an, er klang etwa wie “Ebel” oder “Eberth”. Ich glaube nicht, daß er der Waffen-SS angehörte. Er wurde bereits wenige Tage später abgelöst, da unter seiner Leitung in dem Lager erhebliche Mißstände geherrscht haben. Nachfolger war der Hauptsturmführer Franz Stangl. Er war damals etwa 38 bis 40 Jahre alt, stammte aus Hamm in Österreich, war im Zivilberuf wahrscheinlich Kriminalbeamter, und trug die Buchstaben SD am Ärmel. Er leitete das Lager bis zu dem Aufstand im August 1943. Er wurde anschließend nach Italien versetzt. Ob er noch am Leben ist, weiß ich nicht. Sonstige SS-Angehörige in Offiziers-Stellung waren in dem Vernichtungslager nicht. Lediglich ich selbst wurde im Juni 1943 zum Untersturmführer befördert.

In Treblinka existierten 3 Lager. Es war dies einmal das Arbeitslager, das unter dem Kommando des Hauptsturmführers van Eupen stand. Dieses Lager hatte mit dem Vernichtungslager überhaupt nichts zu tun und war von diesem etwa 1 km entfernt. Das Vernichtungslager selbst bestand wieder aus zwei Teillagern. Es war dies einmal der Komplex, in dem die Vergasungen durchgeführt wurden und außerdem ein hiervon abgetrennter Teil, in dem die Arbeitsjuden wohnten. In dem Tötungslager selbst war auch eine Unterbringungsmöglichkeit. Es befanden sich hier diejenigen Juden, die bei der Vergasung selbst eingesetzt waren, also die Leichen wegschaffen mußten, und bei der Verbrennung arbeiteten. Meiner Erinnerung nach bestanden in Treblinka zwei oder drei Gaskammern, die ebenfalls mit Motorabgasen gefüllt wurden. Wieviele Juden insgesamt in Treblinka vergast worden sind, kann ich nicht sagen. Es kamen im Durchschnitt täglich jeweils ein großer Zug an, manchmal waren es auch zwei. Dies war jedoch seltener der Fall.

Ich selbst war ebenso wie in Belzec auch in Treblinka Kommandant der ukrainischen Wachmannschaft. Es waren dies auch in Treblinka 60 – 80 Mann. Die Ukrainer hatten insbesondere die Aufgabe, die Posten für die äußere Postenkette und das Lager zu stellen. Nach dem Aufstand im August 1943 leitete ich das Lager noch etwa einen Monat allein. Vergasungen wurden jedoch während dieser Zeit nicht mehr vorgenommen. Es wurde während dieser Zeit das ursprüngliche Lager beseitigt, es wurde alles planiert, es wurden Lupinen angepflanzt. Es sollte auf dem Lagergelände ein Bauernhof errichtet werden. Das noch zu verwertende Material habe ich gegen den Willen von Wirth dem damaligen Reserve-Lazarett in Ostrow, etwa 14 bis 15 km von Treblinka entfernt, zur Verfügung gestellt. Leiter dieses Lazarettes war ein Oberstabsarzt Dr. Friedrich Struwe. Dr. Struwe ist heute Chef oder Oberarzt bei der Landesheil- und Pflegeanstalt in Schleswig. Möglicherweise ist er auch schon pensioniert. Dr. Struwe war damals derjenige, den ich aufzusuchen pflegte, wenn ich irgendwelche Sorgen hatte.

Ich kann mich noch an folgende Angehörige der deutschen Lagermannschaft in Treblinka erinnern:

1.) Stadie
Stadie hieß mit Vornamen Otto. Er war mein Spieß bei den Ukrainern. Er trug die Uniform eines SS-Unterscharführers, war aber von Beruf Pfleger. Er war schon älter, er trug das Eiserne Kreuz aus dem Krieg 1914/18. Er war möglicherweise Berliner, doch dies weiß ich nicht genau.

2.) Küttner
Er hatte den Vornamen Fritz, war von Beruf Polizeimeister, stammte aus Sachsen und trug auch im Lager Treblinka eine große Teil der Mannschaft Polizeiuniform. Ich möchte hierbei bemerken, daß in Treblinka ein großer Teil der Mannschaft Polizeiuniform trug. Küttner war im Lager bei den Juden tätig. Welche Funktion er genau hatte, kann ich nicht sagen. Er war etwa Rapportführer.

