Introduction
The Stahlecker Report, submitted after October 15, 1941, offers an account of how Einsatzgruppe A, under the command of Walter Stahlecker, conducted mass killing operations across Lithuania, Latvia, and Estonia during the early months of the Nazi occupation of the Baltics. The German authorities deliberately incited and staged “self-cleansing” pogroms. But the report also states that “it was expected that pogroms alone would not solve the Jewish problem in the Eastern territories,” and that as a result, “extensive executions were carried out by special commandos.” According to the report “the total number of Jews liquidated in Lithuania amounts to 71,105” and “in Latvia, a total of 30,000 Jews have been executed so far”. By mid-October 1941, the total number of people executed under Einsatzgruppe A stood at 135,567.
Document








Geheime Reichssache
40 Ausfertigungen
31. Ausfertigung
Einsatzgruppe A
Gesamtbericht bis zum 15. Oktober 1941
I. Übersicht S. 1
II. Polizeiliche Arbeit
A. Organisatorische Massnahmen 13
B. Säuberung und Sicherung des Einsatzraumes. 21
C. Spionageabwehr 39
D. Personenüberprüfung und Karteiwesen 40
E. Kriminalpolizeiliche Arbeit 41
III. Lagebericht
A. Lage vor dem Einmarsch der deutschen Truppen. 47
B. Lage auf den Lebensgebieten bis 15.10.1941. 61
C. Jüdischer Einfluss auf die Lebensgebiete im Ostland. 107
IV. Übelstände und Vorschläge zu ihrer Beseitigung. 134
[…]
II. Säuberung und Sicherung des Einsatzraumes.
1.) Auflösung von Selbstreinigungsaktionen.
Auf Grund der Erwägung, dass die Bevölkerung der baltischen Länder während der Zeit ihrer Eingliederung in die UdSSR unter der Herrschaft des Bolschewismus und des Judentums aufs Schwerste gelitten hatte, war anzunehmen, dass sie nach der Befreiung von dieser Fremdherrschaft die nach dem Rückzug der Roten Armee im Lande verbliebenen Gegner in weitgehendem Masse selbst unschädlich machen würde. Aufgabe der Sicherheitspolizei musste es sein, die Selbstreinigungsbestrebungen in Gang zu setzen und in die richtigen Bahnen zu lenken, um das gesteckte Säuberungsziel so schnell wie möglich zu erreichen. Nicht minder wesentlich war es, für die spätere Zeit die feststehende und beweisbare Tatsache zu schaffen, dass die befreite Bevölkerung aus sich selbst heraus zu den härtesten Massnahmen gegen den bolschewistischen und jüdischen Gegner gegriffen hat, ohne dass Anweisung deutscher Stellen erkennbar ist.
In Litauen gelang dies zum ersten Mal in Kauen durch den Einsatz der Partisanen. Es war überraschenderweise zunächst nicht einfach, dort ein Judenprogrom grösseren Ausmasses in Gang zu setzen. Dem Führer der oben bereits erwähnten Partisanengruppe, Klimatis, der hierbei in erster Linie herangezogen wurde, gelang es, auf Grund der ihm von dem in Kauen eingesetzten kleinen Vorkommando gegebenen Hinweise ein Progrom einzuleiten, ohne dass nach aussen irgendein deutscher Auftrag oder eine deutsche Anregung erkennbar wurde. Im Verlaufe des ersten Progroms in der Nacht vom 25. zum 26.6. wurden über 1.500 Juden von den litauischen Partisanen beseitigt, mehrere Synagogen angezündet oder anderweitig zerstört und ein jüdisches Wohnviertel mit rund 60 Häusern niedergebrannt. In den folgenden Nächten wurden in derselben Weise 2.300 Juden unschädlich gemacht. In anderen Teilen Litauens fanden nach dem in Kauen gegebenen Beispiel ähnliche Aktionen, wenn auch in kleinerem Umfange, statt, die sich auch auf zurückgebliebene Kommunisten erstreckten.
Durch Unterrichtung der Wehrmachtsstellen, bei denen für diese Vorgehen durchweg Verständnis vorhanden war, liefen die Selbstreinigungsaktionen reibungslos ab. Dabei war es von vornherein selbstverständlich, dass nur die ersten Tage nach der Besetzung die Möglichkeit zur Durchführung von Progromen boten. Nach der Entwaffnung der Partisanen hörten die Selbstreinigungsaktionen zwangsläufig auf.
Wesentlich schwieriger war es, in Lettland ähnliche Säuberungsaktionen und Progrome in Gang zu bringen. Im wesentlichen
war dies darauf zurückzuführen, dass die gesamte nationale Führungsschicht, insbesondere in Riga, von den Sowjets ermordet oder verschleppt worden war. Es gelang zwar, auch in Riga durch entsprechende Einwirkung auf die lettische Hilfspolizei ein Judenprogrom in Gang zu setzen, in dessen Verlauf sämtliche Synagogen zerstört und etwa 400 Juden getötet wurden. Da in Riga sehr schnell eine allgemeine Beruhigung der Bevölkerung eintrat, waren weitere Progrome nicht tragbar.
