Introduction
Interrogation protocol of Walter Burmeister, former member of the SS-Sonderkommando Kulmhof, dated 24 January 1961, recorded in Flensburg on his participation and experiences in the extermination camp Kulmhof (Chełmno). According to this, in late 1941, Burmeister was assigned to drive Hauptsturmführer Herbert Lange to Kulmhof, where a special unit was established for the extermination of Jews and Sinti and Roma. He described his duties, which included managing the kitchen, driving duties, and distributing special rations. He also detailed the killing operations at Kulmhof, including the use of gas vans to murder victims. Burmeister admitted to giving deceptive speeches to victims about to be killed and driving gas vans. He claimed he could not recall his thoughts or motivations at the time, nor could he explain why he did not resist the orders.
Testimony of Walter Burmeister
Der Leitende Oberstaatsanwalt bei dem Landgericht in Bonn
z.Zt. Flensburg, den 24. Januar 1961
– 8 Js 52/60 – (4)
Gegenwärtig:
Staatsanwalt S. als Vernehmender,
Justizangestellte P. als Protokollführerin.
In der Haftanstalt in Flensburg wurde der Beschuldigte Walter Burmeister, geb. am 2.5.06 in Ahlbeck-Seebad, Kr. Usedom/Wollin, wohnhaft in Flensburg, Büchersstr. 15, aufgesucht. Nachdem ihm der Gegenstand seiner Vernehmung und der gegen ihn erhobenen Beschuldigung bekanntgegeben und er zur Wahrheit ermahnt worden ist, erklärte er:
Ich habe gegen den Haftbefehl Beschwerde eingelegt, bin aber damit einverstanden, daß, bevor die Akten der Strafkammer in Bonn zur Entscheidung über meine Beschwerde vorgelegt werden, ich durch den Sachbearbeiter der Staatsanwaltschaft in Bonn zur Sache vernommen werde. Es ist mir mitgeteilt worden, daß diese Vernehmung voraussichtlich bis Donnerstag, den 26.1.1961 dauern wird. Die Akten sollen daher der Kammer erst am Freitag, den 27.1.61 vorgelegt werden.
Meine Eltern sind der Klempnermeister Georg Burmeister und dessen Ehefrau Klara geb. Knüppel. Ich hatte noch 2 Schwestern, eine war 2 Jahre jünger, die andere 2 Jahre älter als ich. In Ahlbeck-Seebad habe ich 8 Jahre die Volksschule besucht. Als ich am 20. März 1920 aus der Schule entlassen wurde, ging ich bei meinem Vater in die Klempner- und Installateurlehre. Nach dreijähriger Lehrzeit legte ich am 10.4.1923 die Gesellenprüfung ab. Während der Lehrzeit besuchte ich die gewerbliche Fortbildungsschule. Nach bestandener Gesellenprüfung arbeitete ich bis zum Kriegsanfang 1939 weiter im Geschäft meines Vaters. Am 3. März 1932 legte ich die Meisterprüfung als Klempner- und Installateurmeister vor der Handwerkskammer Stettin-Köslin ab. Im Oktober 1935 trat ich auf Drängen verschiedener Arbeitskollegen in die SS ein. Nach etwa 2 Jahren wurde ich zum Rottenführer befördert. 1937 wurde ich auch Mitglied der NSDAP. Ich habe mich hierum nicht besonders bemüht, sondern wurde als SS-Mann ohne mein Zutun in die Partei übernommen. Am 27.8.1937 heiratete ich Hildegard Drews. Aus dieser Ehe ist ein am 20.5.1938 geborener Junge hervorgegangen. Ich lebe heute von meiner Frau getrennt, bin jedoch nicht geschieden. Mein Sohn lebt bei meiner Frau. Als ich kurz vor Kriegsende (am 2.5.1945) verwundet wurde, bin ich in ein Flensburger Lazarett eingeliefert worden. Als ehemaliger Angehöriger der SS – ich war damals Unterscharführer – wurde ich in das Internierungslager Neuengamme eingewiesen. Dort war ich 2 1/2 Jahre interniert. Nach meiner Entlassung habe ich meinen Wohnsitz im Landkreis Flensburg genommen. Seit einigen Jahren habe ich mich in Flensburg selbständig gemacht und besitze hier einen Klempner- und Installateurbetrieb. Ich beschäftige 4 Gesellen.