3.) Post
Post hat während des Aufstandes im August 1943 in meiner Abwesenheit die ukrainische Wachmannschaft geführt. Mit durch sein Verschulden ist es zum Aufstand gekommen, da er über die Hälfte der Ukrainer an diesem heißen Augusttag zum Baden geführt hatte. Post hieß mit Vornamen Philipp. Er trug auch die SS-Uniform als Scharführer, war jedoch ebenfalls kein Angehöriger der Waffen-SS, sondern wahrscheinlich Pfleger.

4.) Möller
Möller war ebenfalls im Zivilberuf Pfleger. Es war schon ein älterer Mann.

5.) Bredow
Bredow hieß mit Vornamen Paul. Er war aus Berlin. Von Zivilberuf ebenfalls Pfleger und trug Polizeiuniform.

6.) Floß
Floß hieß mit Vornamen Herbert. Ich habe ihn schon oben erwähnt, ebenfalls auch schon, daß er nicht mehr am Leben ist.

7.) Dr. Eberle
Nachdem mir der Name Heperle auf Bl. 482 d.A. vorgehalten worden ist, glaube ich mich jetzt zu erinnern, daß der von mir bereits genannte erste Kommandant des Lagers Dr. Eberle hieß. Nähere Angaben zu seiner Person fallen mir jedoch auch jetzt nicht ein.

8.) Hinze
An den mir genannten Werner Hinze kann ich mich auch nach längerem Nachdenken nicht erinnern. Auch auf den mir gezeigten Fotografien kommt er mir auch nicht bekannt vor.

8.) Ludwig
Ludwig war meiner Erinnerung Kraftfahrer. Er trug die Uniform eines SS-Unterscharführers. Er hieß möglicherweise mit dem Vornamen Heinrich. Es ist möglich, daß er aus Berlin stammt.

9.) Rum
Rum hieß mit Vornamen Franz, er war im Zivilberuf Kellner und trug ebenfalls Polizeiuniform.

10.) Blikat
Ich kann mich erinnern, daß ich diesen habe einmal einsperren lassen, da er im angetrunkenen Zustand mit einer Pistole herumgeschossen hatte. Er wurde auch anschließend abgelöst. Ich hatte in Abwesenheit des Kommandanten Stangl die Befugnis zu solchen Maßnahmen. Vorher hatte ich mit Wirth in Lublin telefoniert.

11.) Münzberger
Münzberger hieß möglicherweise Gustav. Er stammte aus dem Sudetenland. Ich habe ihn auf dem Sonnenstein getroffen. Ob er auch in Treblinka war, weiß ich nicht mit Sicherheit.

12.) Suchemehl
Suchemehl stammte ebenfalls aus dem Sudetenland und zwar möglicherweise aus Krumau. Er war von Beruf Schneider und später Pfleger. Er hieß mit Vornamen möglicherweise auch Franz.

Vermerk:
Dem Beschuldigten wurden nunmehr die Zeugenaussagen (Bl. 473 ff. d.A.) vorgehalten. Der Beschuldigte erklärte hierauf in erheblicher Erregung:

Es ist richtig, daß ich einen Hund “Bari” besaß. Ich möchte mich verbessern, es war vielmehr so, daß dieser Hund aus Traveniki kam und sich mir im Lager angeschlossen hatte. Es war der einzige Hund im Lager. Ich möchte aber ausdrücklich betonen, daß dieser Hund völlig harmlos war. Er hat niemals jemanden gebissen. Dies kann der bereits genannte Dr. Struwe bezeugen, der später den Hund mit nach Deutschland genommen hat. Ich habe diesen Hund niemals auf einen Juden gehetzt. Ich habe überhaupt noch niemals einen Menschen getötet oder überhaupt geschlagen. Ich möchte mich verbessern, das Letztere kann doch schon einmal vorgekommen sein. Grundsätzlich habe ich aber niemals einem Menschen Unrecht getan oder Unrecht tun wollen. Ich bestreite ganz entschieden die mir zur Last gelegten Übergriffe. Ich behaupte, daß das Ganze eine “Mache” ist. Ich glaube, daß ich jetzt fertiggemacht werden soll, einfach allein deshalb, da ich ein SS-Mann war. Ich trug die Uniform eines SS-Offiziers und stand allein schon deshalb im Blickpunkt der Häftlinge. Ich betone noch einmal, daß es meine Aufgabe lediglich war, für die äußere Sicherung des Lagers zu sorgen. Es ist mir nicht bekannt, daß ich damals den Spitznamen “Lalka” = Puppe bei den Häftlingen hatte. Es ist zwar richtig, daß ich nach Stangl der Rangnächste SS-Angehörige im Lager war. Man kann meine damalige Stellung aber nicht als die eines stellvertretenden Lagerkommandanten bezeichnen. Ich möchte noch hinzufügen, daß es sich bei dem Hund “Bari” um einen Neufundländer oder um eine Mischung mit einem Bernhardiner handelte.

