1944-05-01 Report by Globocnik on the Administrative Processing of Operation Reinhardt

Introduction

Odilo Globocnik’s report, enclosed in his January 5, 1944 letter to Reichsführer-SS Heinrich Himmler, details the “administrative processing of Operation Reinhardt”. Globocnik highlighted that “all assets accrued from this operation were centrally recorded, organized, and booked by an administration set up by me.” These assets included large quantities of Reichsmarks, Zloty, jewelry, and clothing, which were primarily transferred to the state institutions. Globocnik estimated the total value of these assets to be minimum “approximately 180,000,000 Reichsmarks,” with “over 1,900 wagons delivered to the German industry alone.” As most Jews deported during Operation Reinhardt were murdered in the death camps at Belzec, Sobibor, and Treblinka, even “their food, transported with them, was used to supply Jewish camps”.

Document

Geheime Reichssache

Bericht über die verwaltungsmäßige Abwicklung der Aktion Reinhardt.

I. Alle aus dieser Aktion angefallenen Werte wurden in einer von mir aufgebauten Verwaltung zentral erfasst, entsprechend geordnet und gebucht. Die Erfassung erstreckt sich auf das ganze Generalgouvernement. Die Kräfte waren vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt. Die Verwendung und Abwicklung der Werte wurde nach Grundlinien des Reichsführers-SS durchgeführt, im Laufe der Aktion in einer Weisung vom 26.9.42 u. 9.12.43 zusammengefasst und das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt mit der Abwicklung gegenüber den Reichsstellen betraut. Die von mir gesammelten Werte wurden laufend gegen Bestätigung dem SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt übergeben und dieses leitete die Werte an die Reichsbank, Reichsfinanzministerium, Textilbetriebe usw. weiter.

Für Volksdeutsche durfte auf Befehl des Reichsführers-SS zu deren Versorgung Notwendiges entnommen werden, für SS-eigene Zwecke hat der Reichsführer-SS jede Verwendung verboten. Das Besondere der Abrechnung ist, dass eine gebundene Einnahmevoraussetzung nicht gegeben war, da die Sammlung der Werte auf Befehl erfolgte und nur die Anständigkeit und Sauberkeit, sowie die Überwachung der hier eingesetzten SS-Männer eine restlose Ablieferung gewährleisten konnte.

Was allerdings dann erfasst und gesammelt war, und von der Abt. Reinhardt vereinahmt wurde, ist unter größter Genauigkeit und ohne Verfehlung abgerechnet und abgeliefert worden. Eine Vorprüfung bis 1.4.43 durch SS-Obersturmbannführer Vogt vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt, hat bereits stattgefunden und hat vollste Ordnung ergeben. Für den Rest muss die Vorprüfung noch durchgeführt werden.

Aufgrund einer Vereinbarung mit dem Reichsfinanzministerium ist diese Vorprüfung endgültig und werden unter Ausschaltung des Reichsrechnungshofes die Belege und Unterlagen gemäß den Geheimhaltungsvorschriften vernichtet.

II. Die abgerechneten Werte gliedern sich:
1.) Reichsmark und Zloty – Beträge.
Aus diesen Eingängen wurden die gesamten Sachausgaben, Transportspesen, Gebührennisse usw., die aus der Aktion entstanden gedeckt. Der weitaus größte Teil wurde dem SS-Wirtschafter im Generalgouvernement zur Verfügung gestellt und die Beträge im Buchausgleich vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der Aktion Reinhardt in Reichsmark gutgeschrieben und der Reichsbank übergeben.
Ein kleiner Teil wurde aus Devisengründen als Kredit für verschiedene Wirtschaftsbetriebe verwendet und ebenfalls dann im Buchausgleich vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt gutgeschrieben.
Außerdem wurden für dringende Materialbeschaffungen Überpreisdifferenzen gedeckt. Alle diese Vorgänge sind mit Genehmigung des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes erfolgt.
Ein weiterer Betrag wurde dem KZ laufend zur Verfügung gestellt, um Ausbauten vorzunehmen, den Wirtschaftsbetrieb aufzubauen und die entsprechenden landwirtschaftlichen Maschinen usw. zu beschaffen. Hierüber wurde genau Buch geführt, von mir laufend die Käufe bestätigt und werden diese Unterlagen ebenfalls der Endabrechnung angeschlossen.
Das Buch wurde vom Verwaltungsführer des KZ geführt, und zwar gesondert von meiner Verwaltung, da die KZ-Verwaltung von der SS-Standortverwaltung Lublin auf Weisung des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes unabhängig war. Für diese Ausgaben muss noch eine Vergütung an Reinhardt von der Dienststelle erfolgen, die endgültig den Betrieb übernimmt.

2.) Devisen in Noten oder gemünztem Gold wurden gesammelt, sortiert und ebenfalls über das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der Reichsbank übergeben.