1938 nahm ich an einer sechswöchigen Ausbildung bei der SS teil. Ich wurde zunächst nach Oranienburg eingezogen, die Wehrausbildung erfolgte aber im Ausbildungslager Jüterbog. Um welchen SS-Verband, insbesondere ob Waffen-SS oder Totenkopf-Verband, es sich gehandelt hat, weiß ich heute nicht mehr. Am 5.9.1939 wurde ich erneut zur SS nach Oranienburg eingezogen. Die Einheit, der ich zugeteilt war, nannte sich Polizeiverstärkung. Nach 2 Tagen – nachdem wir eingekleidet und aufgestellt worden waren – fuhren wir mit Kraftfahrzeugen nach Polen. Unser Verband war mehrere Kompanien stark gewesen sein. In Polen selbst fuhren wir zu verschiedenen Orten ohne daß jedoch ein Einsatz erfolgte. Als schließlich Verpflegungsschwierigkeiten auftraten, weil die Wehrmacht sich weigerte uns zu verpflegen, fuhren wir nach Oranienburg zurück. Hier blieben wir kurze Zeit und wurden dann nach Dachau verlegt, wo die SS-Totenkopf-Division aufgestellt wurde. In Dachau wurde ich als Koch ausgebildet. Mein Dienstgrad war damals SS-Sturmmann oder SS-Rottenführer. Ich bin während des ganzen Krieges Totenkopf geblieben.
Ich muß mich berichtigen: Im Jahre 1943, als ich in Kroatien bei der SS-Division “Prinz Eugen” eingesetzt war, wurde ich Unterscharführer. Danach bin ich aber nicht mehr befördert worden. Nach Beginn des Frankreichfeldzuges wurde auch unsere Einheit in Frankreich eingesetzt. Ich hatte jedoch nur einmal Feindberührung, weil ich ja als Koch eingesetzt war. Bei diesem Gefecht wurde ich am Finger verwundet und kam im Mai 1940 nach Trier ins Lazarett. Als ich nach 4 Wochen entlassen wurde, wurde ich zu meiner Einheit nach Frankreich zurückkommandiert. Ich wurde nunmehr als Koch beim Bataillon beschäftigt. Im Herbst 1940 wurde ich entlassen, weil ich damals schon 35 Jahre alt war und der SS nur Männer angehören sollten bis zu 30 Jahren. Etwa ein halbes Jahr war ich zu Hause. Im Frühjahr 1941 wurde ich jedoch erneut und zwar diesmal zu einem Polizeilehrgang in Sachsen eingezogen. Ich war aber auch weiterhin Angehöriger der Waffen-SS. Auf diesem Lehrgang erhielten wir vor allem Polizeiunterricht. Nach Beendigung des Lehrgangs, der etwa 6 – 8 Wochen dauerte, wurde ich mit etwa 8 – 10 anderen Personen zur Staatspolizeileitstelle in Posen abkommandiert. Hier tat ich Dienst als Kraftfahrer eines Lkw’s im Dezernat II E, das der Kriminalkommissar und Hauptsturmführer Herbert Lange leitete. Ich führte Fahrten für sämtliche Referatsangehörigen aus.
Im Spätherbst 1941 erhielt ich eines Tages von der Dienststelle, also von der Stapo-Leitstelle Posen, den Befehl zu einer Fahrt mit dem von mir geführten Kraftfahrzeug mit Hauptsturmführer Lange. Es ging entweder unmittelbar oder über Litzmannstadt zu einem kleinen Ort namens Kulmhof. An diesem Ort wurde – wie Lange mir entweder bei der Hinfahrt oder nach dem Eintreffen in Kulmhof sagte – ein Sonderkommando gebildet. Von der Stapoleitstelle Posen waren dem Sonderkommando folgende Personen zugeteilt, die entweder mit uns oder doch etwa zur gleichen Zeit in Kulmhof eintrafen:
1.) Bürstinger, dessen Spitzname “Bazi” war, weil er aus Österreich stammte,
2.) Behm und
3.) Richter; ob dieser den Doppelnamen Hiecke-Richter führte, kann ich nicht sagen. Es war jedenfalls beim Sonderkommando nur eine Person namens Richter.