Soweit möglich, wurde sowohl in Kauen als auch in Riga durch Film und Photo festgehalten, dass die ersten spontanen Exekutionen der Juden und Kommunisten von Litauern und Letten durchgeführt wurden.
In Estland ergaben sich angesichts der verhältnissmässig geringen Zahl von Juden keine Möglichkeiten zur Einleitung von Progromen. Die estnischen Selbstschutzkräfte haben lediglich in Einzelfällen besonders verhasste Kommunisten unschädlich gemacht, sich im allgemeinen aber auf die Durchführung von Festnahmeaktionen beschränkt.
2.) Bekämpfung des Kommunismus.
Im Vordergrund der sicherheitspolizeilichen Arbeit in allen Teilen des Einsatzraumes stand die Bekämpfung des Kommunismus und des Judentums.
Mit der Sowjetarmee waren die Sowjetbeamten und die Sowjetfunktionäre der K.P. geflohen. Die Bevölkerung der baltischen Länder hat auf Grund der Erfahrungen der mehr als einjährigen bolschewistischen Zwangsherrschaft die Notwendigkeit
erkannt, dass auch die nach dem Rückzug der Roten Armee übriggebliebenen Reste des Kommunismus beseitigt werden müssen. Diese Grundeinstellung erleichterte die sicherheitspolizeiliche Säuberungsarbeit auf diesem Gebiet wesentlich,
zumal aktive nationalistische Kreise, also in Litauen die Partisanen, in Lettland und Estland die Selbstschutzkräfte, bei dieser Säuberung mitwirkten.
a) Sicherstellung des Materials.
Die auf diesem Arbeitsgebiet durchzuführenden sicherheitspolizeilichen Massnahmen waren in den baltischen
Ländern im wesentlichen gleichwertig. Von den Sonderkommandos wurden zunächst die wichtigsten Gebäude der kommunistischen Partei und ihrer Nebenorganisationen, Redaktionsräume der kommunistischen Presse, Diensträume
der Berufsverbände und die Wohnungen der geflüchteten kommunistischen Spitzenfunktionäre besetzt und durchsucht. Diese Arbeit, die von den Sonderkommandos überall vor dem Eintreffen der Erfassungskommandos der Abwehrabteilung des OKW in Angriff genommen wurde, wurde von den Hauptkommandos weitergeführt und auf alle Gebäude ausgedehnt, in denen irgendwelches Material zu vermuten war. Die Sicherstellung des Materials war an vielen Stellen dadurch erschwert, dass Selbstschutzkräfte in den wichtigsten Gebäuden selbst Durchsuchungen vornahmen und Material mitzunehmen versuchten, das erst wieder herbeigeschafft werden musste. In fast allen kommunistischen Partei- und Staatsgebäuden war trotz des schnellen sowjetrussischen Rückzuges der grösste Teil des Akten- und Karteimaterials von den Russen vernichtet oder mitgenommen worden. Die Nachrichtenübermittlungsgeräte wurden durchweg zerstört.
Die sorgfältige Sichtung und Bearbeitung des zurückgelassenen Materials ergab trotzdem eine Fülle wertvoller Hinweise. Die Auswertungsarbeit wurde zunächst hauptsächlich darauf abgestellt, die Unterlagen für die Erfassung und Unschädlichmachung der zurückgebliebenen massgeblichen Kommunisten zu schaffen und zu vervollständigen. Zahlreiche Namensverzeichnisse gaben wertvolle Hinweise, die durch Befragung von Vertrauenspersonen und Bearbeitung der aus der Bevölkerung eingehenden Meldungen und Anzeigen ergänzt wurden.
Auch für die spätere Forschungsarbeit über den Kommunismus fiel einiges Material an. Soweit die Arbeitslage es zuliess, wurde es bereits ausgewertet. Hierbei wird zunächst angestrebt, einen möglichst genauen Einblick in die Organisation und Arbeitsweise der sowjetischen Behörden, insbesondere der GPU zu gewinnen. Eine ziemlich genaue Übersicht gibt das bisher in Lettland,
insbesondere in Riga, vom EK 2 erfasste und ausgewertete Material. Ein Sonderbericht hierüber ist als Anlage 6 beigefügt. Das in Estland bisher ausgewertete Material gibt, ergänzt durch die Aussagen der festgenommenen Spitzenfunktionäre, einen Überblick über die Organisation der obersten Behörden und Dienststellen der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Auf die als Anlage7 beigefügte Übersichtszeichnung, die gleichzeitig ein Bild von der Bedeutung der festgenommenen Funktionäre gibt, darf verwiesen werden.
