Heinrich May
Certified copy of interrogation protocol of forestry official Heinrich May dated 13 December 1960, recorded in Bonn (West-Germany) on his experiences and observations on Holocaust operations near Kulmhof (Chełmno). May was a longstanding member of the NSDAP and SS, career took a dark turn during WWII when he found himself managing a forestry office near Kulmhof extermination camp. May witnessed suspicious activities, including the movement of “gas vans” used for exterminating Jewish individuals. Despite not seeing the killings firsthand, the evidence was overwhelming, with frequent sightings of smoke rising from the forest. Bothmann, the commander of the Sonderkommando operating the site, later revealed to May the presence of mass graves and confirmed the scale of the atrocities. At the end of the war, May penned a manuscript, “The Great Lie,” which recounted these details but was never published. In this post-war interrogation, May corroborated the details presented in his manuscript.
Testimony
– 8 Js 52/60 –
Bonn, den 13.12.1960
Gegenwärtig:
Staatsanwalt M.
KOM W.
KK K.
als Vernehmende
JA S.
als Protokollführerin
Auf Vorladung erscheint der Forstmeister a.D. Heinrich Wilhelm May, geb. am 28. 11. 1896 in Misselberg bei Nassau/Lahn, wohnhaft in Bergnassau bei Nassau/Lahr… und erklärt mit dem Gegenstand seiner Vernehmung vertraut gemacht und zur Wahrheit ermahnt, zur Sache folgendes:
Ich wurde als Sohn des Landwirtes Karl Theodor May in Misselberg geboren. Nach dem Besuch der achtklassigen Volkschule in Dienethal kam ich am 1. Oktober 1910 als Forsteleve an die Fortmeisterei in Naussau. Beim Ausbruch des 1. Weltkrieges meldete ich mich als Kriegsfreiwilliger. Nach Beendigung des 1. Weltkrieges übernahm ich vertretungsweise die Försterei Singhofen bei Nassau. Nach Ablegung der Förstereiprüfung wurde mir diese Försterei übertragen. Am 1. Oktober 1927 wurde ich zum Oberförster befördert und übernahm im Forstamt Hachenburg/Süd die Oberförsterstelle Mündersbach. Bei der Mobilmachung im August 1939 wurde ich als Feldwebel zum Infanterieregiment 463 eingezogen. Auf Aufforderung des Reichsforstamtes wurde ich kurz vor Weihnachten 1939 vom Wehrdienst freigestellt und hatte mich in Posen bei Landforstmeister Sommermeyer gemeldet. Dann wurde mir die Leitung des Forstamtes Kolo (Warthbrücken) übertragen. Meines Wissens ist Sommermeyer jetzt Oberlandförster in Hannover. Das mir übertragene Forstamt befand sich in dem Dörfchen Gaj an einem kleinen See bei Izbica – nördlich von Kolo. Das Forstamt Kolo umfasste ca. 51000 ha Staatswald und ca. 2000 ha Privatwald als Aufsichtswald. Mir unterstand auch die Försterei Kulmhof, welche nordwestlich von dem Ort Kulmhof (Chelmno) lag direkt am Waldrand. Diese Försterei wurde zunächst von einem polnischen Förster geleitet. Dieser Förster wurde nach meiner Erinnerung Ende 1940 oder Anfang 1941 durch einen deutschen Förster, es handelte sich um den Revierförster Staegemeier1, Vorname nicht bekannt abgelöst. Meines Wissens stammte dieser Förster aus Westfalen. Nach meiner Schätzung ist er etwa 1885 bis 1888 geboren. Die Leitung des Forstamtes Kolo übte ich bis Januar 1945 als die russischen Truppen das Gebiet besetzten.
Der NSDAP habe ich seit 1926 angehört. Eine Funktion hatte ich in dieser Partei nicht. Der allgemenen SS habe ich seit 1933 angehört. Bis zum Jahre 1936 war ich in der SS Hauptsturmführer. Diesen Dienstgrad habe ich bis Kriegsende behalten.
Ende des Jahres 1941 – den genauen Zeitpunkt kann ich nicht mehr angeben – meldete mir der Revierförster Staegemeier aus Kulmhof es seien im Walde bei Kulmhof ein größeres Kommando der Gendarmerie erschienen und habe ein größeres Waldstück abgesperrt und mit dichten Postengruppe umgeben. Ihm sei erklärt worden, er dürfe dieses Waldstück nicht mehr betreten. Zu welchem Zweck das Waldgebiet abgesperrt wurde, wusste Staegemeier zu diesem Zeitpunkt nicht. Daraufhin führte ich Beschwerde beim Landesforstamt in Posen, jedoch wurde mir von dort aus mitgeteilt dass daran nichts zu ändern sei. Es wurde aber nicht gesagt, was es mit der Absperrung des Waldgebietes auf sich hatte.
