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Event Report USSR No. 101 on Babi Yar
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1941-10-02 The Einsatzgruppen Event Report USSR No. 101: Execution of “33,771 Jews in Kiev on September 29 and 30, 1941”

Introduction

On October 2, 1941, Office IV of the Reich Security Main Office (RSHA) issued Event Report USSR No. 101 (Ereignismeldung UdSSR Nr. 101). Einsatzgruppe C reported on the massacre at the Babyn Yar (Babi Yar) near Kiev that Paul Blobel‘s Sonderkommando 4a “executed 33,771 Jews in Kiev on September 29 and 30, 1941”. Meanwhile, Einsatzgruppe D stated that “between September 16 and 30, 22,467 Jews and Communists were executed, bringing the total to 35,782”.

Documents

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD
Berlin, den 2. Okt. 1941
– IVA 1 – B.Nr. 1 B/41 – GRs.-

[Geheime Reichssache]

48 Ausfertigungen, 36. Ausfertigung

Ereignismeldung UdSSR Nr. 101.

I. Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos.
Von den Einsatzgruppen A und B liegen keine Meldungen vor.

Einsatzgruppe C:.
Standort Kiew.
Das Sonderkommando 4a hat in Zusammenarbeit mit Gruppenstab und zwei Kommandos des Polizei-Regiments Süd am 29. und 30.9.41 in Kiew 33.771 Juden exekutiert.

Einsatzgruppe D:
Standort Nikolajew.

Die Freimachung des Gebietes durch die Kommandos von Juden und kommunistischen Elementen wurde fortgesetzt. Insbesondere wurden in der Berichtszeit die Städte Nikolajew und Cherson von Juden freigemacht und noch vorhandene Funktionäre entsprechend behandelt. Vom 16.9. bis 30.9. wurden 22.467 Juden und Kommunisten exekutiert. Gesamtzahl 35.782.
Ermittlungen ergaben wiederum, dass sich die hohen kommunistischen Funktionäre fast überall in Sicherheit gebracht hatten. Gefasst wurden in erster Linie führende Partisanen oder Führer von Sabotagetrupps. Ermittlungstätigkeit über Partisanengruppen wurde fortgesetzt. Fahndungen ergaben, dass Sowjets schon seit Jahren in Versammlungen nicht nur zum Eintritt in die Rote Armee, sondern auch zur Bildung von Partisanengruppen aufforderten. Kampf der Partisanen und ihre Ausbildung waren wichtige Schulungsthemen. Rekrutierung zunächst freiwillig, nach Ausbruch der Kampfhandlungen wurden Aushebungen ähnlich wie zu Baukompanien auch für Partisanengruppen von Männern im wehrpflichtigen Alter vorgenommen. Aufteilung in Dreier-, Fünfer- und Zehner-Gruppen sollte rasches und sicheres Arbeiten ermöglichen. Es besteht der Eindruck, dass Ausbreitung des Partisanenkriegs dadurch vermindert, dass höhere Partisanenführer vielfach geflohen und Initiative der einzelnen Angehörigen durch jahrzehntelange Erziehung zur Unselbständigkeit und das Warten auf Anweisung weithin erloschen ist. In Nikolajew wurde ein Jude als Führer eines Fallschirmjägerab wehrtrupps gefasst. Dieser Trupp hat im Gefecht mit deutschen Soldaten 43 Soldaten erschossen. Weiter wurde Führer eines Trupps Heckenschützen gefangen, der beim Einmarsch der Truppen
hinterhältige Überfälle verübte. In seiner Begleitung befand sich sein zwölfjähriger Sohn, der sMG mit sich führte. Von einer bei Nowy-Bug eingesetzten Partisanenkompanie wurden 3 Juden gefangengenommen. Kompanie war in Zivil, aber mit Gewehren und IMG ausgerüstet. Ein Lager mit 15 Gewehren, Spreng- und Brandmunition und gefüllten MG-Kästen wurde ausgehoben. Die Einsatzgruppe erfasste Instruktionen für die Organisation und Tätigkeit der Partisanenabteilungen und Diversionsgruppen. Die Instruktionen sin d sehr eingehend ausgearbeitet. In jedem grösseren Betrieb waren bei Ausbruch des Krieges Zerstörungstrupps
aufgestellt, die wichtige Einrichtungen zu zerstören hatten. Nachforschungen ergaben, dass grössere Sabotagetrupps bereitgestellt waren, jedoch Sprengungen oder Brandlegungen meist nur von wenigen leitenden Betriebsangehörigen und zuverlässigen Kommunisten ausgeführt worden sind. Einzelne Saboteure wurden festgesetzt bezw. bereits erledigt. So u. a. ein
Brandmeister der NKWD-Feuerwehr, der Getreidesilos unter Wasser setzte. Ein anderer hatte Befehl zum Plündern und Inbrandsetzen einer grossen Baumwollweberei gegeben. Vor Odessa wurde ein NKWD- Agent gestellt, der eine Erntevernichtungsgruppe zusammengestellt hatte. Die Ermittlungen über Bandera-Gruppe wurden insbesondere in Nikolajew eingeleitet. Bürgermeister ist Anhänger von Melnik. Nach seinen Aussagen ist der eigentliche Inspirator der Bandera-Gruppe Jary, dessen Frau und Mutter jüdisch sind. Sein Vater ist Tscheche. Hinsichtlich einer kommunistischen Beeinflussung der Bandera-Gruppe spielte Jary eine grosse Rolle. Von 195 Selbstschutzangehörigen in Nikolajew sind 8 bisher als Bandera-Leute
anzusprechen. Ein Zeichen dafür, wie gut Nachrichtendienst dieser Gruppe arbeitet, ist, dass unter Selbstschutzleuten das Gerücht umgeht, die Sipo würde in Nikolajew bald nach Bandera-Leuten fahnden, wie es in Shitomir und Kirowograd geschehen sei. Die 8 Selbstschutzangehörigen benehmen sich auffallend einwandfrei. Auf wirtschaftlichem Gebietsteil Preisproblem im Vordergrund. Obwohl einheitliche Preise für Agrarprodukte angeordnet sind, sind diese örtlich sehr verschieden und kommen dem Preisniveau im Reich, wie z.B. bei Butter, bereits recht nahe (kg 2,50 RM). Wirtschaftskommando des AOK wurde
auf die Gefahren hingewiesen, die sich hinsichtlich der Ausbeutung der Gebiete und der Lohnentwicklung ergeben müssen. Arbeit der Kommandos erstreckt sich weiter auf Ingangbringen der Feldarbeiten und lebenswichtigen Betriebe in Volksdeutschen Gebieten. Gefährdung der nächsten Ernte durch Fehlen von Saatgütern. Einem in Annenthal bei Grigorjewka eingesetzten Kommando gelang es, die Volksdeutschen, die durch 390 Fallschirmspringer und 2000 gelandete Marinesoldaten bedroht waren, zurückzuführen. Ein Fallschirmspringer wurde dabei im Feuerkampf erledigt, mehrere andere gefangengenommen. Die Roten konnten mit Odessa-Front Fühlung nehmen und dadurch rotes Operationsgebiet um Odessa erweitern. Nach Gefangenenaussagen soll der neue Stützpunkt bei Grigorjewka für Rückzug und Einschiffung der Odessa-Besatzung vorgesehen sein. Rumänen ist es bisher nicht gelungen, die Landetruppen zurückzuwerfen.

II. Militärische Ereignisse.

Heeresgruppe Süd:
Auf der Krim hält der Gegner die Enge nördl. Juschun. Im Raume ostw. Dnjepropetrowsk wurde eine stärkere Feindgruppe vernichtet. Vor der Front gegen Charkow verhält Feind sich defensiv.

Nördl. der Krim.
Teile der Armee stehen im Kampf zur Erweiterung des Einbruchs in die Feldstellungen auf den Engen nordostw. Juschun. An der Ostfront ist der Gegner auf Balki und südl. davon zurückgeworfen. Die Linie verläuft hart westl. Mal. Bjeloserka—5 km westl. Balki. Wedjanoje ist feindfrei gemeldet.

Nördl. Dnjepropetrowsk:
Bei Snamenka wurde der Feindwiderstand gebrochen und bis gegen St. Mishiritschi vorgestossen.
Eine Div. ist zum Vorstoss in Richtung Krasnograd angesetzt. Der Raum um Swobodnaja wurde erreicht und Aufklärung auf Popaskoje und Michailowka vorgetrieben. Andere Teile der Div. stiessen bis Pereschtschepino vor und bildeten dort einen Brückenkopf.