In grösseren Mengen wurde kommunistisches Propagandamaterial erfasst. Soweit die erfassten Unterlagen, insbesondere Karten, sowjetrussische Ausbildungsvorschriften und Dienstanweisungen, in erster Linie militärisch bedeutsam waren, wurden sie unverzüglich den Abwehrstellen oder den sonst in Betracht kommenden militärischen Dienststellen übergeben.
b) Fahndung und Festnahme von Kommunisten.
Neben den Durchsuchungsaktionen wurde eine systematische Fahndung nach zurückgebliebenen kommunistischen Funktionären und Rotarmisten und der durch ihre Tätigkeit für den Kommunismus stärker belasteten Personen durchgeführt. Stellenweise hatten die Selbstschutzkräfte die berüchtigtsten Kommunisten bereits spontan unschädlich gemacht.
In den grösseren Städten wurden unter Einsatz aller verfügbaren Kräfte der Kommandos und der gesamten Selbstschutzformationen sowie mit Unterstützung der deutschen Ordnungspolizei Grossaktionen durchgeführt, in deren Verlauf
zahlreiche Festnahmen und Durchsuchungen erfolgten.
Nach Durchführung dieser vordringlichsten Aufgaben in den Städten wurde durch kleine Teilkommandos auch die Säuberung auf dem Lande in Angriff genommen. Hierbei leisteten wiederum die Selbstschutzkräfte wertvolle Mitarbeit. Ländliche Selbstschutzverbände haben stellenweise die in ihrem Bereich erfassten Kommunisten auf Entfernungen von 150 km zu den
Einsatzkommandos transportiert.
Der Umfang der Säuberungsarbeit bei der Bekämpfung des Kommunismus ist aus der als Anlage 8 beigefügten Übersicht über die Zahl der Exekutionen ersichtlich.
c) Bekämpfung der illegalen kommunistischen Arbeit.
Neben der Durchführung der Säuberungsarbeit wurde besonderes Augenmerk auf alle Versuche der Fortführung kommunistischer Tätigkeit gerichtet. Stellenweise kam es in den ersten Tagen und Wochen nach der Besetzung zu nächtlichen
Feuerüberfällen auf deutsche Posten und Dienststellen. Besonders in Libau, das vor und während der Bolschewistenzeit als „röteste“ Stadt Lettlands galt, hat das hier eingesetzte Teilkommando erfolgreiche Abwehrarbeit geleistet.
Vereinzelt fanden Zusammenkünfte von Kommunisten statt, bei denen die Aufnahme einer illegalen Tätigkeit erörtert wurde. Es gelang, eine ganze Reihe solcher Gruppen zu erfassen und unschädlich zu machen. Ein schnelles Zugreifen war umso notwendiger, als von vorneherein damit gerechnet werden musste, dass die Bolschewisten eine grössere Anzahl zuverlässigen Anhänger zum Aufbau der illegalen Arbeit im Lande zurückgelassen hatten. Um auch diesen Kreis möglichst umfassend unschädlich zu machen, wurde ein Netz von V-Männern errichtet, das ständig ausgebaut wird. Auf diese Weise ist es in Lettland gelungen, Einblick in die meist aus Russen bestehende Terrororganisation zu bekommen, die u.a. beabsichtigt, die im Zentralgefängnis Riga einsitzenden Kommunisten mit Waffengewalt zu befreien. Acht Mitglieder dieser Organisation wurden bereits festgenommen. Zurzeit laufen Ermittlungen über eine grössere Organisation, das sogenannte „Territorialkorps zur Befreiung Lettlands“. Dieses Korps ist in Gorkyj aufgestellt worden und soll aus zwei Gruppen von 120 Mann bestehen. Ein Teil dieses Korps arbeitet in Riga und beschränkt sich z.Zt. noch auf das Erkunden von Sabotagemöglichkeiten.
Auch in der Provinz soll diese Organisation ihre Tätigkeit bereits aufgenommen haben. Führer des Korps ist ein aus Moskau entsandter kommunistischer Funktionär. Zu gegebener Zeit wird die Organisation, die weiter mit V-Männern durchsetzt wird, unschädlich gemacht.
Abgesehen von vereinzelter Verteilung von Hetzflugblättern, in denen zum Widerstand gegen die Besatzungsgruppen und zum Ausharren aufgefordert wird, ist eine aktive kommunistische Wühlarbeit bisher in Lettland nicht festgestellt worden. Es kann mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, dass Lettland im wesentlichen von aktiven Kommunisten gesäubert ist. Dieses ergibt sich u.a. auch daraus, dass die Zahl der Sabotageakte, der Beschädigung von Wehrmitteln und der Brandstiftungen überaus gering ist.