In den folgenden Monaten interessierte ich mich natürlich dafür was in dem Waldgebiet vor sich ging. Vom Hörensagen erfuhr ich von Volksdeutschen und Polen, dass in den betreffenden Waldgebiet jüdische Menschen in Gaswagen umgebracht wurden. Gesehen habe ich davon jedoch nichts. Im Verlaufe des Jahres 1942 habe ich dann mehrfach sog. Gaswagen die einen geschlossenen Kastenaufbau hatten und dunkel gestrichen waren vom Schloss in Kulmhof in Richtung des abgesperrten Waldgebietes fahren sehen, woraus ich schloss dass die jüdischen Menschen im Schloss die Gaswagen besteigen mussten, anschließend darin umgebracht wurden die Leichen anschließend zum Wald gefahren wurden. Einmal habe ich gesehen dass einer der Gaswagen an der Straße zum Walde in den Straßengraben abgerutscht war und Gendarmeriebeamte mittels eines zweiten Gaswagens versuchten den abgerutschen Wagen herauszuziehen. Ich habe auch mehrfach beobachtet, dass Gaswagen aus einem Tor am Schloss herausgefahren kamen, welche sich in einem hohen Bretterzaun befand, mit welchem das Schloss umgeben war.
Diese Beobachtungen habe ich aber nur gemacht wenn ich durch Kulmhof auf einem Dienstweg mit meinem Wagen durchgefahren bin. Ein Anhalten auf der Straße in Kulmhof war verboten, was durch Schilder zum Ausdruck gebracht wurde. Einmal habe ich auch am Schloss Menschen gesehen die mit Ketten an den Beinen und Händen gefesselt waren und von einem Gendarm bewacht wurden. Auf meinem Dienstfahrten habe ich auch mehrfach im Verlaufe des Jahres 1942 beobachtet dass viele Menschen mit der Kleinbahn von Kolo in Richtung Kulmhof transportiert wurden. Diese Beobachtungen habe ich aber immer nur aus grösserer Entfernung gemacht. Wie ich seinerzeit erfahren habe wurden diese Menschen an einem Gut zwischen Kulmhof und Kolo ausgeladen und mit Lastkraftwagen Richtung Kulmhof weitertransportiert. An dem Betreffenden Gut habe ich auch in einem Falle eine grössere Anzahl Menschen lagern sehen. Bei dem Gutsverwalter handelte es sich um einen Reichsdeutschen namens Herkner. Dieser erzählte mir einmal dass jüdische Menschen die gebrechlich waren und nicht mehr die Lastwagen besteigen konnten hinter einer Hecke des Gutes von Wachmannschaften erschossen worden seien.
Aus all dem, was ich bisher geschildert habe bestätigte sich mir das was mir vom Hörensagen bekannt wurde und zwar dass in dem Waldgebiet bei Kulmhof jüdische Menschen umgebracht wurden. Die Gewissheit darüber erhielt ich Ende 1942 oder Anfang 1943. In diesem Zeitpunkt wurde ich eines Tages zum Landesforstamt nach Posen befohlen. Von hier aus wurde ich zu einem Regierungsbeamten in Posen geschickt, auf dessen Namen ich mich aber nicht mehr besinnen kann. Dieser erklärte mir dass sich der Führer des in dem abgesperrten Waldgebiet bei Kulmhof tätigen. Kommandos bei mir zwecks Aufforstung einer im Wald gerodeten Fläche melden würde, und ich ihn zwecks Aufforstung dieser Fläche fachmännisch beraten sollte. Kurz darauf suchte mich ein gewisser Bothmann in meinem Forstamt auf, und wir fuhren gemeinsam in das abgesperrte Waldgebiet. Dort sah ich inmitten des Waldes eine geredete Fläche von etwa 200 m Länge und 150 m Breite. Auf dieser Fläche waren 2 grosse Massengräber, welche mit erde zugeworfen waren. Bothmann brachte beiläufig zum Ausdruck, dass dort ca 250 Tausend Menschen unter der Erde lügen, und noch Platz für viele vorhanden sei. Dieses brachte er in zynischer Weise zum Ausdruck, jedoch äusserte er sich weiter nicht, und ich fragte ihn auch nicht näher. Ich beriet Bothmann dann wie am zweckmäßigsten diese Fläche aufzuforsten sei. Nach meiner Erinnerung sagte ich, dass Ginstersamen säen solle, weil Ginster am schnellsten wachse. Die Aufforstung wollte Bothmann selbst durchführe. Anschließend verabschiedete ich mich von Bothmann.
