Introduction
Memo dated June 5, 1942, authored by SS-Hauptsturmführer Willy Just of RSHA office II D 3 a (Motor Vehicle Department of the Security Police) on technical modifications to the gas vans used in mass killing operations. Just reports that “since December 1941 97,000 have been processed using 3 deployed vehicles, without any defects occurring in the vehicles” and “the known explosion in Kulmhof (Chełmno) is to be considered an isolated case due to an operating error”. He proposes the following “technical modifications to the special vehicles”:
1. Ventilation slots on the upper rear wall to allow “a rapid inflow of CO without causing overpressure”.
2. shortening the cargo box to improve off-road capability and “as the empty spaces also need to be filled with CO”.
3. Relocating the filler neck to prevent corrosion of the “connecting hoses between the exhaust and the vehicle”.
4. Improved drainage and cleaning system, including a floor drain with a sloped surface and a siphon bend.
5. Elimination of “observation windows as they are practically never used”,
6. Reinforced lighting protection, with an arched iron grid over the lamps to prevent “damage to the lamp windows.”
7. Installation of a “retractable grate” to enable “quick and easy unloading of the vehicle.”
The proposal was reviewed by SS-Obersturmbannführer Walther Rauff, head of the Motor Vehicle Department, on June 10, 1942. He approved the implementation of the modifications on a prototype vehicle.
See also Rebuttal of Alvarez on Gas Vans: The Just Memo.
Document





II D 3 a (9) Nr. 214/42 g.Rs
Berlin, den 5. Juni 1942
Einzigste Ausfertigung.
Geheime Reichssache!
I. Vermerk:
Betrifft: Technische Abänderungen an den im Betrieb eingesetzten und an den sich in Herstellung befindlichen Spezialwagen.
Seit Dezember 1941 wurden beispielsweise mit 3 eingesetzten Wagen 97000 verarbeitet, ohne daß Mängel an den Fahrzeugen auftraten. Die bekannte Explosion in Kulmhof ist als Einzelfall zu bewerten. Ihre Ursache ist auf einen Bedienungsfehler zurückzuführen. Zur Vermeidung vonderartigen Unfällen ergingen an die betroffenenDienststellen besondere Anweisungen.
Die Anweisungen wurden so gehalten, daß der Sicherheitsgrad erheblich heraufgesetzt wurde. Die sonstigen bisher gemachten Erfahrungen lassen folgende technische Abänderungen zweckmäßig erscheinen:
1.) Um ein schnelles Einströmen des CO unter Vermeidung von Überdrucken zu ermöglichen, sind an der oberen Rückwand zwei offene Schlitze von 10 x 1 cm lichter Weite anzubringen. Dieselben sind außen mit leicht beweglichen Scharnierblechklappen zu versehen, damit ein Ausgleich des evtl. eintretenden Überdruckes selbsttätig erfolgt.
2.) Die Beschickung der Wagen beträgt normalerweise 9 – 10 pro m2. Bei den großräumigen Saurer-Spezialwagen ist eine Ausnutzung in dieser Form nicht möglich, weil dadurch zwar keine Überlastung eintritt, jedoch die Geländegängigkeit sehr herabgemindert wird. Eine Verkleinerung der Ladefläche erscheint notwendig. Sie wird erreicht durch Verkürzung des Aufbaues um ca. 1 m. Vorstehende Schwierigkeit ist nicht, wie bisher, dadurch abzustellen, daß man die Stückzahl bei der Beschickung vermindert. Bei einer Verminderung der Stückzahl wird nämlich eine längere Betriebsdauer notwendig, weil die freien Räume auch mit CO angefüllt werden müssen. Dagegen reicht bei einer verkleinerten Ladefläche und vollständig ausgefülltem Laderaum eine erheblich kürzere Betriebsdauer aus, weil freie Räume fehlen. In einer Besprechung mit der Herstellerfirma wurde von dieser Seite darauf hingewiesen, daß eine Verkürzung des Kastenaufbaues eine ungünstige Gewichtsverlagerung nach sich zieht. Es wurde betont, daß eine Überlastung der Vorderachse eintritt. Tatsächlich findet aber ungewollt ein Ausgleich in der Gewichtsverteilung dadurch statt, daß das Ladegut beim Betrieb in dem Streben nach der hinteren Tür immer vorwiegend dort liegt. Hierdurch tritt eine zusätzliche Belastung der Vorderachse nicht ein.