Front vor Charkow:
Südl. Krasnograd wurde ein weiterer Brückenkopf gebildet. Am Strassen-Eisenbahnkreuz 15 km nordostw. Krasnograd wurde eine Ortschaft genommen, Brücken unversehrt. Das Höhengelände ostw. Sudorenkowa wurde genommen und mit anderen Teilen die Gegend südwestl. Ditanka erreicht.

Heeresgruppe Mitte:
Der den Gegner überraschende Angriff der Panzergruppe stiess auf beweglich kämpfenden Feind, der überall zu halten versucht. Stärkerer Feind steht noch am Psiol-Abschnitt und in der Gegend von Bjelopolje.

Südflügel:
Am Psiol-Abschnitt stehen Sicherungen zwischen Gadjatsch und Lebedin. Im Angriff erreicht ein AK die Bahnlinie ostw. Gluchow-Kruglaja-Poljana-Gegend ostw. Orlowka. Weiter östlich wurde Porochnja-Bahn- linie westl. Kamenka-Gegend nordostw. Oltar erreicht.

Heeresgruppe Nord:
Vor der HGr. hat die feindl. Gefechtstätigkeit südl. des Ilmen-Sees und an der Front zwischen Wolchow und Ladoga-See auch am 30.9. in auffallender Weise nachgelassen.

Ostfront:
Nordostw. Demjansk stellte Erdaufklärung hohe blutige Verluste des Feindes fest.

Nordfront:
Ein Landungsversuch südostw. Schlüsselburg wurde abgewiesen. 4 km südl. Schlüsselburg über die Newa übergehender Feind wurde vernichtet. Eigene schwerste Flachfeuer-Battr. beschossen das Schlachtschiff „Oktober-Revolution“, auf dem Treffer beobachtet wurden, sowie einen Kreuzer im Hafen von Oranienburg.

Baltische Inseln:
Auf Ösel wurde gegen auf der Halbinsel Sorve sich erneut verstärkenden Feindwiderstand die Gegend ostw. des Südrandes der Bucht nördl. Kargi erreicht.

Finnland.
Südostfront: Karelische Armee: Im örtl. Angriff wurde in Gegend Lodeinoje-Pole Boden gewonnen. Im Angriff von SO erreichte ein Jäger-Rgt. den Stadtrand von Petrosawodsk. Im Angriff von Westen wurde auf der Strasse nach Spaskaja-Guba die Gegend 50 km nordwestl. Petrosawodsk erreicht.

Balkan.
Serbien: In Belgrad Feuerkampf serbischer Polizeikräfte mit Kommunisten. Als Sühnemaßnahme 150 Kommunisten erschossen. Büro der kommunistischen Partei 0sichergestellt; in einem Vorort 5 km südostw. der Hauptstadt kommunistische Passzentrale
ausgehoben. Bei Krusevac haben sich Cetnikis im Kampf gegen Kommunisten bewährt.

The Chief of the Security Police and SD

Berlin, October 2, 1941

– IVA 1 – Ref. No. 1 B/41 – Secret Reich Matter –

[Secret Reich Matter]

48 copies, 36th copy

Event Report USSR No. 101.

I. Reports of the Einsatzgruppen and Units.
No reports are available from Einsatzgruppen A and B.

Einsatzgruppe C:
Location: Kiev.
The Sonderkommando 4a, in cooperation with the group staff and two units of the South Police Regiment, executed 33,771 Jews in Kiev on September 29 and 30, 1941.

Einsatzgruppe D:
Location: Nikolaev.

The clearance of the area by the units of Jews and communist elements continued. Particularly, the cities of Nikolaev and Kherson were cleared of Jews during the reporting period, and any remaining functionaries were treated accordingly. Between September 16 and 30, 22,467 Jews and Communists were executed, bringing the total to 35,782. Investigations once again revealed that high-ranking Communist officials had largely escaped. Those captured were primarily leading partisans or leaders of sabotage squads. Investigative activity on partisan groups continued. It was discovered that the Soviets had encouraged the formation of partisan groups and recruitment into the Red Army at meetings for years. Partisan fighting and training were significant training topics. Initially, recruitment was voluntary, but after the outbreak of hostilities, drafts similar to those for construction companies were also conducted for partisan groups among conscript-age men. The division into groups of three, five, and ten was intended to facilitate rapid and secure operations. There is an impression that the spread of partisan warfare was limited because many senior partisan leaders had fled, and the initiative of individual members was largely lost due to decades of training for dependency and waiting for instructions.

In Nikolaev, a Jew was captured as the leader of a paratrooper defense squad that killed 43 German soldiers in combat. A leader of a sniper squad that carried out ambushes on advancing troops was also captured. His 12-year-old son, who carried a heavy machine gun, was with him. Three Jews were captured from a partisan company deployed near Novy-Bug. The company was dressed in civilian clothing but equipped with rifles and light machine guns. A cache containing 15 rifles, explosive and incendiary ammunition, and loaded machine gun boxes was seized. The Einsatzgruppe obtained instructions for organizing and operating partisan units and sabotage groups. The instructions were very detailed. In every large enterprise, destruction squads were set up at the outbreak of war to destroy essential facilities. Investigations revealed that large sabotage squads had been deployed, but explosions or arson were typically carried out only by a few leading employees and reliable Communists. Individual saboteurs were arrested or otherwise dealt with, including a firemaster from the NKVD fire brigade who flooded grain silos and another individual who ordered the looting and arson of a large cotton mill.

An NKVD agent was apprehended near Odessa, who had assembled a crop destruction group. Investigations on the Bandera group were particularly initiated in Nikolaev. The mayor is a follower of Melnik. According to his statements, Jary, whose wife and mother are Jewish, is the primary instigator of the Bandera group. His father is Czech. Jary played a significant role in communist influence on the Bandera group. Of the 195 members of the self-defense in Nikolaev, eight were identified as members of the Bandera group. This is an indication of how well-informed the intelligence of this group is, as the rumor is spreading among the self-defense members that the Security Police will soon search for Bandera members in Nikolaev, as happened in Zhytomyr and Kirovohrad. The eight self-defense members are behaving impeccably. Economically, the price issue is of primary concern. Although uniform prices for agricultural products have been mandated, they vary greatly locally and are already close to Reich levels, such as 2.50 Reichsmarks per kilogram for butter. The Economic Command of the Army Group Command was advised of the dangers that may arise regarding the exploitation of the areas and wage developments. The units are also working to restore field operations and essential enterprises in German communities. The next harvest is endangered due to a lack of seeds. A unit stationed in Annenthal near Grigoryevka managed to retrieve the ethnic Germans threatened by 390 parachutists and 2000 landed marines. A parachutist was killed in a firefight, and several others were captured. The Reds were able to establish contact with the Odessa front, thus expanding the Red operations area around Odessa. According to prisoner statements, the new base near Grigoryevka is intended as a retreat and embarkation point for the Odessa garrison. So far, the Romanians have not succeeded in repelling the landing forces.

II. Military Events.

Army Group South:
In Crimea, the enemy holds the narrow area north of Yushun. In the area east of Dnipropetrovsk, a larger enemy group was destroyed. The enemy remains defensive on the front against Kharkiv.

North of Crimea:
Parts of the army are engaged in expanding the breach into the field positions northeast of Yushun. On the eastern front, the enemy was pushed back to Balki and further south. The line runs just west of Malaya Biloserka—5 km west of Balki. Vedyanoye has been reported as enemy-free.

North of Dnipropetrovsk:
Enemy resistance was broken at Snamenka, and the advance continued toward St. Mishirichi. A division was deployed to advance toward Krasnograd. The area around Svobodnaya was reached, and reconnaissance was pushed forward to Popaskoye and Mikhailovka. Other parts of the division advanced to Pereshchepino and established a bridgehead there.

Front before Kharkiv:
South of Krasnograd, another bridgehead was established. A village was taken at the road-railway junction 15 km northeast of Krasnograd, with bridges intact. The high ground east of Sudorenkova was taken, and the area southwest of Ditanka was reached with other units.

Army Group Center:
The surprising attack by the tank group encountered a mobile fighting enemy who attempted to hold the ground everywhere. A stronger enemy presence remains at the Psel section and in the area around Byelopolye.

Southern Flank:
At the Psel section, security forces stand between Gadyach and Lebedin. In the attack, an Army Corps reached the railway line east of Glukhiv-Kruglaya-Polyana area east of Orlovka. Further east, the Porochnya railway line in the area west of Kamenka, northeast of Oltar, was reached.

Army Group North:
In front of Army Group North, the enemy’s combat activity south of Lake Ilmen and along the front between Volkhov and Lake Ladoga noticeably declined on September 30.