Einige Monate später erschien abermals Bothmann in meinem Forstamt und bam mich mit ihm gemeinsam abermals das abgesperrte Waldgebiet aufzusuchen um ihn darüber zu beraten was er mit einer Anzahl Bäumen machen solle, welche bei der Verbrennung von Leichen angebrannt seien, da das Feuer auf den Waldbestand übergegriffen hatte. Er brachte zum Ausdruck dass die Gefahr bestehe dass Unbefugte in den Wald einsehen konnten, wenn die Bäume umstürzten. Ich sah mir daraufhin mit Bothmann den Schaden an, und ich erklärte Bothmann er brauchte vorerst ein Umstürzen der Bäume nicht zu befürchten da sie ja noch mit den Wurzeln fest im Erdreich verwachsen seien. Bei dieser Gelegenheit habe ich gesehen dass ein grösseres Massengrab von ca. 80 m Länge geöffnet war. Leichen habe ich jedoch in diesem Massengrab nicht sehen können, da ich nicht näher herantreten durfte. Nachdem ich Bothmann die betreffende Auskunft gegeben hatte erklärte er mir er wolle mir einmal seine neuste Errungenschaft zeigen und er führte mich zu einer Bretterbude. In dieser Bretterbude befand sich eine Maschine, und er erklärte dass es sich hierbei um eine Knochenmühle handele, in welcher die Knochen der Leichen zermahlen würden, da diese nicht richtig verbrennen würden. Hieraus schloss ich dass die Leichen irgendwie verbrannt wurden. Für die Einstellung des Bothmann ist bezeichnend, dass er einen älteren Mann bei dem es sich wahrscheinlich um einen Juden handelte herbeirief und ihn beauftragte aus einem Sack in der Bretterbude eine Hand von Mehl herauszuholen. Als dieser Mann nun mit beiden Händen voll Mehl ankam fragte Bothmann ihn ob er wisse was das sei. Als dieser Mann keine Antwort gab, sagte Bothmann: “Das sind deine Rassegenossen.” In sein Schicksal ergeben sagte der alte Mann: “Nun, was kann man da machen.” Erwähnen möchte ich noch dass sich in der Bretterbude noch weitere Säcke befanden in welchem offenbar ebenfalls Knochenmehl vorhanden war. Weiter muss ich noch erwähnen dass ich im Vorbeigehen in der Nähe der Bretterbude ca. 4-5 Leichen habe liegen sehen, die meines Erachtens Kopfschüsse aufwiesen, da von den Stirnen Blutstreifen über die Gesichter liefen. Weitere Beobachtungen habe ich an diesem Tage nicht gemacht, jedoch war mir endgültig klar geworden, dass in dem Waldgebiet viele Menschen umgebracht worden waren.
Kurz darauf kaufte Bothmann bei mir grössere Mengen Brennholz auf. Offenbar benötigte er das Holz zum Verbrennen von Leichen. Schließlich forderte Bothmann so große Mengen Holz, dass ich diese Mengen aus dem planmäßigen Einschlag nicht mehr liefern konnte. Daraufhin wandte er sich an die Regierung Posen und ich erhielt von dort vom Landesforstamt den Auftrag das Holz unter allen Umständen zu liefern, ggfls. durch Vernahme eines Kahlschlages. Somit war ich gezwungen an Bothmann weiter Holz zu liefern. Das Holz wurde von Bothmann mit Lastkraftwagen abgeholt. Bezahlt wurden die Lieferungen an die Forstkasse in Konin. Wie die Leichenverbrennung in dem Waldgebiet vor sich geht, habe ich weder gesehen noch erfahren. Ich habe lediglich öfter gesehen dass aus dem Waldgebiet Rauchwolken aufstiegen. Im Jahre 1943 , den Zeitpunkt weiss ich nicht mehr, wurde das Vernichtungslager aufgelöst. Das Schloss in Kulmhof war, wie ich einmal sah, gesprengt worden. Das Vernichtungskommando war auf einmal nicht mehr anwesend. Das Waldgebiet blieb jedoch in der Folgezeit durch Polizeiposten abgesperrt, auch 1944 über. Auf Befragen erkläre ich dass ich mich nicht erinnern kann, ob das Vernichtungslager Kulmhof 1944 wieder in Betrieb genommen wurde.