3.) Die Verbindungsschläuche zwischen Auspuff und Wagen rosten des öfteren durch, da sie im Innern durch anfallende Flüssigkeiten zerfressen werden. Um dieses zu vermeiden, ist der Einfüllstutzen nunmehr so zu verlegen, daß eine Einführung von oben nach unten erfolgt. Dadurch wird ein Einfließen von Flüssigkeiten vermieden.
4.) Um eine handliche Säuberung des Fahrzeuges vornehmen zu können, ist der Boden in der Mitte mit einer dicht verschließbaren Abflußöffnung zu versehen. Der Abflußdeckel mit etwa 200 bis 300 mm Ø erhält einen Syphonkrümmer, sodaß dünne Flüssigkeit auch während des Betriebes ablaufen kann. Zur Vermeidung von Verstopfungen ist der Krümmer oben mit einem Sieb zu versehen. Dicker Schmutz kann bei der Reinigung des Wagens durch die große Abflußöffnung fortgespült werden. Der Boden des Fahrzeuges ist zur Abflußöffnung leicht zu neigen. Hierdurch soll erreicht werden, daß alle Flüssigkeiten unmittelbar zur Mitte abfliessen. Ein Eindringen der Flüssigkeiten in die Röhren wird somit weitgehendst unterbunden.
5.) Die bisher angebrachten Beobachtungsfenster können entfallen, da sie praktisch nie benutzt werden. Bei der Fertigung weiterer Fahrzeuge wird durch den Fortfall der Fenster mit Bezug auf die schwierige Anbringung und dichte Abschließung derselben erhebliche Arbeitszeit eingespart.
6.) Die Beleuchtungskörper sind stärker als bisher gegen Zerstörungen zu sichern. Das Eisengitterwerk ist so hoch gewölbt über den Lampen anzubringen, daß eine Beschädigung der Lampenfenster nicht mehr möglich ist. Aus der Praxis wurde vorgeschlagen, die Lampen entfallen zu lassen, da sie angeblich nie gebraucht werden. Es wurde aber in Erfahrung gebracht, daß beim Schließen der hinteren Tür und somit bei eintretender Dunkelheit immer ein starkes Drängen der Ladung nach der Tür erfolgte. Dieses ist darauf zurückzuführen, daß die Ladung bei eintretender Dunkelheit sich nach dem Licht drängt. Es erschwert das Einklinken der Tür. Ferner wurde festgestellt, daß der auftretende Lärm wohl mit Bezug auf die Unheimlichkeit des Dunkels immer dann einsetzt, wenn sich die Türen schließen. Es ist deshalb zweckmäßig, daß die Beleuchtung vor und während der ersten Minuten des Betriebes eingeschaltet wird. Auch ist die Beleuchtung bei Nachtbetrieb und beim Reinigen des Wageninnern von Vorteil.
7.) Um eine schnelle und leichte Entladung des Fahrzeuges zu erreichen, ist ein ausfahrbarer Rost einzubringen. Er ist auf kleinen Rädern in U-Eisen-Schienen zu führen. Das Aus- und Einfahren hat mit einer unter dem Wagen angebrachten Drahtseilzugwinde zu geschehen. Die mit der Anbringung beauftragte Firma hält diese Ausführungsart wegen Kräfte- und Materialmangel z.Zt. für undurchführbar. Die Ausführung ist bei einer anderen Firma anzuregen. Vorstehende technische Abänderungen sind an den im Betrieb befindlichen Fahrzeugen nur dann nachträglich auszuführen, wenn jeweils ein Fahrzeug einer anderen größeren Reparatur unterzogen werden muß. An den in Auftrag gegebenen 10 Saurer-Fahrgestellen sind die vorstehenden Abänderungen so weit als möglich zu berücksichtigen. Da die Herstellerfirma gelegentlich einer Rücksprache betonte, daß konstruktive Abänderungen z.Zt. nicht oder nur für kleinste Abänderungen möglich sind, ist bei einer anderen Firma der Versuch zu unternehmen, mindestens eines dieser 10 Fahrzeuge mit allen Neuerungen und Abänderungen, die sich bisher aus der Praxis ergaben, auszustatten. Ich schlage vor, die Firma in Hohenmauth mit der Einzelausführung zu beauftragen. Nach den Umständen ist bei diesem Fahrzeug mit einer späteren Fertigstellung zu rechnen. Es ist dann nicht nur als Muster-, sondern auch als Reserve-Fahrzeug bereitzuhalten bzw. einzusetzen. Bei Bewährung sind die übrigen Fahrzeuge nacheinander aus dem Betrieb zu ziehen und dem Musterfahrzeug entsprechend umzubauen.