In Kulmhof trafen etwa zur gleichen Zeit auch SS-Leute anderer Dienststellen z.B. von der Stapoleitstelle Litzmannstadt ein. Ich erinnere mich an folgende Personen:
1.) Otto (dies ist der Nachname), wahrscheinlich Untersturmführer,
2.) Görlich, der aus dem Sudetengau stammte und Rechnungsführer war,
3.) Plate, Albert, der Stellvertreter des Kommandoführers wurde als Otto vom Sonderkommando wegkommandiert wurde. Er ist in Kroatien gefallen.
Von Posen kam gleichfalls ein polnisches Arbeitskommando von 6 oder 7 Personen, die vorher Gefangene im Fort VII in Posen gewesen waren. Kurz nach unserer Ankunft in Kulmhof kam auch eine aus Schutzpolizisten bestehende Wachmannschaft dort an. Deren Führer wechselten. Ich erinnere mich noch, daß einer Hüffing hieß. Die SS-Leute und Schutzpolizisten waren in den Häusern des Dorfes, das beiderseits einer Landstraße angeordnet war, untergebracht. Ich selbst wohnte in dem Haus, in dem auch Lange und später Bothmann wohnte. Dies hatte seinen Grund darin, daß ich in erster Linie mit einem Pkw für die Kommandoführer Fahrten auszuführen hatte und deshalb leicht erreichbar sein mußte. Daneben hatte ich die Aufgabe, die Küche zu leiten. Das Kochen übernahmen Schutzpolizisten. Für den Kommandoführer Bürstinger, Plate und mich kochte ich meist besonders. Mit der Verpflegung selbst hatte ich nichts zu tun, dies war Aufgabe des Polizeibeamten Erwin Schmidt. Die Fahrten, die ich mit Lange und Bothmann auszuführen hatte, führten vornehmlich nach Posen und Litzmannstadt; in Posen zur Staatspolizei-Leitstelle und auch zu dem Gebäude, in dem der Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD und der Höhere SS- und Polizeiführer ihren Sitz hatten. Ferner war es noch meine Aufgabe, Zigaretten und Alkohol, die den Angehörigen des Sonderkommandos als Sonderzuteilung zugedacht waren, zu verwalten und auszugeben. Diese Waren kaufte ich auch auf mir ausgehändigte Zuteilungsscheine hin ein. Etwas abseits vom Dorf, mit der Landstraße durch einen Feldweg verbunden, lag das “Schloß”. Neben diesem befand sich noch ein steinerner Kornspeicher. Eingezäunt war das Gelände zunächst mit einem Drahtzaun, später wurde stattdessen ein Bretterzaun errichtet. Auf einer Anhöhe im Dorf lag die Kirche, die wir als Garage für unsere Wagen benutzten. Ob die 2 Gaswagen, die später zur Tötung der ankommenden Menschen benutzt wurden, schon bei unserer Ankunft in Kulmhof waren oder kurz danach ankamen, kann ich nicht sagen. Die Namen Dr. Kallmeyer und Christian Wirth – beide höhere SS-Führer – kenne ich nicht. Ich weiß auch heute nicht mehr, wer die beiden Gaswagen in der Anfangszeit, nämlich so lange bis 1942 die späteren Gaswagenfahrer Laabs und Hering nach Kulmhof kamen, gefahren hat. Die Namen Fritz Walther und Basler oder Batzler sagen mir nichts.
