1942-03-04 The Psychological Toll of Atrocity: Bach-Zelewski “Suffers From Thoughts Related to the Executions of Jews He Himself Oversaw”

Introduction

In this letter dated March 4, 1942, the Reichsarzt SS Ernst-Robert Grawitz describes the medical condition and recovery process of the Higher SS and Police Leader for the central zone in Russia Erich von dem Bach-Zelewski, whose role in leading executions in the East left mental scars. Grawitz notes that von dem Bach suffered from “severe nervous exhaustion…from thoughts related to the executions of Jews that he himself oversaw”.

Document

Der Reichsführer-SS Berlin, den 4. März 1942.
Reichsarzt SS
Az. 146/XI/42Betr.: SS-Obergruppenführer von dem Bach.

An den Reichsführer SS H. Himmler, Berlin

Reichsführer!

In Bestätigung bzw. Ergänzung des gestrigen Ferngesprächs erstatte ich über SS-Obergruppenführer v.d. Bach folgenden Zwischenbericht:

Nachdem die unmittelbaren Operationsfolgen, wie bereits gemeldet, normal abgeklungen und der Heilungsprozess eingeleitet war, machte in den letzten 8 Tagen die Wiederherstellung der normalen Darmtätigkeit gewisse Schwierigkeiten. Der Grund hierfür war, dass im Anschluss an die Operation zunächst für einige Tage, wie üblich, der Darm mittels Opium ruhiggestellt werden musste und es dadurch zu der ebenfalls üblichen Eindickung der Kotsäule gekommen war. In den letzten Tagen musste nun wiederholt der Darm mit der Hand ausgeräumt werden, eine Massnahme, die zur Schonung der sehr angegriffenen Nerven des Patienten im kurzen Ätherrausch durchgeführt wurde. Unabhängig hiervon konnte aber doch schon mit dem Aufbau der Ernährung begonnen werden, so dass jetzt ausser den noch zu entfernenden letzten veralteten Kotresten bereits neuer normaler Stuhl zutage gefördert wird. Mit dem Wiedereintritt einer völlig selbständigen Stuhlgangsfunktion kann in den nächsten Tagen gerechnet werden. Es bestehen keine Temperatursteigerungen, Kreislauf, Atemfunktion und Nierentätigkeit sind regelrecht. (Der sehr zögernde Heilungsverlauf und die noch relativ langdauernde Schmerzhaftigkeit ist bei Hämorrhoiden-Operationen leider üblich, da ja die Schleimhaut des Afterringes nicht völlig stillgestellt werden kann und insbesondere auch durch das dauernde Arbeiten des Schliessmuskels meist in Bewegung ist.)

Zugleich macht sich der sehr schwere allgemeine und insbesondere nervöse Erschöpfungszustand, in dem der Patient vom Osteinsatz zur Behandlung kam, bemerkbar. Da die psychische Behandlung des Patienten eine nicht leichte ist – er leidet insbesondere an Vorstellungen im Zusammenhang mit den von ihm selbst geleiteten Judenerschiessungen und anderen schweren Erlebnissen im Osten! –, habe ich mich selbst weitgehend in die Behandlung eingeschaltet und bemühe mich täglich wiederholt um den Wiederaufbau seines seelischen Gleichgewichtes wie auch um das persönliche Wohlergehen von Frau v. d. Bach, der ich auf ihre Bitte erlaubt habe, im Lazarett zu wohnen und ihren Mann selbst zu pflegen. Ich musste mich zu diesem ungewöhnlichen Schritt, der unausbleibliche, aber durchaus überbrückbare Schwierigkeiten zur Folge hat, entschliessen, da die seelische Betreuung des Patienten, wie oben beschrieben, einen erheblichen Faktor im gesamten Heilplan ausmacht.