Eastern Front:
Northeast of Demyansk, reconnaissance reported high enemy casualties.

Northern Front:
A landing attempt southeast of Schlüsselburg was repelled. An enemy force crossing the Neva 4 km south of Schlüsselburg was destroyed. Our heaviest flat-fire battery shelled the battleship “October Revolution,” where hits were observed, as well as a cruiser in the Oranienburg harbor.

Baltic Islands:
On Ösel, against the enemy resistance strengthening again on the Sorve Peninsula, the area east of the southern bay’s edge north of Kargi was reached.

Finland:
Southeast Front: Karelian Army: A local attack gained ground in the Lodeynoye Pole area. In the attack from the southeast, a ranger regiment reached the outskirts of Petrozavodsk. In the attack from the west, the area 50 km northwest of Petrozavodsk was reached on the road to Spaskaya Guba.

Balkans:
Serbia: A firefight occurred between Serbian police forces and communists in Belgrade. As a reprisal, 150 communists were executed. The Communist Party office was seized; a passport center for communists was shut down in a suburb 5 km southeast of the capital. Near Krusevac, Cetniks proved effective in fighting communists.

Archival reference:

BArch R 58/218, p. 2 – 8.

Intercepted Telegram of January 11,1943 by Herman Höfle
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1943-01-11 The Höfle Telegram: A Report On The Death Toll of Operation Reinhard

Introduction

On 11 January 1943, SS-Sturmbannführer Hermann Höfle, coordinator of Operation Reinhard(t), sent top-secret telegrams on its death toll to SS officials Adolf Eichmann at the RSHA in Berlin and Franz Heim at the Security Police in Kraków. These messages – intercepted by the British – provide precise data on the mass deportations – totaling 1,274,166 Jewish victims – to the extermination camps at Belzec (B), Sobibor (S), Treblinka (T), and the Majdanek / Lublin (L) concentration camp by the end of 1942.

Further reading: Witte & Tyas, A New Document on the Deportation and Murder of Jews during “Einsatz Reinhardt” 1942.

Documents

GPDD 355a

12. OMX de OMQ 1000 89 ? ?
Geheime Reichssache!

An das Reichssicherheitshauptamt, zu Händen SS Obersturmbannführer EICHMANN, BERLIN …rest missed..

13/15. OLQ de OMQ 1005 83 234 250
Geheime Reichssache!

An den Befehlshaber der Sicherheitspol., zu Händen SS Obersturmbannführer HEIM, KRAKAU.

Betr: 14-tägige Meldung Einsatz REINHART.

Bezug: dort. Fs.

Zugang bis 31.12.42, L 12761, B 0, S 515, T 10335 zusammen Stand… 31.12.42, L 24733, B 434508, S 101370, T 71355, zusammen 1274166.

SS und Pol.führer LUBLIN, HOEFLE, Sturmbannführer.

GPDD 355a

12. OMX de OMQ 1000 89 ? ?
Top Secret Reich Matter!

To the Reich Security Main Office, Attn: SS Obersturmbannführer EICHMANN, BERLIN …rest missed..

13/15. OLQ de OMQ 1005 83 234 250
Top Secret Reich Matter!

To the Commander of the Security Police, Attn: SS Obersturmbannführer HEIM, KRAKOW.

Subject: 14-day report, Operation REINHART.

Reference: telex there.

Influx up to 31.12.42, L 12761, B 0, S 515, T 10335, total 23611. Status … as of 31.12.42, L 24733, B 434508, S 101370, T 71355, total 1274166.

SS and Police Leader LUBLIN, HOEFLE, Sturmbannführer.




Archival reference:

Public Record Office (PRO), HW 16/23, ZIP/GPDD 355b, traffic 16.1.43.

Image reference:

https://www.nationalarchives.gov.uk/education/resources/holocaust/hoefle-telegram/

Further reading:

Witte & Tyas, A New Document on the Deportation and Murder of Jews during “Einsatz Reinhardt” 1942.

Report of June 22, 1943 on Unfit Jews, Exhumation and Cremation at Kulmhof (Chełmno)
Contemporary Source

1943-06-22 Nazi Secret Service Classified Report: Unfit Jews, Exhumation and Cremation at Kulmhof (Chełmno)

Introduction

On June 22, 1943, the Forschungsstelle A Litzmannstadt – a local intelligence branch under Hermann Göring’s Secret Service – issued a classified report on the dissolution of the Kulmhof (Chełmno) extermination camp by April 1, 1942. The camp served a destination for “Jews unfit for labor from the Warthegau, especially from the Litzmannstadt Ghetto”. The document further notes that”the police guards there were ordered to exhume the Jews buried in a small forest near Kulmhof and to burn them in specially constructed ovens”. For further deatils see also “The Jews buried in a little wood near Kulmhof”: Documenting Cremation at Chelmno.

Documents

Geheime Reichssache!

Litzmannstadt, den 22. Juni 1943

1. Fernschreiben an

FA 5 A 4

MzA Litzmannstadt Nr. 406

Betr: Zur Auflösung des Judenlagers in Kulmhof.

Wie durch NL 7299 vom 25.3.43. bereits berichtet wurde, ist das Lager Kulmhof Post Eichstädt Kreis Warthbrücken, in das hauptsächlich nicht arbeitseinsatzfähige Juden aus dem Warthegau, insbesondere aus dem Litzmannstädter Getto seiner Zeit laufend überführt wurden, zum 1.4.43. aufgelöst worden. Aus zuverlässiger Quelle wurde der Forschungsstelle nun bekannt, dass die dortigen Wachmannschaften der Polizei nachträglich die in einem Wäldchen bei Kulmhof begrabenen Juden wiederexhumieren und diese in eigens gefertigten Öfen verbrennen mussten. – Nach Gewährung eines längeren Erholungsurlaubes wurden diese Schutzmannschaften zum Fronteinsatz abkommandiert. Wie jetzt verlautet, werden diese Kräfte nunmehr wieder herausgezogen, um in Graz für einen gleichartigen Einsatz im Südosten ausgerüstet zu werden.

A-Litzmannstadt

In Vertretung
[Unterschrift]

Secret Reich Matter!

Litzmannstadt, June 22, 1943

1. Telegram to FA 5 A 4

MzA Litzmannstadt No. 406

Subject: Regarding the dissolution of the Jewish camp in Kulmhof.

As already reported by NL 7299 of March 25, 1943, the camp Kulmhof, Post Eichstädt, Warthbrücken district, into which primarily Jews unfit for labor from the Warthegau, especially from the Litzmannstadt Ghetto, were continuously transferred, was dissolved on April 1, 1943. Reliable sources have now informed the Forschungsstelle that the police guards there were subsequently ordered to exhume the Jews buried in a small forest near Kulmhof and to burn them in specially constructed ovens. – After being granted an extended leave for rest, these police units were reassigned to front-line duty. It is now reported that these forces are being withdrawn again to be equipped in Graz for a similar operation in the southeast.

A-Litzmannstadt

On behalf of [Signature]

Archival Reference:

YVA O.51/13, p. 260.

Further Reading:

N. Terry, Covering Up Chelmno: Nazi Attempts to Obfuscate and Obliterate an Extermination Camp, Dapim: Studies on the Holocaust Volume 32, 2018 – Issue 3, Pages 188-205.

Order of September 22, 1943 by Himmler on Aktion Reinhard accounting
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1943-09-22 Directive By Himmler on the Accounting of the “Reinhard 1” Account

Introduction

On September 22, 1943, the Reichsführer-SS Heinrich Himmler issued a directive on the accounting of the “Reinhard 1” account due to the transfer of SS-Gruppenführer Odilo Globocnik to Trieste / Italy. Himmler ordered that Globocnik, who was responsible for the Operation Reinhardt in the General Gouvernement, oversee the Reinhard 1 account until December 31, 1943, at which point it would be handed over to a representative of SS-Obergruppenführer Oswald Pohl, head of the SS-WVHA.

Document

Feld-Kommandostelle, den 22. Sept. 1943

Der Reichsführer-SS

RF/Mä 10/38/43 g.

Geheim

1. An den
Chef des SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes
SS-Obergruppenführer Pohl

2. An
SS-Gruppenführer Globocnik

Durch die Versetzung des SS-Gruppenführers Globocnik wird eine Regelung in der Abrechnung des Kontos “Reinhard 1” notwendig.

Ich ordne an, daß SS-Gruppenführer Globocnik die Abrechnung des Kontos “Reinhard 1” bis 31.12.1943 übernimmt und dann an SS-Obergruppenführer Pohl bzw. den Beauftragten, der mir noch zu benennen ist, übergibt.