In Estland wurde hinsichtlich der Aufnahme der illegalen Arbeit festgestellt, dass die Parteileitung in Moskau Ende Juli den Zentralkomitees der Bundesrepubliken den Befehl erteilt hatte, in den von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten
geeignete Mitglieder der Partei zurückzulassen, um illegal arbeitende Gruppen zu bilden und insbesondere den Partisanenkrieg zu organisieren. Sie sollten sich zunächst einige Wochen in Reval verbergen und dann mit dem Aufbau der illegalen Parteiorganisation beginnen. Die frühzeitige Festnahme der 7 massgebendsten Funktionäre und die Flucht zahlreicher Kommunisten, die für die Mitarbeit in Betracht gekommen wären, verhinderte den zentralen Parteiaufbau in Estland. Die Festgenommenen erklärten bei der Vernehmung übereinstimmend, dass sie noch keine Verbindungen aufgenommen hätten. Die Bedeutung der festgenommenen Spitzenfunktionäre ist aus der als Anlage 7 beigefügten Übersicht über die früheren obersten sowjetischen Behörden in Estland ersichtlich.
Im Kreis Dorpat wurden einige Terrorgruppen erfasst, die im ganzen Land Sabotage- und Terrorakte verüben sollten. Ausser der Zerstörung einiger Kabel und einem Brand in Reval sind auch in Estland bisher Sabotageakte nicht verübt worden. Auf Grund der von den festgenommenen Funktionären gemachten Aussagen laufen zurzeit noch umfangreiche Fahndungsmassnahmen,
3) Bekämpfung des Judentums.
Es war von vorneherein zu erwarten, dass allein durch Progrome das Judenproblem im Ostlande nicht gelöst werden würde. Andererseits hatte die sicherheitspolizeiliche Säuberungsarbeit gemäss den grundsätzlichen Befehlen eine möglichst umfassende Beseitigung der Juden zum Ziel. Es wurden daher durch Sonderkommandos, denen ausgesuchte Kräfte – in Litauen Partisanentrupps, in Lettland Trupps der lettischen Hilfspolizei – beigegeben wurden, umfangreiche Exekutionen in den Städten und auf dem flachen Lande durchgeführt. Der Einsatz der Exekutionskommandos war reibungslos. Bei der Zuteilung von litauischen und lettischen Kräften zu den Exekutionskommandos wurden insbesondere solche Männer ausgewählt, deren Familienmitglieder und Angehörige von den Russen ermordet oder verschleppt worden waren.
Zu besonders scharfen und umfassenden Massnahmen musste in Litauen gegriffen werden. Die Juden hatten sich stellenweise – insbesondere in Kauen – bewaffnet, beteiligten sich aktiv am Heckenschützenkrieg und legten Brände an. Im übrigen haben die Juden in Litauen in besonders aktiver Weise mit den Sowjets Hand in Hand gearbeitet.
Die Gesamtzahl der in Litauen liquidierten Juden beläuft sich auf 71.105.
Bei den Progromen wurden in Kauen 3.800, in den kleineren Städten rund 1.200 Juden beseitigt.
Auch in Lettland beteiligten sich die Juden nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht als Saboteure und Brandstifter. In Dünaburg wurden von Juden derart viele Brände angelegt, dass ihnen ein grosser Teil der Stadt zum Opfer fiel. Das Elektrizitätswerk brannte vollständig aus. Die hauptsächlich von Juden bewohnte Strassenzüge blieben unversehrt.
In Lettland sind bisher insgesamt 30.000 Juden exekutiert worden. 500 wurden durch die Progrome in Riga unschädlich gemacht.
Von den 4.500 Juden, die bei Beginn des Ostfeldzuges in Estland lebten, sind die meisten beim Rückzug der Roten Armee geflüchtet. Etwa 2.000 sind zurückgeblieben. Allein in Reval wohnten fast 1.000 Juden.
Die Festnahme aller männlichen Juden über 16 Jahre ist fast abgeschlossen. Mit Ausnahme der Ärzte und der vom Sonderkommando eingesetzten Juden-Ältesten werden sie durch den estnischen Selbstschutz unter Kontrolle des Sonderkommandos 1 a exekutiert. Die arbeitsfähigen, in Reval und Pernau wohnenden Jüdinnen im Alter von 16 bis 60 Jahren wurden festgenommen und zum Torfstechen und sonstigen Arbeitsleistungen eingesetzt. In Harku wird zurzeit ein Lager errichtet, in das alle Juden aus Estland eingewiesen werden, so dass in kurzer Zeit Estland judenfrei sein wird.
Schon nach Durchführung der ersten grösseren Exekutionen in Litauen und Lettland zeigt es sich, dass eine restlose Beseitigung der Juden nicht durchführbar ist, zumindest nicht im jetzigen Zeitpunkt. Da das Handwerk in Litauen und Lettland zum grossen Teil in jüdischen Händen liegt und manche Berufe (insbesondere Glaser, Klempner, Ofensetzer, Schuhmacher) fast ausschliesslich von Juden ausgeübt werden, ist ein grosser Teil der jüdischen Handwerker bei der Instandsetzung lebenswichtiger Anlagen, für den Wiederaufbau der zerstörten Städte und für kriegswichtige Arbeiten zurzeit unentbehrlich. Wenngleich von den Betrieben angestrebt wird, die jüdischen Arbeitskräfte durch litauische und lettische zu ersetzen, ist eine sofortige Ablösung aller im Arbeitsprozess eingesetzten Juden noch nicht möglich, insbesondere nicht in den grossen Städten. Dagegen werden in Zusammenarbeit mit den Arbeitsämtern z.Zt. die nicht mehr arbeitsfähigen Juden erfasst und demnächst in kleinen Aktionen exekutiert.