Bei den Bildern in dem beschlagnahmten Fotoalbum schwarz-rot handelt es sich um Bilder dieses Hundes. Wenn ich die mir zur Last gelegten Verbrechen getan hätte, dann hätte ich bestimmt nicht bis heute unter meinem richtigen Namen in Düsseldorf gelebt, da Düsseldorf doch meine Geburtsstadt ist, wo ich leicht zu finden bin.

Frage: Ist Ihnen etwas darüber bekannt, ob in Treblinka auch bulgarische Juden vergast worden sind?

Antwort: Hierzu kann ich keine Angaben machen. Die Juden, die ankamen, sahen im wesentlichen alle gleich aus. Ich weiß wirklich nicht, ob sich hierbei auch bulgarische Juden mit griechischer bzw. jugoslawischer Staatsangehörigkeit befanden.

Frage: Können Sie sich an irgendwelche Persönlichkeiten erinnern, die in Treblinka einmal besuchsweise waren?

Antwort: Ich kann mich noch daran erinnern, daß Wirth mehrfach in Treblinka war. In seiner Begleitung war auch mehrfach der bereits genannte Oberhauser. Ich habe außerdem einmal persönlich Globocnik in Treblinka empfangen. An sonstige Besucher – außer dem bereits genannten Oberregierungsrat Allers, Vorname Dieter, kann ich mich nicht erinnern.

Vorhalt: Ich muß Ihnen vorhalten, daß Sie ausweislich Ihrer Personalunterlagen am 21.6.1943 zum SS-Untersturmführer befördert worden sind, da Sie sich “anläßlich der Aktion Reinhardt” besonders ausgezeichnet haben.

Antwort: Es ist richtig, daß ich befördert worden bin. Es ist auch richtig, daß ich der Einzige in Treblinka gewesen bin, der befördert worden ist. Der Grund hierfür war aber der, daß ich in Treblinka praktisch der einzige Angehörige der aktiven SS war.

Vermerk: Dem Beschuldigten wurden nunmehr die in dem sichergestellten schwarz-roten Fotoalbum enthaltenen Bilder erörtert. Der Beschuldigte erklärte hierzu folgendes:

Bei den Bildern auf Bl. 1 und 2 handelt es sich um den Abbruch eines Schornsteines in Malkinia bei Treblinka. Bei dem genannten Lambert handelt es sich um einen Angehörigen der Lagermannschaft in Treblinka. Lambert war SS-Unterscharführer. Die Fotografie auf Bl. 4 links unten dürfte Angehörige der SS-Lagermannschaft in Sobibor darstellen. Die Bilder auf Bl. 6 stellen Füchse dar, die wir in einem Käfig in Treblinka hielten. Auf Bl. 7 sieht man außer den Füchsen noch 3 Bilder von dem Taubenschlag im Lager und in der Mitte außerdem ein Bild von dem Waffenmagazin. Auf Bl. 8 zeigt die Fotografie den Lagerkommandanten Stangl gemeinsam mit mir vor der Baracke, in der Stangl wohnte. Die Bilder auf Bl. 8 zeigen die Bagger, mit denen die Gruben für die vergasten Juden ausgehoben und der Erdboden später wieder planiert wurden. Aus diesen Gruben sind die Leichen später jedoch wieder herausgeholt und verbrannt worden. An die Namen der Polizeiangehörigen, die auf Bl. 10 abgebildet sind, kann ich mich nicht erinnern. Auf Bl. 11 ist der Hund “Bari” abgebildet und außerdem ein Gebäude des Bauernhofes, der zum Schluß auf dem Lagergelände errichtet worden ist. Auf Bl. 12 zeigt das obere Bild den Sturmbannführer Taus in Italien. Taus hat mit den Vorgängen in Polen nichts zu tun. Das Bild links unten zeigt in der Mitte Stangl und rechts einen Oberleutnant, der auch Österreicher war und eine asiatische Einheit, die in Sokolow stationiert war, führte. Das Bild unten in der Mitte zeigt den Bahnhofsvorsteher und Oberinspektor der Reichsbahn in Malkinia. An den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern. Das rechte untere Bild zeigt den bereits als Kraftfahrer genannten SS-Unterscharführer Schmidt, der im Zivilberuf Pfleger war. Die Bilder auf Seite 13 zeigen wieder den Hund “Bari”. Der Schäferhund auf dieser Seite hat mit Polen nichts zu tun. Die Bilder auf Bl. 14 stellen den bereits genannten Dr. Struwe dar. Das Bild auf Seite 24 rechts oben stellte das Küchenpersonal in der Anstalt Linz/Donau dar.