Ich habe mit diesem Zwischenbericht solange gewartet, da ich Sie, Reichsführer, mit den inzwischen aufgetretenen Schwierigkeiten, die ja nicht lebensbedrohlich waren und über deren Verlauf ich mir erst selbst ein Urteil bilden musste, nicht unnötig beunruhigen wollte. Die beschriebenen Schwierigkeiten lagen in erster Linie auf dem Gebiet der ärztlichen Führung des Kranken und seiner Umgebung, und ich hatte auf Grund des Befundes und der Gesamtlage die Überzeugung, dass sie in kurzem überwunden sein würden. Das heute ausgesprochen objektiv gute und subjektiv frische Befinden des Patienten bestätigt meine Prognose. Ich bedaure aufrichtig, Reichsführer, dass Sie durch die Übermittlung des durch die Narkosenachwirkung völlig verfälschten Bildes, das SS-Obergruppenführer Wolff bei seinem Besuch am Sonnabend gewinnen musste, den irrtümlichen
Eindruck unzureichender und nicht richtiger ärztlicher und pflegerischer Versorgung des SS-Obergruppenführers v.d. Bach erhielten. Ich darf noch einmal die Versicherung abgeben, dass ich mir vom ersten Tage der Behandlung an über die Grösse der Verantwortung gerade bei diesem SS-Führer vor Ihnen, Reichsführer, voll im klaren war und habe die Hoffnung, dass Sie in absehbarer Zeit durch den genesenen SS-Obergruppenführer v. d. Bach selbst die Bestätigung der Richtigkeit meiner Angaben erhalten werden.

Hinsichtlich der Prognose über den weiteren Verlauf darf ich noch folgendes hinzufügen: Ich hoffe, dass in etwa 2 – 3 weiteren Wochen die endgültige organische Ausheilung gelingt und ein Zustand erreicht wird, in dem SS-Obergruppenführer v. d. Bach dann in der Lage ist, einen mehrwöchigen gründlichen klimatischen Erholungsaufenthalt ohne ärztliche Behandlung anzutreten.

[Unterschrift Grawitz]

The Reichsführer-SS Berlin, March 4, 1942
Reich Doctor SS
File No. 146/XI/42

Subject: SS-Obergruppenführer von dem Bach

To the Reichsführer-SS H. Himmler, Berlin

Reichsführer!

In confirmation and supplementation of yesterday’s telephone conversation, I am submitting the following interim report on SS-Obergruppenführer von dem Bach:

After the immediate postoperative effects, as previously reported, had subsided normally and the healing process had begun, the restoration of normal bowel function presented certain difficulties over the past eight days. The cause of this was that, following the surgery, the bowel was initially immobilized with opium for a few days, as is customary, leading to the usual compaction of stool. In recent days, the bowel has had to be manually evacuated several times—a procedure carried out under light ether anesthesia to spare the patient’s highly strained nerves. Nonetheless, the rebuilding of nutrition has already begun, and, apart from a few remnants of old stool still to be removed, new normal bowel movements are already occurring. Complete autonomous bowel function is expected to return in the next few days. There are no signs of fever, and circulatory, respiratory, and kidney functions are normal. (The slow healing process and relatively prolonged pain are unfortunately typical for hemorrhoid surgeries because the mucous membrane of the anal ring cannot be completely immobilized and is frequently affected by the constant activity of the sphincter muscle.)

Additionally, the patient’s severe general and particularly nervous exhaustion, resulting from his deployment in the East, has become apparent. Treating the patient’s psychological condition is challenging—he particularly suffers from thoughts related to the executions of Jews that he himself oversaw and other harrowing experiences in the East. Consequently, I have taken a personal role in his treatment, making daily efforts to restore his mental balance and ensure the personal well-being of Mrs. von dem Bach. At her request, I allowed her to stay in the hospital to personally care for her husband. This unusual step, while causing inevitable but manageable difficulties, was necessary because the patient’s psychological care is a significant factor in the overall treatment plan.

I delayed this interim report because I did not want to unnecessarily alarm you, Reichsführer, about the difficulties that arose—difficulties that were not life-threatening and whose course I first needed to assess. These issues were primarily medical in nature, related to the care of the patient and his surroundings, and I was confident that they would soon be resolved based on the findings and the overall situation. The patient’s objectively good and subjectively refreshed condition today confirms my prognosis. I deeply regret, Reichsführer, that the distorted impression caused by the aftereffects of anesthesia during SS-Obergruppenführer Wolff’s visit on Saturday might have led you to mistakenly believe that the medical and nursing care for SS-Obergruppenführer von dem Bach was inadequate or incorrect. I wish to once again assure you that, from the very first day of treatment, I have been fully aware of the gravity of my responsibility for this SS leader in front of you, Reichsführer. I trust that in the near future, the recovered SS-Obergruppenführer von dem Bach himself will confirm the accuracy of my statements.

Regarding the prognosis for further progress, I would like to add the following: I hope that within approximately two to three weeks, full organic recovery will be achieved, and SS-Obergruppenführer von dem Bach will be able to begin a thorough, multi-week climatic recuperation without the need for further medical treatment.

[Signature Grawitz]

Archivial reference:

Bundesarchiv (BArch), NS 19/2874, p. 2 – 4.

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Scroll to Top