Erwähnt sei in diesem Zusammenhang noch der stellenweise erhebliche Widerstand der Dienststellen der Zivilverwaltung gegen die Durchführung von Exekutionen grösseren Umfanges, denen überall mit dem Hinweis darauf, dass es sich um die Durchführung grundsätzlicher Befehle handele, entgegengetreten wurde.
Neben der Organisierung und Durchführung der Exekutionsmassnahmen wurde gleich in den ersten Tagen des Einsatzes in den grösseren Städten auf die Schaffung von Ghettos hingewirkt. Besonders dringlich war dies in Kauen, da dort bei einer Gesamteinwohnerzahl von 152.400 30.000 Juden wohnten. Daher wurde nach dem Abrollen der ersten Progrome ein jüdisches Komitee vorgeladen, dem eröffnet wurde, dass die deutschen Stellen bisher keinen Anlass gehabt hätten, in die Auseinandersetzungen zwischen Litauern und Juden einzugreifen. Voraussetzung für die Schaffung normaler Verhältnisse sei zunächst die Errichtung eines jüdischen Ghettos. Als von dem jüdischen Komitee Einwendungen erhoben wurden, wurde erklärt, dass anders keine Möglichkeit bestehe, weitere Progrome zu verhindern. Die Juden erklärten sich daraufhin sofort bereit, alles zu tun, um ihre Rassegenossen mit grösster Beschleunigung in den als jüdisches Ghetto vorgesehenen Stadtteil Viliampol umzusiedeln. Dieser Stadtteil liegt in dem Dreieck zwischen der Memel und einem Zufluss und ist nur durch eine Brücke mit Kauen verbunden und daher leicht absperrbar.
In Riga wurde als Ghetto die sogenannte „Moskauer Vorstadt“ bestimmt. Es handelt sich hier um das schlechteste Wohnviertel in Riga, das auch bisher schon im wesentlichen von Juden bewohnt war. Die Einweisung der Juden in den Ghettobezirk war ziemlich schwierig, weil die dort noch wohnenden Letten ausgesiedelt werden mussten und der Wohnraum in Riga sehr beengt ist. Von den in Riga verbliebenen insgesamt rund 28.000 Juden sind bisher 24.000 im Ghetto untergebracht. Die Sicherheitspolizei beschränkte sich bei der Schaffung der Ghettos auf rein polizeiliche Aufgaben, während die Einrichtung und Verwaltung der Ghettos sowie die Regelung der Verpflegung der Insassen der Zivilverwaltung und ihr Arbeitseinsatz den Arbeitsämtern überlassen wurden.
Auch in den übrigen Städten, in denen noch eine grössere Anzahl von Juden wohnt, werden Ghettos eingerichtet.
Die Kennzeichnung der Juden durch einen gelben Davidstern auf der Brust und auf dem Rücken, die zunächst durch vorläufige sicherheitspolizeiliche Befehle angeordnet wurde, ist auf Grund entsprechender Anordnungen des Befehlshabers für das rückwärtige Heeresgebiet und später der Zivilverwaltung in kurzer Zeit durchgeführt worden.
Die Zahl der bisher liquidierten Juden ist aus der als Anlage 8 beigefügten Aufstellung ersichtlich.
[…]
Übersicht über die Zahl der exekutierten Personen.
Juden Kommunisten zusammen
Gebiet Kauen
Litauen Städte u. Land 31.914 80 31.994
Gebiet Schaulen 41.382 765 42.145
Gebiet Wilna 7.019 17 7.032
80.311 860 81.171
Juden Kommunisten zusammen
Gebiet Riga
Lettland Städte u. Land 6.378
Gebiet Mitau 3.576
Gebiet Libau 11.860
Gebiet Wolmar 209
Gebiet Dünaburg 9.256 589 9.645
30.025 1.843 31.868
Juden Kommunisten zusammen
Estland 474 684 1.158
Weißruthenien 7.620 7.620
Zusammenstellung:
Litauen 80.311 860 81.171
Lettland 30.025 1.843 31.868
Estland 474 684 1.158
Weißruth. 7.620 – 7.620
118.430 3.387 121.817
Dazu kommen:
In Litauen u. Lettld. durch Progrome beseitigter Juden 5.500
Im altruss. Raum exekut. Juden, Kommunisten u. Partisanen 2.000
Geisteskranke 748
122.445
Von der Stapo u. SD-Abschnitt Tilsit in Grenzstreifen
liquidierte Kommunisten und Juden 5.502
135.567
F.d.R.