3.) Juwelen, Schmuckgegenstände, Uhren und dergleichen wurden nach ihren Wert sortiert und dem SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt abgeliefert. Auf dessen Anweisung wurden Uhren aus Nichtedelmetall an die Truppe abgeliefert, Brillen nach Herrichtung Versehrten zur Verfügung gestellt, sowie wertlose Gebrauchsgegenstände hauptsächlich an Wehrmachtsdienststellen zur Deckung von dringendem Bedarf abgegeben. Hierüber liegen die entsprechenden Übernahmebelege vor.

4.) Spinnstoffe, Bekleidungsstücke, Wäsche, Bettfedern und Lumpen wurden gesammelt und nach ihrer Qualität sortiert. Die sortierten Gegenstände mussten nach verborgenen Werten durchsucht und schließlich desinfiziert werden. Über 1.900 Waggon sind dann auf Weisung des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes von dem Reichswirtschaftsministerium angegebenen Stellen zur Verfügung gestellt worden. Aus diesen Beständen wurden nicht nur fremdvölkische Arbeiter bekleidet, sondern ein großer Teil zur Wiederverspinnung verwendet. Es ist kein Krankheitsfall bekannt geworden, obwohl die Bekleidungsstücke oft von hauptsächlich Fleckfieberkranken stammten, somit ist die Desinfektion ausreichend gewesen. Die besten Bekleidungsstücke wurden ausgesondert und zur Versorgung der Volksdeutschen auf Befehl des Reichsführers-SS verwendet. Schuhe wurden ebenfalls nach Brauchbarkeit sortiert und dann entweder an Volksdeutsche abgegeben, in die KZ zur Häftlingsversorgung oder aber zertrennt und auf Holzschuhe für die Häftlingsbekleidung neu verarbeitet.

5.) Einzelwerte besonderer Art, wie Briefmarken, Münzen und dergleichen wurden sortiert und dem SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt abgeliefert, wertloses Zeug wurde vernichtet.

6.) Sonstige angefallene Gegenstände, wie Seife, Waschmittel, Essgeschirr und dergleichen wurden in den Judenlagern verwendet, Glas, alte Eisengegenstände usw. den Verwertungsstellen zur Neuverarbeitung zugeführt.

7.) Die auf den Transporten mitgebrachte Verpflegung wurde für die Versorgung der Judenlager mitverwendet.

8.) Wertvolle Einrichtungsgegenstände und Hausrat wurden instandgesetzt und hauptsächlich den volksdeutschen Siedlern zur Verwendung übergeben. Aber auch deutschen Dienststellen und Wehrmachtsstellen wurden Einrichtungsgegenstände gegen Scheinwechsel leihweise überlassen. Minderwertige Ware wurde entweder vernichtet oder an die Bevölkerung zur Prämierung bei guten Ernteleistungen usw. verwendet. Es wurde getrachtet, aus Gegenständen, die nicht mehr verwendbar waren, Teile, wie z.B. Schlösser, Scharniere und dergleichen abzumontieren und sie neu zu verwerten. Die Belege der leihweise abgegebenen Gegenstände wurden monatlich dem Höheren SS- und Polizeiführer Ost übergeben.

Gemäß Reichsführer-SS Befehl vom 22.9. ist der Gesamtanfall abgeschlossen, verwertet und weitergegeben, sodass kaum noch eine Masse vorhanden ist. Vorhanden sind noch Einrichtungen, die zur Durchführung der Aktion notwendig waren, wie Baracken, Lagergestelle, Fuhrwerke und dergleichen und aus den angefallenen Mitteln gekauft wurden. Diese sind vereinahmt, es müsste jedoch der Entscheid noch gefällt werden, welchen Verwertungszweck sie zu dienen haben.
Der Gesamtwert der angefallenen Gegenstände ist laut beiliegender Aufstellung ungefähr 180,000,000 Reichsmark. Hierbei sind jedoch Mindestwerte angenommen, sodass der Gesamtwert wahrscheinlich das Doppelte beträgt, abgesehen des Wertes der vereinahmten Gegenstände, in denen Mangellage herrscht, wie Textilien, wovon allein über 1.900 Waggons der deutschen Industrie zugeführt wurden.

[Unterschrift]
SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei

Secret Reich Matter
Report
on the administrative processing of Operation Reinhardt.

I. All assets accrued from this operation were centrally recorded, organized, and booked by an administration set up by me. The recording covered the entire General Government. The personnel were provided by the SS Economic and Administrative Main Office. The use and processing of the assets were carried out according to the guidelines of the Reichsführer-SS, summarized in an order dated 26.9.42 and 9.12.43, and the SS Economic and Administrative Main Office was entrusted with processing the assets in relation to the Reich authorities. The assets collected by me were continuously handed over to the SS Economic and Administrative Main Office against receipt, and they forwarded the assets to the Reichsbank, Reich Ministry of Finance, textile companies, etc.