Wer die fehlenden Bilder in dem Album herausgerissen hat, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, wer die Überschriften teilweise ausradiert hat. Bei der Einheit auf dem Bild Bl. 15 rechts oben handelt es sich um Angehörige der Landschutzschule in Triest.

Ei
v.g.u.

gez. Kurt Franz
gez. Dr. Theiß gez. Zeug gez. Dietz

Copy
The Chief Prosecutor Düsseldorf, December 3, 1959

– 8 Js 10 904/59 –

Present:
Senior Prosecutor Dr. Theiß,
Court Assessor Zeug from the Central Office of State Justice Administrations in Ludwigsburg
as Interrogator,


Court Clerk Dietz as Recorder.

The accused Kurt Franz appears,
born on January 17, 1914, in Düsseldorf,
resident at Augustastr. 25,
a cook and head chef, married,
German, no previous convictions,
and, after being reminded to tell the truth, makes the following statements:


I. Personal Information:

I was born on January 17, 1914, in Düsseldorf. My parents were the businessman Ewald Franz and Gertrud Amalie Franz, née Schmitz. I have one sister, who lives in Wuppertal today. From 1920 to 1928, I attended elementary school in Düsseldorf. After leaving school, I trained as a cook at the Wittelsbacher Hof in Düsseldorf. In 1932, with several comrades from Ratingen, I established a labor service camp for the voluntary labor service. In 1934 and 1935, I worked as an intern for master butcher Stollmann in Düsseldorf. In October 1935, I was drafted into the Wehrmacht, specifically to Artillery Regiment 6 in Minden/Westphalia. I served as a soldier until September 1937, reaching the rank of Oberkanonier (senior gunner).

Then, in October 1937, I joined the SS, specifically the Totenkopfstandarte “Thuringia”. I had already applied for this position while still on active duty in the Wehrmacht, encouraged by comrades who had joined the Totenkopfstandarte “Thuringia” before being drafted alongside me into the Wehrmacht. I should correct myself—the name “Thuringia” was given to our unit only later. I joined as an SS candidate with the 30th Totenkopf Company, stationed near Chemnitz at that time. At the end of 1937 or beginning of 1938, my unit was transferred to Weimar, where it received the designation Totenkopf Division “Thuringia”. Our unit was part of the 3rd Totenkopfstandarte. I was assigned to the 6th Company, initially commanded by Obersturmführer Rudi Dirnaegel and later by Obersturmführer Rosenbusch. Our unit was tasked with guarding the Buchenwald concentration camp. After some time, I was reassigned to the camp command and worked briefly as a cook for the non-commissioned officers.

At the end of 1939, I was reassigned to Berlin. It may also have been mid-1939. At that time, I held the rank of SS-Rottenführer. Alongside me were reassigned a Fritz Jirmann and a Herbert Floß; Jirmann came from the Sudetenland, I believe from Teplitz-Schönau, while Floß was likely from Chemnitz. Floß held the rank of Oberscharführer, and Jirmann was approximately a Rottenführer. Both of them were associated with the Buchenwald command. In Berlin, we had to report to the Reich Medical Leader, a Standartenführer Brandt. Brandt himself, or someone named Blankenburg, inducted us. Prior to this, we were shown a film dealing with the fate of the mentally ill. The film aimed to convince us that these individuals were a burden on the German people and that it was best to eliminate them. The organization to which I was assigned was called the “Charitable Foundation for Institutional Care”. I do not recall other members of the foundation in Berlin. The name Dr. Bohne rings a bell, but I cannot currently remember his role. Perhaps with more time, I may recall more.