Secret Reich Matter
40 copies
31st copy
Einsatzgruppe A
Comprehensive Report up to October 15, 1941
I. Overview p. 1
II. Police Work
A. Organizational Measures 13
B. Cleansing and Securing of the Operational Area 21
C. Counterintelligence 39
D. Personal Verification and Card Index System 40
E. Criminal Police Work 41
III. Situation Report
A. Situation before the Entry of German Troops 47
B. Situation in the Living Areas up to 10/15/1941 61
C. Jewish Influence on the Living Areas in the East 107
IV. Grievances and Proposals for Their Elimination 134
[…]
II. Cleansing and Securing of the Operational Area.
1.) Dissolution of Self-Cleansing Actions.
Based on the consideration that the population of the Baltic countries had suffered severely during their incorporation into the USSR under the rule of Bolshevism and Judaism, it was assumed that, after liberation from this foreign rule, they would largely neutralize the remaining enemies in the country following the retreat of the Red Army. The task of the security police was to initiate and direct these self-cleansing efforts to achieve the set goal of cleansing as quickly as possible. Equally essential was the need to establish a concrete and verifiable fact for the future that the liberated population had, on its own initiative, taken the harshest measures against the Bolshevik and Jewish enemy without any recognizable orders from German authorities.
In Lithuania, this was first achieved in Kaunas through the actions of partisans. Surprisingly, it was initially not easy to initiate a large-scale Jewish pogrom there. The leader of the aforementioned partisan group, Klimaitis, who was primarily tasked with this, managed to start a pogrom based on hints given to him by the small advance unit stationed in Kaunas, without any visible German order or encouragement. During the first pogrom on the night of June 25-26, more than 1,500 Jews were eliminated by Lithuanian partisans, several synagogues were set on fire or otherwise destroyed, and a Jewish residential area of around 60 houses was burned down. In the following nights, another 2,300 Jews were similarly neutralized. In other parts of Lithuania, similar actions took place, albeit on a smaller scale, following the example set in Kaunas, and these actions also extended to remaining Communists.
Through coordination with Wehrmacht units, who generally showed understanding for these actions, the self-cleansing operations proceeded smoothly. It was understood from the outset that only the first days following occupation would provide the opportunity for carrying out pogroms. After the disarmament of the partisans, the self-cleansing actions ceased inevitably.
It was significantly more difficult to initiate similar cleansing actions and pogroms in Latvia. This was largely due to the fact that the entire national leadership, especially in Riga, had been murdered or deported by the Soviets. Through appropriate influence on the Latvian auxiliary police, it was possible to initiate a Jewish pogrom in Riga, during which all synagogues were destroyed and about 400 Jews were killed. However, since a general calm quickly set in among the population in Riga, further pogroms were not sustainable.
Where possible, film and photographs were taken in both Kaunas and Riga to document that the first spontaneous executions of Jews and Communists were carried out by Lithuanians and Latvians.
In Estonia, given the relatively small number of Jews, there were no opportunities to initiate pogroms. The Estonian self-defense forces only neutralized particularly hated Communists in isolated cases but generally restricted themselves to conducting arrest operations.
2.) Combatting Communism.
The focus of the security police work in all parts of the operational area was the fight against Communism and Judaism. With the Soviet army, the Soviet officials and Communist Party functionaries had fled. Based on their experiences under more than a year of Bolshevik rule, the population of the Baltic countries recognized the necessity of eliminating the remnants of Communism that had been left behind after the retreat of the Red Army. This fundamental attitude greatly facilitated the security police’s cleansing operations in this area, especially since active nationalist circles, such as the partisans in Lithuania and the self-defense forces in Latvia and Estonia, participated in this cleansing.
a) Securing of Materials.
The security police measures to be carried out in this field were largely similar across the Baltic countries. The special commandos first occupied and searched the main buildings of the Communist Party and its affiliate organizations, editorial offices of the Communist press, offices of professional associations, and the residences of the leading Communist officials who had fled. This work, initiated by the special commandos before the arrival of the collection units of the OKW’s counterintelligence division, was continued by the main commandos and extended to all buildings in which any materials were suspected. Securing these materials was complicated in many places by the self-defense forces, who conducted their own searches in key buildings and attempted to take materials that later had to be recovered. In almost all Communist Party and state buildings, despite the swift Soviet retreat, the majority of documents and files had been destroyed or taken by the Russians. Communication devices were almost entirely destroyed.
The careful review and processing of the remaining materials nonetheless yielded a wealth of valuable information. The initial focus of the analysis was to create and complete documentation for identifying and neutralizing the remaining significant Communists. Numerous name lists provided valuable leads, which were further supplemented by interviews with informants and the processing of reports and information received from the population.
Some materials were also gathered for future research on Communism. To the extent that resources permitted, these materials were already being evaluated. The primary aim here was to gain as accurate an understanding as possible of the organization and working methods of the Soviet authorities, particularly the GPU. The materials gathered and analyzed thus far in Latvia, especially in Riga, by Einsatzkommando 2 provide a fairly detailed overview. A special report on this is attached as Appendix 6. The materials evaluated in Estonia so far, supplemented by the testimonies of detained high-ranking officials, provide an overview of the organization of the top authorities and offices of the Estonian Soviet Socialist Republic. Reference is made to the organizational chart attached as Appendix 7, which also illustrates the significance of the detained officials.