Durch das polnische Arbeitskommando wurde im Keller des Schlosses eine hölzerne Rampe mit einem Zaun errichtet. Das polnische Arbeitskommando war im Schloß untergebracht und konnte sich hier frei bewegen. Die aus den ersten in Kulmhof ankommenden Judentransporten gebildeten jüdischen Arbeitskommandos, deren Füße mit eisernen Fesseln aneinander gekettet waren, wohnten entweder im Schloß oder im Kornspeicher. Dieses jüdische Arbeitskommando hatte verschiedene Arbeiten sowohl im Schloß als auch im Waldlager zu verrichten. Die genaue Einteilung und die Namen der beaufsichtigenden Schutzpolizisten kenne ich nicht mehr. Als Waldlager wurde ein Waldstück bezeichnet, das einige Kilometer vom Schloß entfernt lag und in den die Leichen der getöteten Menschen vergraben oder verbrannt wurden. Bevor die ersten Menschentransporte nach Kulmhof kamen, mußten wir alle eine Erklärung unterschreiben, daß wir über alles, was wir hören und sehen, nicht sprechen würden, da es sich um eine geheime Reichssache handele.
Nachdem das Schloß mit der Rampe versehen worden war, kamen alsbald mit LKW’s aus Litzmannstadt Menschen in Kulmhof an. Es handelte sich vorwiegend um Juden; es waren jedoch auch einmal Zigeuner; ein andermal kamen nur Kinder. Wenn die Menschen von den Lastkraftwagen abgestiegen waren, wurde ihnen im Schloßhof oder in einem Saal des Schlosses, in den sie hingeführt wurden, eine Ansprache gehalten. Den Menschen wurde erklärt, sie müßten baden, ihre Kleider müßten desinfiziert werden, sie könnten nützliche vorher abgeben, die notiert würden und die sie nach dem Bad zurück erhalten würden. Auf Anweisung des Kommandoführers Lange habe ich selbst einige Male – wie oft genau, kann ich heute nicht mehr sagen – eine solche Ansprache im Schloß an die dort wartenden Menschen gehalten. Durch die Ansprache sollten die Menschen darüber getäuscht werden, was ihnen bevorstand. Wenn die Menschen sich entkleidet hatten, wurden sie angewiesen, in den Keller des Schlosses und hier über einen Gang auf die Rampe und von dort in die Gaswagen zu gehen. Im Schloß waren Schilder mit der Aufschrift angebracht “Zum Bad”.
Bei den Gaswagen handelte es sich um große LKW’s mit einem etwa 4 – 5 m langen, etwa 2.20 m breiten und 2 m hohen Kastenaufbau. Dieser war innen mit Blech verkleidet. Auf dem Boden lag ein Holzrost. Im Boden des Kastenaufbaus war eine Öffnung angebracht, die mit einem beweglichen Metallschlauch mit dem Auspuff verbunden werden konnte. Wenn die Wagen voller Menschen waren, wurden die Flügeltüren an der Rückseite geschlossen und die Verbindung von Auspuff und Wageninneres hergestellt. Soweit ich dies gesehen habe, geschah dies durch die Angehörigen des polnischen Arbeitskommandos. Die als Fahrer des Gaswagens eingeteilten Kommandoangehörigen ließen alsdann den Motor an, sodaß die im Wageninneren befindlichen Menschen durch die Verbrennungsgase des Motors erstickten. War dies der Fall, wurde die Verbindung vom Auspuff zum Wageninneren gelöst und der Wagen zum Waldlager gefahren. Hier wurden die Leichen entladen und die erste Zeit in Massengräbern vergraben, später verbrannt. Es kam einige Male – viermal mag es wohl gewesen sein -, wenn nämlich die eigentlichen Gaswagenfahrer nicht da waren, vor, daß ich von Lange den Befehl erhielt, den Gaswagen zu fahren. In solchen Fällen war der Schlauch vom Auspuff zum Wageninneren immer schon durch einen Angehörigen des polnischen Arbeitskommandos angeschlossen. Da ich es vermeiden wollte, selbst den Motor anzulassen, habe ich in diesen Fällen den Angehörigen des polnischen Arbeitskommandos gesagt: “Laßt den Motor an”. Diese taten das denn auch. Wenn die Menschen an den ins Wageninnere geleiteten Auspuffgasen erstickt waren, löste ein Angehöriger des polnischen Arbeitskommandos den Schlauch vom Auspuff wieder. Ich fuhr sodann mit dem Wagen ins Waldlager, wo er durch das jüdische Arbeitskommando entladen wurde. Alsdann fuhr ich den Wagen zum Schloß zurück und stellte ihn dort ab. Hier wurde er gesäubert und von den Ausscheidungen der in ihm gestorbenen Menschen gereinigt. Danach wurde er wieder erneut zu Vergasungen benutzt.