Weiter erkläre ich auf Befragen dass ich ausser mit Bothmann mit keiner anderen Person, die dem Sonderkommando in Kulmhof angehörte, Verbindung hatte. Ich kann auch keine Namen von Angehörigen des Sonderkommandos angeben. Von wem das Sonderkommando in Kulmhof eingesetzt war bzw. wem das Vernichtungslager unterstanden hat, kann ich nicht sagen. Mir ist ist lediglich noch in Erinnerung dass es sich bei dem Vorgesetzten des Bothmann um einen SS-Oberführer Damzog handelte. Woher ich das erfahren habe, weiss nicht mehr. Ob der Höhere SS- und Polizeiführer Koppe für dieses Vernichtungslager verantwortlich war, weiß ich nicht. Ich habe auch niemals gesehen, dass Koppe, der mir vom Anschein bekannt war, das Vernichtungslager Kulmhof aufgesucht hat.
Nach dem Kriege habe ich über meine Erlebnisse in Polen ein Manuskript “Die grosse Lüge” verfasst, in welche ich in dem Unterabschnitt “Der große Judenmord” Schilderungen über das Vernichtungslager Kulmhof gemacht habe. Ich hatte die Absicht eine Broschüre herauszugeben, wozu es aber nicht gekommen ist. Die Sachverhalte in dem Kapitel entsprechen den Tatsachen. Ich muss lediglich einschränken dass ich nicht alles selbst erlebt habe, was in diesem Kapitel niedergeschrieben ist, wenn es auch beim LEsen desselben manchmal so scheinen mag. Wenn ich auf Bl.38 angebe, dass ich ich mich im Jahre 1942 zwecks Aufforstung des Vernichtungslagers in der Reichstatthalterei in Posen bei dem SS-Oberführer Dr. Mehlhorn habe melden müssen, so trifft das zu. Jetzt kann ich mich auf diesen Namen wieder besinnen. Wenn ich auf Bl. 43 angegeben habe, dass im Frühjahr 1944 das Sonderkommando unter Bothmann abermals in Kulmhof tätig gewesen sei, so dürfte das wohl zutreffen. Als ich das Manuskript schrieb war mir alles noch frisch in Erinnerung, jedoch kann ich mich heute darauf nicht mehr besinnen. Meines Erachtens kann das Manuskript “Die große Lüge” voll und ganz als Beweismittel vewendet werden. Die darn niedergeschriebenen Sachverhalte dürften den Tatsachen entsprechen. Von dem Manuskript hatte ich noch eine Durchschrift in meinem Besitz jedoch konnte ich sie bisher nicht wiederfinden, trotzdem ich mehrfach zu Hause danach gesucht habe.
Weitere Angaben kann ich zum Sachverhalt nicht machen.
Laut diktiert, genehmigt und unterschrieben:
[Unterschrift]
Heinrich May
Geschlossen:
[Unterschrift]
Beglaubigt:
[Unterschrift]
Justiz Ass. als Urkundsbeamter der Geschäftsstelle des Landgerichts
– 8 Js 52/60 –
Bonn, 13 December, 1960
Present:
Prosecutor M.
Kriminalobermeister W.
Kriminalkommissar K.
as examiners
Judicial Clerk S.