Insgesamt ist anzustreben, die bisherigen Ergebnisse des Kontos “Reinhard 1” bis dahin abzuschließen, zu verwerten und weiterzugeben, sodaß ab 1.1.1944 nur noch die neu anfallenden Werte zu verrechnen sind.

gez. H. Himmler

3. An den
Chef des Reichssicherheitshauptamtes
SS-Obergruppenführer Dr. Kaltenbrunner

4. An den
Höheren SS- und Polizeiführer Ost
SS-Obergruppenführer Krüger

nachrichtlich mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt
i.A

Field Command Post

September 22, 1943
The Reichsführer-SS
RF/Mä 10/38/43 g.

Secret

1. To the Chief of the SS Economic and Administrative Main Office, SS-Obergruppenführer Pohl

2. To SS-Gruppenführer Globocnik

Due to the transfer of SS-Gruppenführer Globocnik, a regulation in the accounting of the “Reinhard1 ” account is necessary.

I order that SS-Gruppenführer Globocnik takes over the accounting of the “Reinhard 1” account until 31.12.1943 and then hands it over to SS-Obergruppenführer Pohl or the representative yet to be named by me.

Overall, it is desirable to complete, utilize, and pass on the current results of the “Reinhard 1” account by then, so that from 1.1.1944 only the newly incurred values need to be accounted for.

Signed, H. Himmler

3. To the Chief of the Reich Main Security Office, SS-Obergruppenführer Dr. Kaltenbrunner
4. To the Higher SS and Police Leader East, SS-Obergruppenführer Krüger

For information with the request for acknowledgment, sent by order.

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/29

Form sheet dated July 18, 1942.
Contemporary Source

1942-07-18 Secrecy and Silence: The Declaration of Obligation of Operation Reinhardt

Introduction

A form sheet by SS-Sturmbannführer Hermann Höfle dated July 18, 1942, on the individual’s responsibilities and strict secrecy surrounding their assignment “for carrying out tasks in connection with the Jewish resettlement as part of ‘Operation Reinhardt'”. The document mandates that “under no circumstances am I to communicate … any information regarding the course, execution, or incidents of the Jewish resettlement”. It further emphasizes that all operations associated with Jewish resettlement are classified as “a Secret Reich Matter” and “prohibits any photography within the camps of Operation Reinhardt”.

Documents

Tgb. Nr. /42 g Rs.

Lublin, den 18. Juli 1942

Verhandlung

über die Verpflichtung des
____ als besonders beauftragte Person bei der Durchführung von Arbeiten bei der Judenaussiedlung im Rahmen des “Einsatzes Reinhardt” beim SS- und Polizeiführer im Distrikt Lublin.

Der ____ erklärt:

Durch SS-Hauptsturmführer Höfle als Leiter der Hauptabteilung “Einsatz Reinhardt” beim SS- und Polizeiführer im Distrikt Lublin bin ich eingehend unterrichtet und belehrt worden:

1. darüber, daß ich unter keinen Umständen an Personen, die außerhalb des Kreises der Mitarbeiter im “Einsatz Reinhardt” stehen, irgendwelche Mitteilungen über den Verlauf, die Abwicklung oder Vorkommnisse bei der Judenaussiedlung mündlich oder schriftlich zukommen lassen darf;

2. darüber, daß die Vorgänge bei der Judenaussiedlung Gegenstand “einer Geheimen Reichssache” im Sinne der Verschl. V. sind;

3. über die entsprechenden Sonderbestimmungen der Geschäftsordnung des SS- und Polizeiführers im Distrikt Lublin, unter ausdrücklichem Hinweis darauf, daß diese Vorschriften “Befehle im Dienstverkehr” bzw. “Gebote und Verbote” im Sinne des § 92 b R.St.G.B. sind;

4. über ein ausdrückliches Photographier-Verbot in den Lagern des “Einsatzes Reinhardt”;

5. über §§ 88 bis 97 R.St.G.B. in der Fassung vom 24. April 1934 und über die Verordnung gegen Bestechung und Geheimnisverrat nichtbeamteter Personen vom 3. Mai 1917/12. Februar 1920;

6. über die §§ des R.St.G.B. 139 (Anzeigepflicht) und 353 c (Verletzung des Amtsgeheimnisses).

Ich kenne die angeführten Bestimmungen und Gesetze und bin mir der Pflichten bewußt, die mir aus der übertragenen Aufgabe erwachsen. Ich verspreche, sie nach bestem Wissen und Gewissen wahrzunehmen.

Mir ist bekannt, daß die Pflicht der Geheimhaltung auch nach meinem Ausscheiden aus dem Dienst weiterbesteht.

V. g. u.

G.w.o.
SS-Hauptsturmführer als Hauptabteilungsleiter

Ref. No. /42 g Rs.

Lublin, July 18, 1942

Proceeding

regarding the obligation of __ as the specially appointed person for carrying out tasks in connection with the Jewish resettlement as part of “Operation Reinhardt” under the SS and Police Leader in the Lublin district.

The __ declares:

Through SS-Hauptsturmführer Höfle, as head of the main department “Operation Reinhardt” under the SS and Police Leader in the Lublin district, I have been thoroughly informed and instructed:

1. that under no circumstances am I to communicate, verbally or in writing, to persons outside the circle of employees involved in “Operation Reinhardt” any information regarding the course, execution, or incidents of the Jewish resettlement;

2. that the operations related to the Jewish resettlement are classified as “a Secret Reich Matter” according to the Confidentiality Regulations;

3. regarding the relevant special provisions of the operational guidelines of the SS and Police Leader in the Lublin district, with explicit reference to the fact that these regulations constitute “Orders in Official Communications” or “Commands and Prohibitions” within the meaning of § 92 b of the German Penal Code (R.St.G.B.);

4. regarding an explicit photography prohibition within the camps of “Operation Reinhardt”;

5. regarding §§ 88 to 97 of the German Penal Code (R.St.G.B.), in the version from April 24, 1934, and the Decree against bribery and disclosure of secrets by non-civil servants dated May 3, 1917 / February 12, 1920;

6. regarding §§ 139 (Obligation to Report) and 353c (Violation of Official Secrets) of the German Penal Code (R.St.G.B.).

I am aware of the aforementioned provisions and laws and understand the duties arising from the task assigned to me. I promise to fulfill them to the best of my knowledge and conscience. I am also aware that the duty of confidentiality continues to apply even after my departure from service.

Read, approved, and signed


As stated above

SS-Hauptsturmführer as Head of the Main Department

Archivial reference:

APMM, II/1.

Copy: IPN, GK, 317/874, t. 10, p.1.

Image reference:

Majdanek.eu

Interrogation of September 1, 1942 Dirlewanger Jews
Contemporary Source

1942-09-01 Dirlewanger’s Testimony to an SS Investigator on the Poisoning of Jews

Introduction

In 1942, the SS Main Office pursued an investigation into Oskar Dirlewanger, commander of the notorious penal unit, Sonderkommando Dirlewanger. The charges, raised by the SD and the SS and Police Court in Cracow, included racial defilement, abuse of his men, extortion, illegal hunting and confiscations, unlawful arrests, and unauthorized killings within the General Government. During his interrogation on September 1, 1942, Dirlewanger told the SS court martial officer that the KdS Lublin was overwhelmed by the volume of Jews to be executed. He stated that, in November 1941, Odilo Globocnik, SS and Police Leader of the Lublin district, ordered that these detainees be transferred to him for execution. Initially, Dirlewanger “had these Jews shot”; later “they were then injected with strychnine by the SS doctor, and their teeth were extracted”.

See also related source Poison and Human Soap – SS Investigator Interrogates Member of Sonderkommando Dirlewanger.

Document

SS-Hauptamt
Hauptabteilung I/3

Berlin, den 1. September 1942

gegenwärtig: Dr. Schmidt, SS-Unterscharführer a.B. des Gerichtführers
Frau Ristau, Zivilangestellte, als Protokollführer

Freiwillig erscheint der SS-Sturmbannführer Dr. Dirlewanger und erklärt, zur Wahrheit ermahnt:

Ich heiße Dr. Dirlewanger, Oskar, im übrigen Personalien wie in der Vernehmungsschrift vom 26.8.1942, mit Ausnahme, daß ich nunmehr SS-Sturmbannführer bin. Zur Sache:

Zu dem mir gemachten Vorwurf äußere ich mich wie folgt:

I. Nichtausgabe von Verpflegung an mein Kommando.

Ich bestreite, jemals für mein Kommando empfangene Verpflegung waren nicht an die Männer des Kommandos abgegeben zu haben. Die Männer haben, sofern sie nicht auf Kommando waren, von mir stets ihre volle Verpflegung erhalten.