In the following period, I worked as a cook in the institutions of Grafeneck, Linz on the Danube, and Sonnenstein near Pirna. I was aware that mentally ill patients were murdered during my time at these institutions. However, as I was always just a cook, I had no further insight into these events. I remember that two doctors, Dr. Baumhardt and Dr. Horst Schumann from Halle, were active in Grafeneck. In Linz, I met police commissioner Christian Wirth, who later wore the uniform of an SS-Sturmbannführer. I later encountered the aforementioned Dr. Schumann again at Sonnenstein, where I believe he was the chief physician. There was, however, frequent turnover among the medical staff. If my DC records show that I also worked in Brandenburg/Havel, that is correct, though I worked there only briefly as a cook.

At the end of 1941 or early 1942, I was reassigned to Berlin, where I resumed work as a cook at Wilhelmstraße 40. The dining hall there served members from the office on Tiergartenstraße 4 and the Führer’s Chancellery. Around spring 1942, I was transferred from Berlin to Poland. I remained there until late autumn 1943, when I was transferred to Italy, to the Higher SS and Police Leader in Trieste. I was then reassigned to Gorizia as an instructor at the National Defense School. My superior was then Major Homburg of the Gendarmerie. At that time, I held the rank of SS-Untersturmführer in the Waffen-SS. At the end of 1944, I was wounded and sent to the hospital in Arnstadt.

Around January 1945, I recovered and returned to my unit. After various internments, I finally returned to Düsseldorf in July 1945. From 1946 to 1949, I worked in bridge construction and then resumed my work as a chef in Düsseldorf, eventually earning a net salary of 700 DM as the head chef at a branch of the Schmolla company, a catering business.

I married in 1940, and no children resulted from this marriage. I have one child born out of wedlock in 1944, for whom I recently paid 60 DM in child support. […] If my DC records indicate that I wanted a divorce in 1943, this is correct, but it never materialized.

Signed Kurt Franz
signed Dr. Theiß, signed Zeug, signed Dietz

Note: The interrogation was interrupted from 12:15 p.m. to 1:30 p.m. for the accused’s appearance before the magistrate and for lunch.

II. Concerning the Matter:

As previously mentioned, I was reassigned from Berlin to Poland in spring 1942, likely in February or March. The reassignment was issued to me in Berlin by the aforementioned Sturmbannführer Wirth. He said he needed a cook in Lublin. I held the rank of SS-Scharführer at that time. I was not formally reassigned again. The discussion with Wirth took place at either Tiergartenstraße 4 or Wilhelmstraße. At any rate, the marching order came through the “Charitable Foundation for Institutional Care”.

I traveled alone to Lublin, where I reported to a Hauptsturmführer, whose name I remember as Gottschalk or something similar. I want to correct myself—the name of this Hauptsturmführer has come back to me: he was actually named Michalsen. He belonged to the staff of the SS and Police Leader in the Lublin District under Globocnik. I cannot provide further information about him, as I only interacted with him on this one occasion. It was also during this encounter that I first heard the term “Einsatz Reinhardt”. I believe that the name “Reinhardt” originated from a Gauleiter in Ostmark named Reinhardt. I was only in Lublin for a day at that time. I did not meet other members of the SS and Police Leader’s staff at that time, and I did not become acquainted with further names over time. I only recall that the inspector of the Sonderkommando was the aforementioned Sturmbannführer Wirth. Wirth’s adjutant later was Untersturmführer Josef Oberhauser from Munich. I also remember that a teacher named Ewald from Giessen, then a police lieutenant in the gendarmerie, was at the SS and Police Leader’s office in Lublin. I do not recall his last name now. I should clarify that I did not meet this officer in Lublin but only later in Trieste, where he was an adjutant to Globocnik. I do not know whether he was also in Lublin previously. Other names from Lublin do not come to mind. I only know that the head of “Aktion Reinhardt” was in Berlin, specifically at the previously mentioned Tiergartenstr. 4. I do not know who was influential there at the time. I only recall that after the closure of the Treblinka extermination camp, I phoned the previously mentioned Blankenburg and asked him what was to happen next. Additionally, we were once visited at Treblinka by SA Sturmbannführer Dieter Allers. He was a senior government councilor in civilian life in Berlin. It is possible he was also active within the “Charitable Foundation”. The people whose signatures are in my DC files on pages 18 and 22 are unknown to me.