as recorder
The retired forester Heinrich Wilhelm May, born on November 28, 1896, in Misselberg near Nassau/Lahn, living in Bergnassau near Nassau/Lahr…,appears upon summon and declares that he has been made aware of the subject of his interrogation and is urged to tell the truth, states the following regarding the matter:
I was born in Misselberg as the son of the farmer Karl Theodor May. After attending the eight-grade public school in Dienethal, I joined the forestry office in Nassau as a forestry apprentice on October 1, 1910. At the outbreak of World War I, I volunteered for military service. After the end of World War I, I temporarily took over the forestry office in Singhofen near Nassau. After passing the forestry examination, this forestry office was assigned to me. On October 1, 1927, I was promoted to head forester and took over the head forester position at the forestry office in Hachenburg/South in Mündersbach. During the mobilization in August 1939, I was drafted as a sergeant into Infantry Regiment 463. Shortly before Christmas 1939, at the request of the Reich Forestry Office, I was released from military service and reported to the regional forestry master Sommermeyer in Posen. I was then assigned to manage the forestry office in Kolo (Warthbrücken). To my knowledge, Sommermeyer is now a senior forester in Hanover. The forestry office assigned to me was located in the small village of Gaj by a small lake near Izbica, north of Kolo. The Kolo forestry office comprised approximately 51,000 hectares of state forest and about 2,000 hectares of private forest under supervision. I was also responsible for the Kulmhof forestry office, which was located northwest of the town of Kulmhof (Chelmno), right at the edge of the forest. Initially, this forestry office was led by a Polish forester. To my recollection, at the end of 1940 or beginning of 1941, he was replaced by a German forester, the district forester Staegemeier, whose first name is unknown. To my knowledge, this forester was from Westphalia. I estimate he was born around 1885 to 1888. I managed the Kolo forestry office until January 1945 when Russian troops occupied the area.
I have been a member of the NSDAP since 1926. I did not hold any position in this party. I have been a member of the general SS since 1933. Until the year 1936, I was a Hauptsturmführer in the SS. I retained this rank until the end of the war.
At the end of 1941 – I cannot specify the exact time – the district forester Staegemeier from Kulmhof reported to me that a large gendarmerie unit had appeared in the forest near Kulmhof, cordoned off a large area of the forest, and surrounded it with dense groups of guards. He was told that he was no longer allowed to enter this part of the forest. Staegemeier did not know the purpose of the closure at that time. Subsequently, I filed a complaint with the regional forestry office in Posen, but I was informed that nothing could be done about it. However, they did not disclose what the closure of the forest area was about.
In the following months, I naturally took an interest in what was happening in the forest area. From hearsay, I learned from ethnic Germans and Poles that Jewish people were being killed in gas vans in the specified forest area. However, I did not see this myself. Over the course of 1942, I repeatedly saw so-called gas vans, which had a closed box structure and were painted dark, driving from the castle in Kulmhof towards the cordoned-off forest area. From this, I deduced that the Jewish people had to board the gas vans at the castle, were then killed inside, and the bodies were subsequently driven to the forest. Once, I saw one of the gas vans slide into the ditch on the road leading to the forest, and gendarmerie officers were trying to pull the slipped van out with the help of a second gas van. I also observed several times that gas vans were driving out of a gate at the castle, which was surrounded by a high wooden fence.
I only made these observations when I passed through Kulmhof on official business in my vehicle. Stopping on the road in Kulmhof was prohibited, as indicated by signs. Once, I also saw people at the castle who were shackled at the legs and hands and guarded by a gendarme. During my official journeys, I also observed several times throughout 1942 that many people were transported by narrow-gauge railway from Kolo in the direction of Kulmhof. However, these observations were always made from a distance. As I learned at the time, these people were unloaded at an estate between Kulmhof and Kolo and then transported further towards Kulmhof by truck. At this particular estate, I also once saw a large number of people being held. The estate manager was a Reich German named Herkner. He once told me that Jewish people who were frail and could no longer board the trucks were shot by the guard teams behind a hedge on the estate.
From everything I have described so far, what I had heard by hearsay was confirmed, namely that Jewish people were being killed in the forest area near Kulmhof. I became certain of this at the end of 1942 or the beginning of 1943. At that time, I was summoned one day to the regional forestry office in Posen. From there, I was sent to a government official in Posen, whose name I can no longer recall. He explained to me that the leader of the commando operating in the cordoned-off forest area near Kulmhof would contact me regarding the reforestation of a cleared area in the forest, and that I should provide expert advice on how to reforest this area. Shortly thereafter, a certain Bothmann visited my forestry office, and we went together to the cordoned-off forest area. There, in the middle of the forest, I saw a cleared area about 200 meters long and 150 meters wide. On this area, there were 2 large mass graves that had been covered with earth. Bothmann casually mentioned that there were approximately 250 thousand people buried under the earth, and that there was still room for many more. He expressed this in a cynical manner, but did not elaborate further, and I did not inquire further. I then advised Bothmann on the most appropriate way to reforest the area. From what I recall, I suggested sowing broom seeds because broom grows the fastest. Bothmann wanted to carry out the reforestation himself. After that, I bid Bothmann farewell.