Vor Beginn des Ostfeldzuges war ein Teil meiner Männer auf auswärtige Baustellen kommandiert, um dort Bewachungsaufgaben zu erfüllen. Ein Teil der Firmen, an die sie abgestellt waren, gaben ihnen volle Verpflegung, ohne dafür eine Vergütung zu verlangen. Einige andere Firmen verlangten eine Entschädigung von Pauschalsätzen als Entgelt für die Verpflegung. Ich empfing aber das gesamte Verpflegungsgeld für das Kommando. Um meinen Männern, denen die Verpflegung unentgeltlich – was nicht vor denen zu bevorzugen wäre, die entgeltliche Verpflegung zu bezahlen war, noch zu veranlassen, daß auch diese Verpflegungsgelder quittierten, ohne daß sie hiervon abhängig – dem Verpflegungsgeldern, die sie bekommen haben, erhielt ein Teil der Männer 100 Zloti, die anderen 75 Zloti bar. Solche Männer haben 75 Zloti, mindestens 10, während mit Rauchware beliefert waren. Die anderen erhielten 100 Zloti.

Von dem übrigen Verpflegungsgeld gab ich einen Betrag von 3000 Zloti an das SS-Hauptamt zur Errichtung eines Sonderfonds zugunsten etwa in Not geratender Männer meines Kommandos. Diese Geldgebahrung hat SS-Hauptsturmführer Ulbrich nachgeprüft und für richtig befunden. Die Männer habe ich nicht danach gefragt, ob sie mit dieser Regelung der Angelegenheit zufrieden waren. Sie hatten ihre Verpflegung empfangen und somit stand ihnen auch ein Anspruch auf Verpflegungsgeld nicht mehr zu. Ich hätte nun zwar Verpflegungsgeld bei der Kasse nicht zu erheben brauchen, habe es aber doch getan, um den Männern ein zusätzliches Geschenk zu machen. Einen Vorwurf mir daraus zu machen geht nicht an.

Ich habe später erfahren, wie der mir gemachte Vorwurf zustande gekommen ist. An einem Bierabend in der Kantine Klaus haben die Männer im Laufe des Abends erzählt, sie hätten über Verpflegungsgeld quittieren müssen, ohne empfangen zu haben. Diese Schimpfereien hat der anonyme Briefeschreiber aufgefangen und in den Brief aufgenommen und dabei, wie ich annehme, den empfangenen Betrag auf 40 – 60 000 Zloti erhöht.

Die Liste mit den Unterschriften der Männer, befindet sich noch in meinem Besitz. Ich bin bereit, sie vorzulegen. Ich werde sie sofort nach Rückkehr an meinen Dienstort dem Gerichtsoffizier übersenden. Als Zeugen für die weitere Aufklärung der Sache nenne ich meinen Rechnungsführer SS-Strumpf und den SS-Hauptsturmführer Ulbrich. Strumpf befindet sich bei meinem Kommando in Hstuf. Ulbrich ist in Lublin bei dem SS- u. Polizeiführer.

Ich habe die Verpflegungszigaretten für die Männer stets ordnungsgemäß ausgegeben. Die Männer haben das erhalten, was mir geliefert wurde. Darüber hinaus habe ich die mir persönlich zustehenden Zigaretten von täglich 6 Stück bei besonderem Einsatz an die Männer ausgegeben, also sie nie selbst verbraucht. Bei der Verteilung dieser Zigaretten behielt ich mir natürlich das Bestimmungsrecht vor. Ich würde mich darin auch von niemanden beschränken lassen. Als Zeugen in diesem Punkt benenne ich sämtliche Unterführer und Männer meines Kommandos, soweit sie sich zu der damaligen Zeit bei mir befanden. Insbesondere benenne ich die mit der Ausgabe der Rauchwaren betrauten Männer, nämlich den Koch Vieregge und den Unterscharführer Runke. Beide sind auf meinem Kommando.

II. Aneignung von 40–60 000 Zloti in strafbarer Weise und Verbringung dieser Summe nach Stuttgart.

Ich bestreite den Vorwurf; ich habe nie 40–60 000 Zloti besessen.

Wie ich bereits früher erklärt habe, schickte ich meiner Mutter monatlich 150 RM von meinem Wehrsold. Hatte ich außer dieser Summe mal etwas erübrigt, z.B. wenn ich mich in Gegenden befand, wo es keine Möglichkeit gab, Geld auszugeben, so war ich in der Lage, auch Beträge auf mein Konto in Stuttgart einzuzahlen, indem ich es Urlaubern mitgab. Dies ist in zwei oder drei Fällen geschehen.

Jeder Urlauber war berechtigt, 600 Zloti einzutauschen. Fuhr nun ein Angehöriger des Kommandos in Urlaub und hatte er, wie ich auf Befragen festgesetzt hatte, keine 600 Zloti eigenes Geld, so gab ich ihm aus meinem Gelde einen Betrag, der so bemessen war, dass der Betrag von 600 Zloti nicht überschritten wurde und der Urlauber das Geld für mich einwechseln und auf mein Konto einzahlen konnte. Dies ist wie oben gesagt zwei- oder dreimal geschehen und es handelt sich jeweils um Beträge von 200 bis 400 Zloti.

Als Zeugen hierfür benenne ich den SS-Schützen Kannengiesser. Ob ich noch einem anderen Angehörigen des Kommandos Geld mitgegeben habe, weiß ich nicht mehr.

Strafgelder oder aus ähnlichen Gründen entstandene Gelder habe ich nicht auf mein eigenes Konto eingezahlt. Diese Gelder habe ich vielmehr an die Kasse des SS- und Polizeiführers abgeführt. Einmal hatte ich 1500 Zloti an Strafgeldern eingenommen. Ich wollte dieses Geld als Kantinenfond behalten und beriet mich deswegen mit dem SS-Hauptsturmführer Höfle bei dem SS- und Polizeiführer. Er riet mir, den Antrag schriftlich an den Höheren SS- und Polizeiführer zu stellen. Dieser war mit der von mir vorgesehenen Verwendung der Gelder nicht einverstanden und so habe ich den Betrag an seine Kasse gezahlt.

Als Zeugen benenne ich den SS-Hstuf. Höfle, SS- und Polizeiführer Lublin. Außerdem benenne ich den damaligen Stabsführer, den SS-Obersturmbannführer Nemec, dessen Aufenthalt mir zurzeit unbekannt ist. Ihn wird Brigadeführer Globocnik wissen. Schließlich beziehe ich mich auf das Kassenbuch des SS- und Polizeiführers.

III. Verkauf bewirtschafteter Sachen an Polen und Juden, insbesondere Leder für 13 Paar Schuhe.

Es ist richtig, dass ich Leder für 15 Paar Schuhe gekauft habe. Hierfür hatte ich einen ordnungsgemäßen Bezugsschein erhalten. Von dem Leder ließ ich die Schuhe zuschneiden. Leder für 2 Paar Schuhe gab ich an meinen früheren Quartierwirt in Dzidkow-Stary, Professor Cernicki, weil seine Frau meiner Schwester eine ukrainische Trachtenbluse gestickt hatte. C. ist nicht Jude und nicht Pole, sondern Ukrainer und Vertrauensmann sämtlicher Ukrainer aus dem ganzen Kreis. Dies kann durch Nachfrage bei der örtlichen Dienststelle jederzeit überprüft werden. Außerdem ist jeder Kommando-Angehörige darüber im Bilde. Das restliche Leder gab ich verschiedenen anderen Ukrainern, nicht Juden und nicht Polen, weil sie mir vorher handgewebtes Leinen für meine Kameraden gegeben hatten. Die Abrechnung über die Preise des Leders und der Leinwand befindet sich noch in meiner Hand. Auch sie wurde vom SS-Hstuf. Ulbrich eingesehen. Ich werde sie dem Gerichtsoffizier des SS-Hauptamtes übersenden. Ich habe bei dieser Angelegenheit kein Geschäft gemacht sondern nur meinen Kameraden einen Gefallen getan, indem ich ihnen auf dem Umwege über das Leder eine billige Leinwand verschafft habe, Einen Original-Berechnungszettel werde ich ebenfalls beifügen.

Über die Nationalität der Empfänger des Leders kann der Professor Cernicki und jeder Mann meines Kommandos Aussage machen. Alle diese Personen wissen genau, daß ich nie mit Juden oder Polen ein Wort gesprochen habe, sondern nur mit Ukrainern und Männern meines Kommandos.