From Lublin, I was assigned on the last day to the extermination camp Belzec. This must have been in February or March 1942. I was in Belzec for about half a year. The camp commandant at that time was the previously mentioned Wirth. I also remember the following members of the camp staff in Belzec:

1.) Hering
Hering succeeded Wirth as the camp commandant. The change in command occurred at the very end of my time in Belzec. Hering was a Hauptsturmführer, a police officer by profession, and possibly from the Stuttgart area according to my memory. His first name may have been Gottfried, though that could be mistaken. I don’t know if he is still alive. Hering was already about 50 years old then. I had a confrontation with him because, in my absence, he had my Ukrainian servant shot as an alleged “partisan.” This happened after I was assigned to Treblinka. I would describe Hering as quite a harsh person.

2.) Niemann
Niemann was an Oberscharführer in Belzec. To my knowledge, he was later killed in Sobibor.

3.) Schwarz
Schwarz’s first name was Gottfried; he was called “Friedel.” His duties included overseeing the gassing of Jews in Belzec, in which Niemann also participated. I believe Schwarz was later shot in Italy alongside Wirth. I can say this with some certainty. In Belzec, Schwarz held the rank of SS-Hauptscharführer.

4.) Oberhauser
As I mentioned before, Oberhauser later became Wirth’s adjutant in Lublin as an Untersturmführer. In Belzec, he was an SS-Hauptscharführer. His first name was Josef, and he came from Munich. In Belzec, Oberhauser was already Wirth’s adjutant. I would say that Oberhauser was always Wirth’s right hand. To my knowledge, Oberhauser, Niemann, and Schwarz had previously been in Dachau. Oberhauser also worked under the “Foundation” but I do not know what his responsibilities were.

5.) Jirmann
As I have already mentioned, Jirmann was also assigned to the “Foundation” with me in 1939. I met him again in Belzec; he held the rank of Scharführer. Jirmann was later shot by a comrade.

6.) I have already mentioned Floß in the same context as Jirmann. To my knowledge, Floß, who was an Oberscharführer in Belzec, also died later.

7.) Barbel
Barbel was Austrian and named Josef. He was an SS-Unterscharführer, but he only wore the uniform and must have been assigned to Belzec as a former caregiver.

8.) Feix
Feix came to Belzec from the Travenicki training camp with the Ukrainians. Feix was in charge of the Ukrainian guards in Belzec. I believe he was an Oberscharführer.

9.) Fichner
Erwin Fichner was an SS-Unterscharführer and the camp’s accountant. He was from Saxony and later died in an accident.

10.) Hackenholt
Hackenholt, as I recall, was a driver in Belzec. He was also occasionally involved in the extermination process.

11.) Girtzig
I am unsure if Girtzig also worked in Belzec, but I did meet him earlier in Grafeneck. He was from Berlin and wore an SS uniform.

12.) Schmidt
Schmidt’s first name was either Heinz or Willi. He was a driver, not part of the SS, and was originally a caregiver who was reassigned as a driver. His dialect suggested he was from Saxony.

I do not recall any other members of the camp staff in Belzec. In particular, I do not remember a camp commandant named Obermeier. If there had been one, I would have known him. It is possible that the mentioned witness Pfannenstiel is mistaken and actually meant Oberhauser instead of Obermeier.

As for other individuals involved in “Aktion Reinhardt,” I still remember the commandant of Sobibor. His name was Reichleitner, first name Franz. He was a Hauptsturmführer, from Austria, and must have been a police officer before. In Sobibor, I also saw the man named Bruno Weiß once. I assume he was an SS-Oberscharführer. I now believe he was also a caregiver by profession, possibly from Brandenburg.

In Belzec, I initially worked as a cook. After some time, I was replaced by a female cook and was then tasked with training the German junior officers in infantry weapons. These were primarily former caregivers and police officers who had no experience with infantry weapons. Later, I was responsible for training the Ukrainian guards. This involved around 60–80 men. This remained my task until I was transferred to Treblinka. I was promoted to SS-Oberscharführer in Belzec.

I do not know the exact number of gas chambers in Belzec. There may have been three. I had no involvement in the gassing process. It was carried out as follows: the people were unloaded from the transport trains, had to undress in a barrack, and were then driven through a narrow passage into the gas chambers. Later, the women’s hair was also cut off before. I may have only experienced this process for the first time in Treblinka. Men, women, and children were gassed together. The gassing was carried out by introducing engine exhaust gases into the gas chambers. I do not remember if there was a sign with “Hackenholt Foundation” on the barrack containing the gas chambers. However, it is true that the motor producing the carbon monoxide was occasionally operated by the aforementioned Hackenholt. The corpses were then thrown into large pits, later retrieved, and then burned. Around 100 Jews in total were employed in Belzec for labor. The German personnel consisted of about 15 men.