Large quantities of Communist propaganda material were collected. Whenever the gathered materials, especially maps, Soviet training regulations, and service instructions, were of primary military importance, they were immediately handed over to counterintelligence units or other relevant military authorities.
b) Search and Arrest of Communists.
In addition to search operations, a systematic search was conducted for remaining Communist functionaries, Red Army soldiers, and individuals heavily involved in Communist activities. In some areas, self-defense forces had already spontaneously neutralized the most notorious Communists.
In the larger cities, large-scale operations were conducted using all available forces from the commandos and self-defense formations, as well as with support from the German Order Police. Numerous arrests and searches were carried out during these operations.
After completing these most urgent tasks in the cities, small sub-commandos began the cleansing in rural areas. Here, too, the self-defense forces provided valuable assistance. In some cases, rural self-defense groups transported captured Communists over distances of up to 150 kilometers to the Einsatzkommandos.
The extent of the cleansing work in combatting Communism is shown in the summary of execution numbers attached as Appendix 8.
c) Combatting Illegal Communist Activity.
In addition to carrying out the cleansing operations, particular attention was paid to all attempts to continue Communist activities. In some areas, night-time attacks on German posts and offices occurred in the first days and weeks after the occupation. In particular, the sub-commando deployed in Liepāja, which was considered the “reddest” city in Latvia before and during the Bolshevik period, performed successful countermeasures.
Occasionally, meetings of Communists were held to discuss the initiation of illegal activities. It was possible to identify and neutralize several such groups. Swift action was especially necessary, as it was anticipated from the start that the Bolsheviks had left a significant number of reliable supporters in the country to establish illegal operations. To neutralize this group as comprehensively as possible, a network of informants was established and is continually being expanded. This approach has allowed us in Latvia to gain insight into a terrorist organization, mainly composed of Russians, that planned, among other things, to free Communists imprisoned in Riga’s central prison by force. Eight members of this organization have already been arrested. Investigations are currently underway into a larger organization known as the “Territorial Corps for the Liberation of Latvia.” This corps was established in Gorky and is reportedly composed of two groups of 120 men. Part of this corps is active in Riga, currently limited to exploring sabotage opportunities.
This organization is also believed to have begun its activities in the provinces. The leader of the corps is a Communist functionary sent from Moscow. When the time is right, this organization, which is being infiltrated with informants, will be neutralized.
Aside from isolated instances of distributing inflammatory leaflets calling for resistance against the occupying forces and for perseverance, no active Communist subversive work has so far been observed in Latvia. It can be assumed with reasonable certainty that Latvia is essentially cleansed of active Communists. This is also evident from the very low number of acts of sabotage, damage to military supplies, and cases of arson.
In Estonia, it was found regarding the initiation of illegal activities that, at the end of July, the Party leadership in Moscow had ordered the central committees of the republics to leave suitable party members in the areas occupied by the German Wehrmacht to form illegal groups and, in particular, to organize partisan warfare. These members were initially supposed to hide in Tallinn for a few weeks before beginning to establish the illegal party organization. The early arrest of the seven most significant functionaries and the flight of numerous Communists who could have participated in these activities prevented the central party organization from being established in Estonia. The detainees consistently stated during interrogations that they had not yet made any connections. The significance of the detained high-ranking functionaries is shown in the overview of the former top Soviet authorities in Estonia, attached as Appendix 7.
In the Tartu region, some terrorist groups were identified, which were supposed to carry out acts of sabotage and terror throughout the country. Apart from the destruction of some cables and a fire in Tallinn, no acts of sabotage have occurred in Estonia thus far. Based on statements from the detained functionaries, extensive search operations are still underway.
3) Combatting Judaism.
From the outset, it was expected that pogroms alone would not solve the Jewish problem in the Eastern territories. On the other hand, the security police’s cleansing work, according to the fundamental orders, aimed for the most comprehensive elimination of Jews possible. Therefore, extensive executions were carried out by special commandos, which were reinforced by selected forces—partisan troops in Lithuania and units of the Latvian auxiliary police in Latvia—in both the cities and rural areas. The operations of the execution squads went smoothly. In assigning Lithuanian and Latvian forces to the execution squads, men were specifically chosen whose family members had been murdered or deported by the Russians.
Particularly severe and comprehensive measures had to be taken in Lithuania. The Jews had armed themselves in some areas—especially in Kaunas—participated actively in sniper warfare, and started fires. Moreover, the Jews in Lithuania had cooperated with the Soviets in a particularly active manner.
The total number of Jews liquidated in Lithuania amounts to 71,105.
In the pogroms, 3,800 Jews were killed in Kaunas and around 1,200 in the smaller towns.