Eines Tages erhielt ich den fremdschriftlichen Befehl des Hauptsturmführers Höfle, ein Warenlager eines ausgesiedelten Volksdeutschen, dessen Namen ich zurzeit nicht weiß, der aber in Cizanow wohnte, sicherzustellen. Der Befehl lautete weiter dahin, Gegenstände, die für die Dienststelle des SS- und Polizeiführers brauchbar waren, an diese abzuliefern, die übrigen aber verkaufen zu lassen. Ich habe über die verhandelten Waren eine Liste aufgestellt und aus dieser Liste hat der SS-Hstuf. Höfle die diejenigen Waren bezeichnet, die für die Dienststelle in Frage kamen, und diejenigen die ich verkaufen lassen konnte. Als Käufer kamen nur Ukrainer in Frage, nicht Polen und Juden, das kann der Rechnungsführer Strumpf bezeugen, der den Verkauf getätigt hat. Das eingegangene Geld wurde an Hstuf. Höfle abgeliefert und zwar durch mich persönlich. Die abzuliefernde Ware wurde durch Uscha. Schwippe dorthin verbracht. Die Liste über die gesamten Waren, glaube ich, befindet sich noch in meiner Hand. Wenn dies der Fall ist, werde ich die Liste übersenden. Als Zeugen für meine Behauptungen nenne ich den SS-Hauptsturmführer Höfle. In seiner Hand müßten sich noch die schriftlichen Unterlagen für diesen Vorfall befinden.

IV. Rassenschande.

Ich bestreite ganz entschieden, mit der Jüdin Sarah Bergmann Rassenschande getrieben zu haben. Die Bergmann war Küchenmädchen bei mir und wurde hilfsweise, da sie fließend deutsch und polnisch sprach, zu Dolmetscherdiensten herangezogen. Die Bergmann wurde von mir als das behandelt, was sie war, nämlich eine Jüdin, die für mich die niedersten Arbeiten zu tun hatte. Es ist richtig, daß sie oft geschlagen worden ist, das geschah aber in meinem Auftrag durch meine Männer und nie ohne Grund. Es ist möglich, daß sie auch von mir selbst schon Schläge bekommen hat, dann hatte sie es aber auch verdient. Bestraft wurde sie meist wegen ihrer Frechheit. Wegen Unsauberkeit brauchte ich sie nicht zu bestrafen. Wenn die Männer meines Kommandos annehmen, sie sei Zwischenträgerin für einige Angelegenheiten der Männer gewesen und habe mich gegen die Männer eingenommen, so irren die Männer. Ich brauche keine Jüdin als Zwischenträgerin zwischen mir und meinen Männern.

Daß ich ihre Befreiung aus dem Gefängnis mit allen Mitteln betrieb, ist sehr verständlich. Die Bergmann war zusammen mit 4 anderen Jüdinnen verhaftet worden, denen man Rassenschande vorwarf. Diese 4 Jüdinnen wurden alsbald wieder entlassen, da sich der Verdacht gegen sie als unbegründet herausstellte, und arbeiteten an ihren alten Arbeitsplatz weiter, während die Bergmann in Haft blieb, und zwar weil bei meinen Männern der Verdacht erwacht wurde, daß der anonyme Denunziant recht habe. Um diesen Geschwätz die Spitze abzubrechen, habe ich mich dauernd für die Freilassung der Jüdin verwandt, insbesondere, nachdem der SD mir durch SS-Untersturmführer Walter erklärt hatte, daß es einwandfrei geklärt, daß die Beschuldigung zu Unrecht erhoben und der Freilassung stände nichts mehr im Wege. Ich habe dem Brigadeführer Globocnik angeboten, er solle die Jüdin auf 14 Tage freilassen, damit sie meine Männer wieder sehen und dann wolle ich sie erschießen lassen oder sie ins Gefängnis zurückbringen, wenn es ihn so recht sei. Erst ein halbes Jahr später ist die Bergmann wirklich freigelassen worden, aber nicht in meinen Haushalt zurückgekehrt, sondern in ihre Heimat. Ihr wurde verboten, ihre Heimat zu verlassen. Die Sache wurde derart geheim gemacht, daß niemand erfuhr, daß sie aus dem Gefängnis entlassen wurde. Ich selbst bin erst einige Tage später dahinter gekommen.

Als Zeugen für die zahlreichen Schläge, die die Bergmann erhalten hat, benenne ich die Männer meines Kommandos. Diese können auch bezeugen, daß von einem Geschlechtsverkehr mit der Jüdin nie die Rede gewesen sein kann.

V. Verdacht des Mordes bzw. versuchten Mordes an Untergebenen.

Ich bestreite jemals einen Angehörigen meines Kommandos ermordet oder den Versuch gemacht zu haben, ihn zu ermorden. Ich habe meine Männer mit der gebotenen Härte behandelt, aber nie Ungerechtigkeiten ihnen gegenüber begangen.

Woher der Verdacht stammt, daß ich den Versuch gemacht haben soll, einen meiner Männer zu ermorden, weiß ich nicht. Ich kann mir nur denken, daß dieser Verdacht aus einer falschverstandenen Äußerung des SS-Mannes Kannegiesser stammt. Ich drückte damals darauf, daß die Ermittlung des Schreibers der anonymen Briefe und in Zusammenhang damit das gegen mich durchgeführte Ermittlungsverfahren zwecks Feststellung meiner Unschuld beschleunigt durchgeführt wurde. Hierzu war die Vernehmung des Zeugen Kannegiesser unbedingt erforderlich. Über diesen Punkt hatte ich mit SS-Hauptsturmführer Ulbrich Rücksprache genommen, der vom Brigadeführer Globocnik anfänglich mit der Ermittlung des anonymen Schreibes beauftragt war. Da Kannegiesser nach Riga abkommandiert war und sich dort auch der Zeuge Menke befand, und 2 Fernschreiben nach Riga, den Kannegiesser nach Lublin zurückzuschicken, unbeantwortet geblieben war, habe ich den Rottf. Selzer und noch einen kräftigen Kommandoangehörigen, meines Erachtens war es der Sturmmann Mammitsch, nach Riga geschickt mit dem Befehl, den Kannegiesser abzuholen. Die beiden geschickten Männer erklärten mir, daß sie bedenken hätten, den Kannegießer nach Lublin zu bringen, da er sehr kräftig sei. Ich habe daraufhin im Fernschreiben nach Riga geschickt auch den Ostuf. Michalsen gebeten, Kannegiesser und Menke zu entwaffnen und an Selzer und seine Begleiter zu übergeben. Ich hatte den Beiden ausdrücklich verboten, mit den beiden zu Transportiedenden darüber zu sprechen, daß sie zur Vernehmung abgeholt werden.

Im Gegenteil, ich hatte sogar zwei Männer nach Riga geschickt, damit es den Anschein haben könnte, als würden diese beiden gegen Kannegiesser und Menke ausgetauscht. Meine Absicht, die beiden zur Vernehmung holen zu lassen, wurde dadurch vereitelt, dass Brigf. Globocnik anordnete, dass Kannegiesser in Riga bleiben solle, nachdem Ustuf. Michalesen den K. fernschriftlich als unentbehrlich bezeichnet hatte.

Wie K. aus diesem Vorgang die Absicht eines Mordes konstruieren kann, ist mir unerklärlich. Ich gebe allerdings zu, dass ich vermutete, dass K. der Schreiber der anonymen Briefe war, und dass ich ihn für den Fall, dass sich diese Vermutungen bewahrheiten würden, sehr hart angefasst haben würde. An einer Beseitigung dieses für mich wichtigen Zeugen lag mir nichts. Im Gegenteil wäre er für mein Verfahren sehr wertvoll gewesen. Als Zeugen für die von mir an Selzer und Mammitsch gegebenen Befehle benenne ich diese beiden Kommandoangehörigen. Beide befinden sich noch bei dem Kommando. Ferner beziehe ich mich auf das Zeugnis des Ustuf. Michalsen.

VI. Entlassungen gegen Zahlung einer Buße.

Es ist richtig, dass ich in Dzikow-Stary ein Ortsgefängnis unterhalten habe. Dieses Gefängnis bestand aus einem Bunker, den ich selbst habe bauen lassen. Als ich dorthin kam, gab es so etwas nicht. Ich habe in diesem Bunker alle die Juden und Polen eingesperrt, die nicht gut-getan haben und die ich nicht aburteilen konnte. U.a. wurden in diesem Bunker diejenigen gesperrt, die im Verdacht standen, Mithilfe beim Schächten geleistet zu haben. Mit dieser Begründung wurden auch Rosenberg, Wassermann und und Tintenfisch eingesperrt. Hätten sie selbst geschächtet gab es nur Prügel, Arbeit- und Geldstrafen. So habe ich auch die drei Genannten nach Zahlung der Geldstrafe und Erhalt reichlicher Prügel laufen lassen. Hätten sie selbst geschächtet, wären sie erschossen worden.