Several months later, Bothmann reappeared at my forestry office and asked me to visit the cordoned-off forest area with him again to advise him on what to do with a number of trees that had been scorched during the burning of bodies, as the fire had spread to the surrounding forest. He expressed concern that if the trees fell, unauthorized individuals could see into the forest. I then inspected the damage with Bothmann and explained to him that he need not worry about the trees falling for the time being, as they were still firmly rooted in the ground. On this occasion, I saw that a larger mass grave, about 80 meters long, had been opened. However, I could not see any bodies in this mass grave, as I was not allowed to approach it closely. After I had given Bothmann the relevant information, he told me he wanted to show me his latest acquisition and led me to a wooden shack. Inside this shack was a machine, and he explained that it was a bone mill, where the bones of the bodies would be ground up because they would not burn properly. From this, I concluded that the bodies were somehow being burned. It is characteristic of Bothmann’s attitude that he summoned an older man, who was probably Jewish, and instructed him to retrieve a handful of flour from a sack in the shack. When the man arrived with his hands full of flour, Bothmann asked him if he knew what it was. When the man did not respond, Bothmann said, “These are your fellow race members.” Resigned to his fate, the old man said, “Well, what can one do.” I should also mention that there were further sacks in the shack which apparently also contained bone meal. Additionally, I must mention that in passing near the shack, I saw about 4-5 bodies lying on the ground, which, in my opinion, had headshots, as streaks of blood ran down their faces from their foreheads. I did not make any further observations that day, but it had become definitively clear to me that many people had been killed in the forest area.
Shortly thereafter, Bothmann purchased large quantities of firewood from me. Apparently, he needed the wood for burning bodies. Eventually, Bothmann requested such large amounts of wood that I could no longer supply them from the scheduled logging. He then turned to the government in Posen, and I received orders from the regional forestry office there to deliver the wood under any circumstances, possibly by conducting a clear-cutting. Thus, I was compelled to continue supplying wood to Bothmann. The wood was picked up by Bothmann using trucks. The deliveries were paid for at the forestry cash office in Konin. How the burning of bodies in the forest area was conducted, I neither saw nor learned. I only frequently noticed that smoke clouds were rising from the forest area. In 1943, I don’t remember the exact time, the extermination camp was dissolved. The castle in Kulmhof, as I once saw, had been blown up. The extermination squad was suddenly no longer present. However, the forest area remained cordoned off by police posts, even in 1944. Upon questioning, I declare that I cannot remember whether the Kulmhof extermination camp was put back into operation in 1944.
Additionally, upon questioning, I declare that I had no contact with anyone from the special commando in Kulmhof other than with Bothmann. I also cannot name any members of the special commando. I do not know who deployed the special commando in Kulmhof or under whose authority the extermination camp operated. I only remember that Bothmann’s superior was an SS-Oberführer named Damzog. Where I learned this from, I no longer remember. Whether the Higher SS and Police Leader Koppe was responsible for this extermination camp, I do not know. I have also never seen Koppe, who I knew by appearance, visit the Kulmhof extermination camp.
After the war, I wrote a manuscript titled “The Great Lie” about my experiences in Poland, in which I described the Kulmhof extermination camp in the subsection “The Great Jewish Murder”. I intended to publish a pamphlet, but it never came to fruition. The facts in that chapter are accurate. I must qualify that I did not personally experience everything written in this chapter, even though it may seem so when reading it. If I stated on page 38 that I had to report to SS-Oberführer Dr. Mehlhorn at the Reich Governor’s office in Posen in 1942 for the reforestation of the extermination camp, this is correct. Now, I can recall this name again. If I stated on page 43 that in the spring of 1944, Bothmann‘s special commando was active again in Kulmhof, this is likely accurate. When I wrote the manuscript, everything was still fresh in my memory, but I can no longer recall it today. In my opinion, the manuscript “The Great Lie” can be fully used as evidence. The facts written down there should correspond to the truth. I had another copy of the manuscript in my possession, but I have not been able to find it despite searching several times at home.
I cannot provide any further information on the matter.
Dictated aloud, approved, and signed:
[Signature]
Heinrich May
Closed:
[Signature]
Certified:
[Signature]
Justice Assistant as the certifying officer of the registry of the District Court
Archivial reference:
LAS, Abt. 352.3, Nr.16508.1, p. 210 – 216
Note: In the document, Staegemeier is misspelled Staegmeier / Staegmeyer, corrected both in transcription and translation.