II. Gruppenleiter II D SS-Obersturmführer Rauff
mit der Bitte um Kenntnisnahme und Entscheidung vorgelegt.
I.A.
[Unterschrift Just]
II D 3 a (9) Nr. 214/42 g.Rs
Berlin, June 5, 1942
Single copy.
Secret State Affair!
I. Note:
Subject: Technical modifications to the special vehicles currently in operation and those under production.
Since December 1941, for example, 97,000 have been processed using 3 deployed vehicles, without any defects occurring in the vehicles. The known explosion in Kulmhof (Chełmno) is to be considered an isolated case. Its cause is due to an operating error. To prevent such accidents, special instructions were issued to the affected service offices.
The instructions were designed such that the safety level was significantly increased. Other experiences gained so far suggest the following technical modifications appear advisable:
1.) To enable rapid inflow of CO without causing overpressure, two open slots of 10 x 1 cm clear width should be installed on the upper rear wall. They should be covered externally with easily movable hinged sheet metal flaps, so that any occurring overpressure is automatically compensated.
2.) Normally, the loading of the vehicles is 9 – 10 per m2. This is not feasible with the large-volume Saurer special vehicles, as it does not lead to overloading, but significantly reduces off-road capability. A reduction in loading area seems necessary, achieved by shortening the structure by about 1 m. The aforementioned difficulty cannot be resolved as before, by reducing the number of units during loading. Reducing the number leads to a longer operational duration, as the empty spaces also need to be filled with CO. In contrast, a reduced loading area and a fully filled cargo space require significantly shorter operation time because there are no free spaces. In a discussion with the manufacturing company, it was pointed out that shortening the box structure would result in unfavorable weight shifting. It was emphasized that this would lead to overloading of the front axle. However, an unintended balance in weight distribution occurs as the cargo tends to move toward the rear door during operation. This prevents additional load on the front axle.
3.) The connecting hoses between the exhaust and the vehicle often rust through, as they are corroded internally by accumulated liquids. To prevent this, the filler neck is now to be relocated so that introduction is from top to bottom, thus preventing the inflow of liquids.
4.) To facilitate easy cleaning of the vehicle, the floor in the center should have a tightly sealable drain opening. The drain cover, approximately 200 to 300 mm in diameter, will have a siphon bend, allowing thin liquid to drain even during operation. To prevent clogs, the bend should be topped with a sieve. Heavier dirt can be washed away through the large drain opening during vehicle cleaning. The vehicle floor should slope towards the drain opening, ensuring all liquids flow directly to the center. This largely prevents the penetration of liquids into the tubes.
5.) The previously installed observation windows can be omitted, as they are practically never used. The elimination of windows in the production of further vehicles will save significant labor time due to the difficulties of their installation and sealing.
6.) The lighting fixtures should be more strongly secured against damage than before. The iron grid should be arched high over the lamps so that damage to the lamp windows is no longer possible. It has been suggested from practice that the lamps be omitted, as they are allegedly never used. However, it was found that when the rear door is closed and darkness ensues, there is always strong pushing of the load towards the door. This is due to the load moving towards the light when darkness falls, complicating the latching of the door. Furthermore, it was observed that noise often begins when the doors close, probably related to the eeriness of the darkness. It is therefore advisable to turn on the lighting before and during the first minutes of operation. Lighting is also beneficial during night operation and when cleaning the interior of the vehicle.
7.) To achieve quick and easy unloading of the vehicle, a retractable grate should be installed. It should run on small wheels along U-iron rails. The extension and retraction should be performed using a wire rope winch attached under the wagon. The firm tasked with the installation currently deems this type of implementation unfeasible due to a lack of resources and materials. It is suggested to propose the implementation to another firm. The aforementioned technical modifications should only be retrofitted to vehicles in operation when a vehicle is already undergoing a major repair. The modifications outlined should be considered as much as possible for the 10 Saurer chassis on order. As the manufacturing firm emphasized during a consultation that structural modifications are currently not possible or only feasible for minor changes, an attempt should be made with another firm to equip at least one of these 10 vehicles with all the new features and modifications that have emerged from practice. I suggest contracting the firm in Hohenmauth for the individual implementation. Given the circumstances, a later completion date for this vehicle is expected. It should then be held not only as a prototype but also as a reserve vehicle. If proven effective, the remaining vehicles should be sequentially withdrawn from operation and retrofitted according to the prototype.
II. Group Leader II D SS-Obersturmführer Rauff
Submitted for your attention and decision.
By order.
[Signature Just]
Archivial reference:
Bundesarchiv R 58/871, p. 1-3