Über die Besetzung des Bunkers und über die Erschießung habe ich dem Brigf. Globocnik stets ausführlich mündlich oder schriftlich berichtet. Ob der Bericht jedesmal an den Brigadeführer selbst kam, weiß ich nicht, meist hat ihn der Stabsführer, Ostubaf. Nemec entgegengenommen. Mit diesem hatte ich auch über die Frage der Geldstrafen vorher besprochen. Vom Brigf. selbst hatte ich mündlich den Befehl bekommen, nur die Zahl der Erschossenen mitzuteilen, damit ich, wenn Rückfragen kämen, stets sagen könne, es sei auf seinen Befehl erfolgt.

Außer diesem Bunker gab es in D.-S. noch ein Arbeitslager. Mit diesem hatte ich nichts zu tun. Insbesondere habe ich nicht Insassen des Arbeitslagers in den Bunker überführt. Die Bewachung des Lagers wurde durch meine Männer gestellt. Diese haben gelegentlich flüchtende Juden erschossen. Im übrigen interessierte mich das Lager garnicht. Als Zeugen benenne ich Sturmbannführer Dolp, dessen genaue Anschrift ich zurzeit nicht weiß. Er befand sich früher in Delzec bei Dzikow.

VII. Verhaftung bzw. vorläufige Festnahme von Dirnen.

Eines Tages kam ein Wehrmachtsangehöriger zu mir und beklagte sich, daß er von Dirnen belästigt worden sei. Da keine andere Hilfe sofort zur Hand war, habe ich mich mit einigen Angehörigen meines Kommandos an die Stelle begeben, wo die Dirnen ihr Unwesen trieben, und habe verschiedene verhaftet und bei mir im Keller eingesperrt. Ich hatte bei der Vorname dieser Handlung festgestellt, daß sich unter den Dirnen zwei befanden, die kahlgemachte Köpfe hatten. Sie stammten also aus Häusern, die mit Flecktyphus verseucht waren. Denn den Insassen dieser Häuser wurden die Haare geschoren. Sie wurden von der Stadt verpflegt und durften die Häuser nicht verlassen. Ich fragte sie, wie sie aus dem Hause herausgekommen seien. Sie sagten mir, die Posten ständen nur von der Haus und nicht dahinter und durch den Hinterausgang seien sie entwischt. Um die hierdurch zu erwartende Gefährdung abzuwenden, habe ich die Dirnen festgenommen und sie an die Lager der Polizei übergeben, nachdem sie wieder vernehmungsfähig waren. Ein Teil von ihnen war nämlich schwer betrunken gewesen. Gleichzeitig machte ich eine Meldung an den SS- und Polizeiführer und wies daraufhin, daß es nicht die Aufgabe eines SS-Führers sei, sich mit derartigen Angelegenheiten zu befassen, sondern die der Polizei. Daraufhin hat Ostubaf. Nemec die Polizei angewiesen, dem Dirnenunwesen ein Ende zu machen.

Bei dieser Gelegenheit will ich folgendes ausführen: An sich waren meine Aufgaben im Gouvernment rein militärische, nämlich die Bekämpfung des Banditenunwesens. Zu diesen aber Aufgaben rein polizeilicher Art, wie sie u.a. in einem Befehl des Brigf. Globocnik an mich vom 28.11.41 (Blatt 110 der Akten von I/3) niedergelegt ist. Dieser Befehl ist zwar auf 10 Tage befristet, aber derartige Befehle habe ich häufiger erhalten. Und so habe ich mich für berechtigt gehalten, auch im Falle der Belästigung durch Dirnen einzuschreiten. Außerdem befürchtete ich die Gefahr für meine Männer, zumal die Polizei offensichtlich in diesem Punkte versagt hat.

VIII. Beschlagnahme.

Es ist richtig, daß ich Beschlagnahme von Waren und Gegenständen durchgeführt habe. So habe ich u.a. Lebensmittel, Kleidungsstücke usw. beschlagnahmt. Die Beschlagnahme erfolgte von Juden- und Polen-Fahrzeugen und zwar aufgrund des oben angeführten oder eines ähnlichen Befehls des SS- und Polizeiführers seines Stabsführers. In jedem Fall habe ich die durchgeführten Beschlagnahmen mengenmäßig an den SS- und Polizeiführer gemeldet. Verbraucht wurden die Sachen im Polizeirevier oder in der SS-Kantine, nach erfolgter Genehmigung durch den Stabsführer Nemec. Mit der Nähmaschinenbeschlagnahme habe ich nichts zu tun. Sie erfolgte durch den Untersturmführer Riedl im Auftrage des SS- und Polizeiführers Lublin. Die Razzia im Ghetto bei dem Juden Grajer erfolgte durch Sturmbannführer Maybach mit Genehmigung des Führers des SD. Stubaf. Maubach hatte mich und noch einige andere SS-Kameraden mitgenommen. Es war damals Besuch bei Brigf. Globocnik, ich glaube es war der Reichsbeamtenführer dem eine Durchsuchung im Ghetto gezeigt werden sollte. Bei dieser Gelegenheit wurden Wagenladungen von schwarzgeschlachtetem Fleisch, gebratenen Hühnern und Gänsen, Weiß- und Rotwein, französischen Champagner, Weißbrot und Gummiband zutagegebracht. Dieser Jude war Spitzel beim SD. Ich hatte dreimal gegen ihn Meldung erstattet, bis heute ist nichts gegen den Juden unternommen worden.

Es ist mir zu Ohren gekommen, daß Männer meines Kommandos wilde Beschlagnahmungen und Durchsuchungen durchgeführt haben. Wenn die Beschlagnahme in Ordnung ging, habe ich die Männer gedeckt. Andernfalls habe ich sie dem SS- und Polizeigericht zur Bestrafung übergeben. So u.a. die SS-Männer Günther und Walther. Die SS-Männer Gohl und Velte gehörten nicht zu meinem Kommando, sondern zu dem Kommando Kluss. Mit ihnen habe ich also nichts zutun. Sie zu decken lag für mich kein Anlaß vor.

Wenn ich in diesem Abschnitt von Beschlagnahme gesprochen habe, so will ich dies genau geschieden wissen von der Sicherstellung von Waren, wie ich sie in dem oben erwähnten Falle des ausgesiedelten Volksdeutschen vorgenommen habe. Als Zeuge dafür, daß die Beschlagnahme nur mit vorheriger Einwilligung oder nachträglichen Genehmigung vorgenommen wurde, benenne ich den Ostubaf. Nemec. Seine derzeitige Anschrift ist mir nicht bekannt.

Zusammenfassend stelle ich fest, daß ich in keinem der Fälle im Ghetto niemals Beschlagnahmungen durchgeführt habe, es sei denn auf ausdrücklichen Befehl des SS- und Polizeiführers. Wenn ich häufig bei Beschlagnahmungen im Ghetto gesehen wurde, war ich reiner Zuschauer.

IX. Unberechtige Jagdausübung.

Um Dzikow-Stary herum befand sich ein ausgedehntes Waldgebiet, das gut mit Wild bestanden war. Dieses Wild wurde von niemanden gehegt, sodaß ich als Jäger meine Aufgabe darin sah, mich des Wildes anzunehmen. Ich habe viele Zentner Heu in das Revier fahren lassen und habe so erreicht, daß mehr und mehr Wild über die nahegelegene deutsch-sowjetische Interessengrenze in das Dzikower-Revier herüber wechselte und der Wildbestand dort ständig zunahm. Die Jagd wurde dort von niemanden ausgeübt. Daher habe ich mich entschlossen die Jagd auszuüben. Selbst bin ich sehr wenig auf Jagd gewesen. Meist habe ich sie durch Männer meines Kommandos ausüben lassen. Die Strecke wurde in der Küche verwertet.

Mir war nicht bekannt, daß an der deutsch-sowjetischen Interessengrenze deutsches Jagdrecht galt. Das habe ich erst erfahren, als es mir ein deutscher Forstinspektor mitteilte. Daraufhin habe ich ihn um Ausstellung eines Jagdscheines gebeten, und habe mich erboten, die dafür fälligen Gebühren zu zahlen. Der Forstinspektor lehnte die Ausstellung eines Jagdscheines für mich ab, da ich schon vorher ohne seine Erlaubnis gejagt hätte. Da ich die Verweigerung aus diesem Grunde als nicht stichhaltig ansah, jagte ich nach Verständigung mit dem Stabsführer Nemec weiter. Beweis hierfür: Zeugnis des Stabsführer Memce.