In Latvia, Jews also participated as saboteurs and arsonists following the entry of the German Wehrmacht. In Daugavpils, Jews started so many fires that a large part of the city was destroyed. The power plant burned down completely. The streets mainly inhabited by Jews remained untouched.
In Latvia, a total of 30,000 Jews have been executed so far. The pogroms in Riga rendered 500 ineffective.
Of the 4,500 Jews living in Estonia at the beginning of the Eastern campaign, most fled with the retreat of the Red Army. About 2,000 remained. Almost 1,000 Jews lived in Tallinn alone.
The arrest of all male Jews over the age of 16 is almost complete. With the exception of doctors and the Jewish elders assigned by the special commando, they are being executed by the Estonian self-defense under the control of Special Commando 1a. The working-age Jewish women living in Tallinn and Pärnu, aged 16 to 60, were arrested and put to work in peat cutting and other labor. A camp is currently being established in Harku, where all Jews from Estonia will be interned, so that Estonia will soon be free of Jews.
Even after the first major executions in Lithuania and Latvia, it became evident that a complete elimination of the Jews was not feasible, at least not at the present time. Since many trades in Lithuania and Latvia are largely in Jewish hands and some professions (especially glaziers, plumbers, stove-fitters, shoemakers) are almost exclusively practiced by Jews, a significant number of Jewish craftsmen are currently indispensable for the repair of essential facilities, the reconstruction of destroyed cities, and war-related work. Although efforts are being made to replace Jewish labor with Lithuanian and Latvian labor in these trades, an immediate replacement of all Jews involved in the workforce is still not possible, especially not in the major cities. In collaboration with employment offices, however, Jews who are no longer able to work are currently being registered and will soon be executed in small actions.
In this context, mention should be made of the considerable resistance in some areas from the civil administration offices against the execution of larger-scale executions, which was countered everywhere by pointing out that these were fundamental orders to be carried out.
Alongside organizing and carrying out the executions, efforts were made right from the first days of operations in the larger cities to create ghettos. This was particularly urgent in Kaunas, as there were 30,000 Jews in a total population of 152,400. Therefore, after the first pogroms, a Jewish committee was summoned and informed that the German authorities had so far had no reason to intervene in the disputes between Lithuanians and Jews. The establishment of a Jewish ghetto was a prerequisite for the creation of normal conditions. When objections were raised by the Jewish committee, it was explained that without such measures, there would be no way to prevent further pogroms. The Jews immediately agreed to do everything to move their fellow Jews to the designated ghetto area in Viliampolė as quickly as possible. This area lies in a triangle between the Neman River and a tributary and is connected to Kaunas only by a bridge, making it easily sealable.
In Riga, the so-called “Moscow Suburb” was designated as the ghetto. This is the poorest residential area in Riga, which was already largely inhabited by Jews. The relocation of Jews to the ghetto district was rather difficult because the Latvians still living there had to be resettled, and housing in Riga was very limited. Of the approximately 28,000 Jews remaining in Riga, 24,000 have so far been housed in the ghetto. The security police restricted themselves to purely police duties in establishing the ghetto, while the organization and administration of the ghetto, as well as the regulation of food supply for the inhabitants, were left to the civil administration, and their labor deployment was left to the employment offices.
Ghettos are also being set up in other cities where larger numbers of Jews still reside.
The marking of Jews with a yellow Star of David on their chest and back, initially ordered by preliminary security police orders, was implemented in a short time based on the corresponding directives from the commander of the rear army area and later the civil administration.
The number of Jews liquidated so far is shown in the attached list, Appendix 8.
[…]
Appendix 8
Overview of the Number of Executions Carried Out So Far.
Overview of the Number of Executed Persons
Jews Communists Total
Region Kaunas
Lithuania cities and countryside 31.914 80 31.994
Region Šiauliai 41.382 765 42.145
Region Vilnius 7.019 17 7.032
80.311 860 81.171
Jews Communists Total
Region Riga
Latvia cities and countryside 6.378
Region Mitau 3.576
Region Libau 11.860
Region Wolmar 209
Region Daugavpils 9.256 589 9.645
30.025 1.843 31.868
Jews Communists Total
Estonia 474 684 1.158
Belarus 7.620 7.620
Summary:
Lithuania 80.311 860 81.171
Latvia 30.025 1.843 31.868
Estonia 474 684 1.158
Belarus 7.620 – 7.620
118.430 3.387 121.817
Additional:
Jews eliminated in pogroms in Lithuania and Latvia 5.500
Executed Jews, Communists, and Partisans in former
Russian territories 2.000
Mentally ill 748
122.445
By the State Police and SD Section Tilsit in the border area,
liquidated Communists and Jews 5.502
135.567
For correctness
Archivial reference:
RGVA (Russian State Military Archives), 500-4-93
Digitalization:
USHMM Fond 500, Opis 4, Folder 93 (online, see also Baltic Holocaust: First Stahlecker Report (1941) Digitized)
Image of Attachement 8:
Yad Vashem Archives