Note: The interrogation was adjourned at 4 p.m. and resumed on December 4, 1959, at 9:30 a.m.

I was transferred from Belzec to Treblinka around the end of 1942, beginning of 1943. I can no longer remember the exact date. When I arrived, the commandant was an SS-Untersturmführer whose name I no longer remember. He held the title of doctor, and his name began with an E, sounding something like “Ebel” or “Eberth.” I do not believe he belonged to the Waffen-SS. He was replaced a few days later, as there had been significant issues under his leadership. His successor was Hauptsturmführer Franz Stangl. He was about 38 to 40 years old, from Hamm in Austria, likely a police officer by profession, and wore the letters SD on his sleeve. He led the camp until the uprising in August 1943. He was then transferred to Italy. I do not know if he is still alive. There were no other SS officers in leadership roles in the extermination camp. Only I was promoted to Untersturmführer in June 1943.

Treblinka consisted of 3 camps. One was the labor camp, under the command of Hauptsturmführer van Eupen. This camp had nothing to do with the extermination camp and was about 1 km away. The extermination camp itself was divided into two parts. One section housed the gas chambers, while the other, separate section housed the working Jews. The extermination camp also included a living area where Jews assigned to the extermination process, such as those who removed bodies and worked in the cremation process, stayed. As I recall, there were two or three gas chambers in Treblinka, also filled with engine exhaust gases. I cannot say how many Jews were gassed in Treblinka. On average, a large train would arrive daily, sometimes two, though this was less common.

Just like in Belzec, I was also the commander of the Ukrainian guard unit in Treblinka. In Treblinka, there were also 60–80 men. The Ukrainians were mainly responsible for guarding the outer posts and the camp itself. After the uprising in August 1943, I managed the camp alone for about a month. No gassing occurred during this time. During this period, the original camp was dismantled, leveled, and lupins were planted. A farm was supposed to be established on the camp grounds. The remaining materials were, against Wirth’s wishes, made available by me to the reserve hospital in Ostrow, about 14 to 15 km from Treblinka. The head of this hospital was Oberstabsarzt Dr. Friedrich Struwe. Dr. Struwe is now the chief or senior physician at the state healing and care institution in Schleswig. He may already be retired. Dr. Struwe was the person I would visit whenever I had concerns.

I can remember the following members of the German camp staff in Treblinka:

1.) Stadie
Stadie’s first name was Otto. He was my sergeant with the Ukrainians. He wore an SS-Unterscharführer uniform, but he was a caregiver by profession. He was older and had the Iron Cross from the 1914/18 war. He may have been from Berlin, though I am not sure.

2.) Küttner
His first name was Fritz. He was a police officer by profession, from Saxony, and also wore a police uniform in Treblinka. I would like to mention that a large part of the staff in Treblinka wore police uniforms. Küttner worked with the Jews in the camp. I cannot specify his exact role. He was approximately a rapport leader.

3.) Post
During the uprising in August 1943, Post led the Ukrainian guards in my absence. His negligence led to the uprising, as he had taken over half the Ukrainians to bathe on this hot August day. His first name was Philipp. He also wore the SS uniform as a Scharführer but likely worked as a caregiver rather than belonging to the Waffen-SS.

4.) Möller Möller was also a caregiver by profession. He was already an older man.

5.) Bredow Bredow’s first name was Paul. He was from Berlin and a caregiver by profession, also wearing a police uniform.

6.) Floß Floß’s first name was Herbert. I mentioned him before, and I have also mentioned that he is no longer alive.

7.) Dr. Eberle After the name Heperle was shown to me on page 482 of the document, I believe I recall that the first commandant of the camp was named Dr. Eberle. I cannot recall any more details about him.

8.) Hinze
I cannot recall Werner Hinze even after further thought. The photographs shown to me do not seem familiar either.

9.) Ludwig
As I recall, Ludwig was a driver. He wore the uniform of an SS-Unterscharführer and possibly had the first name Heinrich. It is possible he was from Berlin.

10.) Rum
Rum’s first name was Franz. He was a waiter by profession and also wore a police uniform.

11.) Blikat
I remember once having to imprison him because he fired a pistol while drunk. He was subsequently replaced. In Stangl’s absence, I had the authority to enforce such measures. Before this, I had called Wirth in Lublin.