Frage: Warum haben Sie die Befehle Lange’s, Ansprachen an die zur Tötung bestimmten Menschen zu halten und die Gaswagen zu fahren, befolgt, ohne zu versuchen in irgendeiner Weise, sei es durch Ausreden oder Vorspiegeln körperlicher Erkrankungen Ihrer Person oder z.B. technischer Mängel des LKW’s zu umgehen oder gar die Ausführung zu verweigern?
Antwort: Was ich damals gedacht habe und ob ich überhaupt etwas gedacht habe, kann ich heute nicht mehr sagen. Ich kann auch heute nicht mehr sagen, ob ich durch die damalige Propaganda so beeinflußt war, daß ich mich dem mir erteilten Befehl nicht widersetzt habe.
Die Vernehmung wird unterbrochen, da Einschluß in der Haftanstalt erfolgt.
Bis hierhin selbst gelesen, genehmigt und unterschrieben:
gez. Walter Burmeister
The Chief Public Prosecutor at the Regional Court in Bonn
Currently in Flensburg, January 24, 1961
– 8 Js 52/60 – (4)
Present:
Prosecutor S. as the interrogator,
Judicial Employee P. as the recorder.
The accused, Walter Burmeister, born on May 2, 1906 in Ahlbeck-Seebad, district of Usedom/Wollin, residing in Flensburg, Büchersstr. 15, was visited in the detention facility in Flensburg. After being informed of the subject of his interrogation and the charges against him, and after being admonished to tell the truth, he declared:
I have filed a complaint against the arrest warrant, but I agree that before the files are submitted to the criminal chamber in Bonn for a decision on my complaint, I will be interrogated by the case officer of the public prosecutor’s office in Bonn. I have been informed that this interrogation will probably last until Thursday, January 26, 1961. Therefore, the files will be submitted to the chamber on Friday, January 27, 1961.
My parents are the master plumber Georg Burmeister and his wife Klara, née Knüppel. I had 2 sisters, one was 2 years younger, the other 2 years older than me. In Ahlbeck-Seebad, I attended elementary school for 8 years. When I was released from school on March 20, 1920, I started an apprenticeship as a plumber and installer with my father. After a three-year apprenticeship, I passed the journeyman’s examination on April 10, 1923. During the apprenticeship, I attended a vocational school. After passing the journeyman’s examination, I continued working until the beginning of the war in 1939 in my father’s business. On March 3, 1932, I passed the master craftsman examination as a plumber and installer before the Chamber of Crafts in Stettin-Köslin. In October 1935, at the urging of various colleagues, I joined the SS. After about 2 years, I was promoted to Rottenführer. In 1937, I also became a member of the NSDAP. I did not particularly strive for this but was accepted into the party as an SS man without any effort on my part. On August 27, 1937, I married Hildegard Drews. From this marriage, a boy was born on May 20, 1938. I live separated from my wife today but am not divorced. My son lives with my wife. When I was wounded shortly before the end of the war (on May 2, 1945), I was admitted to a Flensburg hospital. As a former member of the SS – I was an Unterscharführer at the time – I was sent to the internment camp at Neuengamme. I was interned there for 2 1/2 years. After my release, I took up residence in the Flensburg district. For several years, I have been self-employed in Flensburg and own a plumbing and installation business here. I employ 4 journeymen.