Items necessary for the supply of ethnic Germans were allowed to be taken by order of the Reichsführer-SS, but the Reichsführer-SS prohibited any use for SS purposes. The peculiarity of the accounting was that there was no fixed revenue prerequisite, as the collection of assets was carried out by order, and only the decency, integrity, and supervision of the SS men deployed here could ensure the complete delivery.

However, what was recorded and collected, and received by the Reinhardt Department, was accounted for and delivered with the greatest accuracy and without any discrepancies. A preliminary audit up to 1.4.43 by SS-Obersturmbannführer Vogt of the SS Economic and Administrative Main Office has already taken place and found everything in perfect order. The rest still needs to be subjected to a preliminary audit.

Based on an agreement with the Reich Ministry of Finance, this preliminary audit is final, and the documents and records will be destroyed in accordance with the secrecy regulations, bypassing the Reich Audit Office.

II. The accounted assets are classified as follows:

1.) Amounts in Reichsmarks and Zloty.

From these revenues, all material expenses, transport costs, fees, etc., incurred from the operation were covered. The vast majority was made available to the SS economic officer in the General Government, and the amounts were credited in the account reconciliation by the SS Economic and Administrative Main Office to Operation Reinhardt in Reichsmarks and handed over to the Reichsbank.

A small portion was used as credit for various economic enterprises due to currency exchange reasons and was also credited in the account reconciliation by the SS Economic and Administrative Main Office.

In addition, price differences for urgent material procurements were covered. All these transactions were carried out with the approval of the SS Economic and Administrative Main Office.

Another amount was continuously made available to the concentration camp to carry out expansions, set up the economic operation, and procure the necessary agricultural machinery, etc. Exact records were kept of this, and the purchases were continually confirmed by me, and these documents will also be attached to the final accounting.

The bookkeeping was done by the administrative officer of the concentration camp, separately from my administration, as the concentration camp administration was independent of the SS site administration Lublin by order of the SS Economic and Administrative Main Office. For these expenses, a reimbursement to Reinhardt must still be made by the service office that will ultimately take over the operation.

2.) Foreign currencies in banknotes or minted gold were collected, sorted, and also handed over to the Reichsbank through the SS Economic and Administrative Main Office.

3.) Jewelry, valuables, watches, and similar items were sorted according to their value and delivered to the SS Economic and Administrative Main Office. On their instructions, watches made of non-precious metals were handed over to the troops, glasses were refurbished and made available to disabled individuals, and worthless everyday items were primarily given to Wehrmacht service offices to meet urgent needs. The corresponding receipts for these transactions are on record.

4.) Textiles, clothing, linens, bedding, and rags were collected and sorted according to their quality. The sorted items had to be searched for hidden valuables and then disinfected. Over 1,900 wagons were made available to the locations specified by the Reich Ministry of Economics, as directed by the SS Economic and Administrative Main Office. From these stocks, not only were foreign workers clothed, but a large portion was also used for re-spinning. No cases of illness were reported, even though the clothing often came from people primarily suffering from typhus, indicating that the disinfection process was adequate. The best clothing items were set aside and used to supply ethnic Germans by order of the Reichsführer-SS. Shoes were also sorted according to their usability and then either distributed to ethnic Germans, sent to concentration camps for prisoner supplies, or dismantled and reprocessed into wooden shoes for prisoner clothing.

5.) Individual items of special nature, such as postage stamps, coins, and the like, were sorted and delivered to the SS Economic and Administrative Main Office; worthless items were destroyed.

6.) Other collected items, such as soap, detergents, dishes, and similar things, were used in the Jewish camps, while glass, old iron items, etc., were sent to recycling centers for reprocessing.

7.) The food brought along on the transports was also used to supply the Jewish camps.

8.) Valuable furniture and household goods were repaired and primarily handed over for use by ethnic German settlers. However, furniture was also loaned to German offices and Wehrmacht units against receipts. Inferior goods were either destroyed or distributed to the population as rewards for good harvest performances, etc. Efforts were made to salvage parts from items that were no longer usable, such as locks, hinges, and similar components, for reuse. The receipts for the loaned items were submitted monthly to the Higher SS and Police Leader East.

According to the Reichsführer-SS’s order of September 22, the overall accumulation has been completed, utilized, and passed on, so that hardly any mass remains. What remains are still items necessary for carrying out the operation, such as barracks, camp structures, vehicles, and similar items that were purchased from the accrued funds. These have been appropriated, but a decision still needs to be made regarding their intended purpose.

The total value of the items collected is approximately 180,000,000 Reichsmarks, according to the attached summary. However, minimum values were assumed, so the total value is likely double that amount, aside from the value of the appropriated items that are in short supply, such as textiles, of which over 1,900 wagons were delivered to the German industry alone.

[Signature]

SS-Gruppenführer and Lieutenant General of the Police

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2234, p. 40 – 43

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