12.) Münzberger
Münzberger’s first name may have been Gustav. He was from the Sudetenland. I met him at Sonnenstein. I am unsure if he was also in Treblinka.

13.) Suchemehl
Suchemehl was also from the Sudetenland, possibly from Krumau. He was a tailor by profession and later became a caregiver. His first name may have been Franz.

Note: The testimonies (pages 473 ff. of the document) were then presented to the accused, who responded in considerable agitation:

It is true that I owned a dog named “Bari.” I would like to clarify that the dog actually came from Traveniki and attached itself to me in the camp. It was the only dog in the camp. I want to emphasize that this dog was completely harmless and never bit anyone. This can be confirmed by Dr. Struwe, who later took the dog back to Germany. I never set this dog on any Jew. I have never killed or even struck a person. I want to clarify that the latter may have occurred once. However, I have never fundamentally harmed or intended to harm anyone. I firmly deny the accusations against me. I believe that I am being “set up” here simply because I was an SS man. I wore the SS officer’s uniform and thus naturally became a focal point for the inmates. I want to emphasize again that my task was solely to ensure the external security of the camp. I am not aware of ever being called “Lalka” (Doll) by the inmates. It is true that, after Stangl, I was the highest-ranking SS member in the camp. However, my position should not be regarded as that of a deputy camp commandant. I would also like to add that “Bari” was a Newfoundland or a mix with a Saint Bernard.

The confiscated black-red photo album contains pictures of this dog. If I had committed the crimes attributed to me, I surely would not have lived under my real name in Düsseldorf until today, as Düsseldorf is my birthplace and where I can easily be found.

Question: Are you aware if Bulgarian Jews were also gassed in Treblinka?

Answer: I cannot provide any information on that. The Jews who arrived generally looked the same. I truly do not know if any Bulgarian Jews with Greek or Yugoslav citizenship were among them.

Question: Do you recall any notable individuals who may have visited Treblinka?

Answer: I remember that Wirth visited Treblinka multiple times. He was often accompanied by the aforementioned Oberhauser. I also personally received Globocnik once in Treblinka. Aside from the already mentioned senior government councilor Dieter Allers, I do not remember other visitors.

Reminder: I must remind you that, according to your personnel records, you were promoted to SS-Untersturmführer on June 21, 1943, for having “distinguished yourself in connection with Aktion Reinhardt.”

Answer: It is correct that I was promoted. It is also correct that I was the only one in Treblinka who was promoted. However, the reason was that I was practically the only active SS member in Treblinka.

Note: The images in the black-red confiscated photo album were then discussed. The accused made the following statements regarding them:

The images on pages 1 and 2 show the demolition of a chimney in Malkinia near Treblinka. The mentioned Lambert was a member of the Treblinka camp staff. Lambert was an SS-Unterscharführer. The photograph on page 4, lower left, likely depicts SS camp personnel in Sobibor. The images on page 6 show foxes we kept in a cage in Treblinka. On page 7, along with the foxes, there are three images of the pigeon coop in the camp and, in the middle, a picture of the weapons magazine. Page 8 shows the camp commandant Stangl with me in front of the barrack where Stangl lived. The images on page 8 show the excavators used to dig pits for the gassed Jews, which were later leveled. The corpses were later removed from these pits and burned. I cannot recall the names of the police personnel depicted on page 10. Page 11 shows the dog “Bari” and a building on the farm that was later built on the camp grounds. Page 12 shows Sturmbannführer Taus in Italy in the upper image. Taus had nothing to do with events in Poland. The lower left image shows Stangl in the center and an Austrian lieutenant with an Asian unit stationed in Sokolow on the right. The lower middle image shows the station master and senior inspector of the Reichsbahn in Malkinia. I cannot remember his name. The lower right image shows the aforementioned SS-Unterscharführer Schmidt, who was a caregiver by profession. The images on page 13 again show the dog “Bari.” The shepherd dog on this page has nothing to do with Poland. The images on page 14 show the aforementioned Dr. Struwe. The image on page 24, upper right, depicts the kitchen staff at the institution in Linz/Donau.

Who removed the missing images from the album, I do not know. I also do not know who erased some of the captions. The unit in the image on page 15, upper right, belongs to the National Defense School in Trieste.

Ei
v.g.u.

Signed, Kurt Franz
Signed, Dr. Theiß, signed, Zeug, signed, Dietz

Archival reference:

Bundesarchiv B 162/4425, p. 80 – 96

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