In 1938, I participated in a six-week training course with the SS. I was initially drafted to Oranienburg, but the military training took place in the Jüterbog training camp. I no longer know which SS unit it was, especially whether it was the Waffen-SS or the Totenkopf unit. On September 5, 1939, I was again drafted into the SS to Oranienburg. The unit I was assigned to was called Police Reinforcement. After 2 days – after we were outfitted and assembled – we drove to Poland with motor vehicles. Our unit must have consisted of several companies. In Poland, we drove to various places without any deployment taking place. When supply difficulties eventually arose because the Wehrmacht refused to supply us, we returned to Oranienburg. We stayed there for a short time and were then transferred to Dachau, where the SS-Totenkopf Division was formed. In Dachau, I was trained as a cook. My rank at that time was SS-Sturmann or SS-Rottenführer. I remained with the Totenkopf throughout the entire war.
I need to correct myself: In 1943, when I was stationed in Croatia with the SS Division “Prinz Eugen”, I became an Unterscharführer. However, I was not promoted after that. After the start of the French campaign, our unit was also deployed in France. However, I only had one encounter with the enemy because I was deployed as a cook. During this skirmish, I was wounded in the finger and came to the hospital in Trier in May 1940. After 4 weeks, when I was discharged, I was reassigned to my unit in France. I was now employed as a cook with the battalion. In the fall of 1940, I was discharged because I was already 35 years old and the SS only accepted men up to 30 years old. I was at home for about six months. In the spring of 1941, I was drafted again, this time for police training in Saxony. However, I remained a member of the Waffen-SS. During this course, we received mainly police training. After completing the course, which lasted about 6 – 8 weeks, I was assigned with about 8 – 10 other people to the State Police Headquarters in Posen. Here, I served as a truck driver in Department II E, which was led by Criminal Commissioner and Hauptsturmführer Herbert Lange. I drove for all the department’s staff.
In late autumn 1941, one day I received an order from the office, namely from the Stapo headquarters in Posen, to drive Hauptsturmführer Lange in the vehicle I was driving. We went either directly or via Litzmannstadt to a small place called Kulmhof. In this place, as Lange told me either on the way there or after arriving in Kulmhof, a special unit was being formed. From the Stapo headquarters in Posen, the following persons were assigned to the special unit, who either arrived with us or about the same time in Kulmhof:
1.) Bürstinger, whose nickname was “Bazi” because he was from Austria,
2.) Behm, and
3.) Richter, whether he used the double name Hiecke-Richter, I cannot say. In any case, there was only one person named Richter in the special unit.
At about the same time, SS men from other offices, such as the Stapo office in Litzmannstadt, also arrived in Kulmhof. I remember the following persons:
1.) Otto (this is the last name), probably an Untersturmführer,
2.) Görlich, who came from the Sudetenland and was a treasurer,
3.) Plate, Albert, the deputy commander who was reassigned from the special unit as Otto. He was killed in Croatia.
From Posen, a Polish labor detachment of 6 or 7 persons, who had previously been prisoners in Fort VII in Posen, also arrived. Shortly after our arrival in Kulmhof, a guard unit composed of police officers arrived there as well. Their leaders changed. I still remember that one was named Hüffing. The SS men and police officers were housed in the houses of the village, which were arranged on both sides of a country road. I myself lived in the house where Lange and later Bothmann also lived. This was because I primarily had to carry out driving duties for the commanders with a car and therefore had to be easily reachable. In addition, I was responsible for managing the kitchen. The cooking was done by police officers. For the commander Bürstinger, Plate, and myself, I usually did the cooking. I had nothing to do with the food supply itself; this was the task of police officer Erwin Schmidt. The trips I had to make with Lange and Bothmann were mainly to Posen and Litzmannstadt; in Posen to the State Police Headquarters and also to the building where the Inspector of Security Police and SD and the Higher SS and Police Leader had their headquarters. Furthermore, it was my task to manage and distribute the cigarettes and alcohol that were allocated as special rations to the members of the special unit. I also bought these goods using the llocation slips handed over to me. Slightly off the village, connected to the country road by a dirt path, was the “castle.” Next to it was a stone grain storage building. The area was initially fenced with wire mesh, later a wooden fence was erected instead. On a hill in the village lay the church, which we used as a garage for our vehicles. Whether the two gas vans, which were later used to kill the arriving people, were already there when we arrived in Kulmhof or arrived shortly afterward, I cannot say. I do not know the names Dr. Kallmeyer and Christian Wirth – both senior SS leaders. I also do not know who drove the two gas vans in the early days, namely until 1942, when the later gas van drivers Laabs and Hering arrived in Kulmhof. The names Fritz Walther and Basler or Batzler mean nothing to me.
The Polish labor detachment built a wooden ramp with a fence in the basement of the castle. The Polish labor detachment was housed in the castle and could move freely there. The Jewish labor detachments formed from the first transports of Jews arriving in Kulmhof, whose feet were chained together with iron shackles, lived either in the castle or in the grain storage building. This Jewish labor detachment had various tasks to perform both in the castle and in the forest camp. I no longer know the exact assignments and the names of the supervising police officers. The forest camp referred to a wooded area a few kilometers from the castle where the bodies of the murdered people were buried or burned. Before the first transports of people arrived in Kulmhof, we all had to sign a declaration that we would not speak about anything we heard or saw, as it was a secret Reich matter.
After the castle was equipped with the ramp, people soon arrived in Kulmhof from Litzmannstadt by truck. These were predominantly Jews; however, there were also Gypsies at one time; another time only children arrived. When the people had alighted from the trucks, they were given a speech in the castle courtyard or in a hall of the castle to which they were led. The people were told that they needed to bathe, their clothes needed to be disinfected, they could hand over useful items beforehand, which would be noted and returned to them after the bath. On the orders of the commander Lange, I myself gave such speeches a few times – I cannot say exactly how often – to the people waiting there in the castle. The purpose of the speech was to deceive the people about what was about to happen to them. After the people had undressed, they were instructed to go to the basement of the castle and from there through a corridor to the ramp and from there into the gas vans. Signs were posted in the castle with the inscription “To the Bath.”
The gas vans were large trucks with a body about 4 – 5 meters long, about 2.20 meters wide, and 2 meters high. This body was lined with sheet metal on the inside. A wooden grate lay on the floor. An opening was made in the floor of the body, which could be connected to the exhaust pipe with a flexible metal hose. When the trucks were full of people, the rear doors were closed and the connection between the exhaust pipe and the interior of the truck was made. As far as I have seen, this was done by the members of the Polish labor detachment. The unit members assigned as drivers of the gas vans then started the engine, so that the people inside the truck suffocated from the exhaust gases of the engine. When this was the case, the connection from the exhaust pipe to the interior of the truck was disconnected, and the truck was driven to the forest camp. Here the corpses were unloaded and buried in mass graves in the beginning, later burned. A few times – it may have been four times – when the actual gas van drivers were not there, I received orders from Lange to drive the gas van. In such cases, the hose from the exhaust to the interior of the van was always already connected by a member of the Polish labor detachment. As I wanted to avoid starting the engine myself, in these cases, I told the members of the Polish labor detachment: “Start the engine.” They did so. When the people had suffocated from the exhaust gases directed into the van’s interior, a member of the Polish labor detachment disconnected the hose from the exhaust. I then drove the van to the forest camp, where it was unloaded by the Jewish labor detachment. I then drove the van back to the castle and parked it there. Here it was cleaned and purged of the excretions of the people who had died in it. It was then used again for gassings.
Question: Why did you follow Lange’s orders to give speeches to the people destined for killing and to drive the gas vans, without trying in any way, whether by making excuses or pretending physical illness or technical defects of the truck, to avoid or even refuse the execution?
Answer: What I thought at the time and whether I thought anything at all, I cannot say today. I also cannot say today whether I was so influenced by the propaganda at that time that I did not resist the order given to me.
The interrogation is interrupted as lockup in the detention facility occurs.
Read by myself up to this point, approved, and signed:
Signed, Walter Burmeister
Archivial reference:
BArch B 162/3246, p. 145 – 151