X. Vergiftung von Juden.

Anlässlich eines Kameradschaftsabends bei Brigf. Globocnik etwa im November 1941 klagte der Kommandeur des SD, SS-Sturmbannführer Müller, dem Brigadeführer darüber, daß seine Beamten überlastet seien. Nach einer neuerlichen Verordnung des Generalgouverneurs seien Juden, die ohne Armbinde liefen oder ohne Genehmigung die Eisenbahn benutzten oder ohne Erlaubnis die Wohnung verließen, hinzurichten. Täglich würden ihm 50 Juden vorgeführt und seine Beamten müßten von jedem ein Protokoll aufnehmen und kämen mit ihrer Arbeit nicht mehr zu Rande. Darauf rief mich der Brigf. zu sich und ordnete in Gegenwart von Sturmbannführer Nemec an, daß der SD mir diese Juden überstellen solle. Ich wüßte ja wohl Bescheid, was mit ihnen zu geschehen habe. Dies bestätigte ich.

Anfänglich ließ ich diese Juden nur erschießen. Später aber tat es mir leid, daß dadurch ihre Kleider ruiniert wurden und ich sie nicht zur Bekleidung der in einem Lager befindlichen Kriegsgefangenen verwenden konnte. Außerdem hatte ich festgestellt, daß die Juden sehr viel Gold im Munde trugen, während für meine SS-Männer nur Krupp-Stahl für Zahnreparaturen vorhanden war. Diese Fehler wollte ich damit beheben, daß ich die Juden mit Strychnin impfen ließ, was den sofortigen Tod zur Folge haben sollte.

Ich ließ die Juden in den Keller bringen und befahl ihnen, sich zu entkleiden. Ich hatte ihnen gesagt, daß sie gegen Flecktyphus geimpft würden. Dann wurden sie vom SS-Arzt mit Strychnin geimpft und die Zähne wurden ihnen von SS-Oscha. Schnur, dem Leiter des SS- und Polizeireviers, ausgebrochen. An der Impfung verstarben die Juden. Sie wurden dann am nächsten Tage verscharrt. Dadurch konnte den gefangenen Russen geholfen werden, sodaß sie auch im Winter arbeitsfähig waren und außerdem wurde die Zahnstation beim SS- und Polizeirevier mit Gold versorgt.

Die Bekleidungsstücke hat SS-Hstuf. Streibel, Lagerleiter beim Kriegsgefangenenlager in Drawniki, bei mir abgeholt.

XI. Mein Verhältnis zu SS-Gruppenführer Berger.

SS-Gruf. Berger gehörte im großen Kriege demselben Regiment an, wie ich. Wir wurden am gleichen Tage Leutnant und erhielten am gleichen Tage oder nur einige Tage später die goldene Tapferkeitsmedaille.

Nach Schluß des großen Krieges war ich Führer in der Einwohnerwehr Württembergs, deren Chef SS-Gruf. Berger war. Ich beschäftigte mich mit der Ausrüstung des Panzerzuges Württemberg, den ich aus eigenen Mitteln baute und in sämtlichen Revolutions-Kämpfen führte. Als 1931 der Befehl kam, daß die SA bewaffnet werden sollte, wurde ich von dem damaligen SA-Oberführer Berger um Hilfe angegangen. Ich verschaffte ihm Waffen und Munition, die ich mir auf illegalem Wege besorgt habe.

Im Jahre 1936 wurde ich auf Vermittlung des SS-Gruppenführers nach Spanien gesandt und habe dort meine Pflicht getan. In diesem Kriege wurde ich mit der Führung des Kommandos Dirlewanger betraut, das auch Wilddieben besteht. Ich habe auf Wunsch des Gruppenführers zu Weihnachten 1941 für das SS-Hauptamt mit Genehmigung der örtlich zuständigen Stelle 400 Gänse gekauft, habe diese schlachten, rupfen, einfrieren lassen und an das Hauptamt abgeliefert. Die Gänse sind ordnungsmäßig von mir gekauft worden. Mit der Bezahlung habe ich nichts zu tun, da die Rechnung an das SS-Hauptamt unmittelbar ging und von dort bezahlt wurde.

Ich habe dem Gruppenführer Berger auf seinen weiteren Wunsch einen grünen Teppich für sein Amtszimmer besorgt. Nachdem der Gruppenführer den Wunsch geäußert hatte, diesen grünen Teppich zu erwerben, habe ich den Oscha. Feiertag, der damals in Luzk Ukrainer ausbildete, beauftragt, einen solchen zu besorgen. Der Teppich kostete 1200 Rubel = 120.- RM. Feiertag legte mir eine ordnungsmäßige Rechnung vor, auf der der Verkäufer bestätigte, daß der Teppich sein Eigentum sei und daß er das Geld erhalten habe. Ich habe die 120.- RM an Feiertag gezahlt. Der Teppich wurde mit den Gänsen zum Hauptamt geschafft und bei meinem gelegentlichen Besuch im SS-Hauptamt vom Gruppenführer an mich bezahlt. Weitere Teppiche habe ich weder an das Hauptamt noch an Gruppenführer Berger geliefert, noch für mich selbst gekauft.

Zusammenfassend stelle ich nochmals fest: Ich habe mich in den mir zur Last gelegten Sachen nicht strafbar gemacht. Ich bitte jedoch, das Verfahren nicht einzustellen, sondern in einer Hauptverhandlung mich wegen erwiesener Unschuld freizusprechen.

geschlossen:
[Unterschrift]
SS-Unterscharführer

v.g.u.
[Unterschrift]
SS-Sturmbannführer

SS Main Office
Main Division I/3

Berlin, September 1, 1942

Present: Dr. Schmidt, SS-Unterscharführer, as judge
Mrs. Ristau, civilian employee, as protocol secretary

Voluntarily appears SS-Sturmbannführer Dr. Dirlewanger and states, upon being admonished to tell the truth:

My name is Dr. Dirlewanger, Oskar. My personal details are as in the interrogation record of August 26, 1942, except that I am now an SS-Sturmbannführer. Regarding the matter at hand:

In response to the accusation made against me, I state as follows:

I. Non-distribution of rations to my unit.

I deny ever having withheld rations received for my unit from the men of the unit. The men, as long as they were not on assignment, always received their full rations from me.

Before the start of the Eastern Campaign, a part of my men were assigned to external construction sites to perform guard duties. Some of the companies to which they were assigned provided them with full rations without demanding compensation. Other companies required compensation in the form of flat-rate payments as a fee for the rations. However, I received the full ration funds for the unit.
To ensure fairness among my men—those who received free rations and those who had to pay for them—without creating favoritism, and to handle the ration funds appropriately, part of the men received 100 zloty, while others received 75 zloty in cash. Some men received at least 10 packs of tobacco. Those receiving cash received 75 zloty, and those with additional provisions received 100 zloty.

I allocated an amount of 3,000 zlotys from the remaining provisioning funds to the SS Main Office to establish a special fund for potential emergencies affecting the men in my command. This financial transaction was reviewed and deemed correct by SS-Hauptsturmführer Ulbrich. I did not ask the men if they were satisfied with this arrangement. They received their provisions and therefore were no longer entitled to provisioning funds. Although I did not need to collect provisioning funds from the cash box, I did so to give the men an additional gift. It is unreasonable to reproach me for this.

Later, I learned how the accusation against me came about. During an evening at the Klaus canteen, the men mentioned that they had to sign receipts for provisioning funds they did not receive. This grumbling was picked up by the anonymous letter writer, who included it in the letter and, as I assume, inflated the amount received to 40,000-60,000 zlotys.

I still have the list of the men’s signatures in my possession. I am prepared to submit it. I will immediately send it to the court officer upon my return to my duty station. For further clarification of the matter, I name my accountant SS-Strumpf and SS-Hauptsturmführer Ulbrich as witnesses. Strumpf is with my command in Hstuf, and Ulbrich is in Lublin with the SS and Police Leader.

I have always properly distributed the provisioning cigarettes to the men. The men received what was delivered to me. Moreover, I gave my own personal cigarette allowance of six per day to the men during special assignments, so I never used them myself. I naturally reserved the right to decide on the distribution of these cigarettes. I would not let anyone restrict me in this regard. As witnesses for this matter, I name all non-commissioned officers and men under my command who were with me at the time. Specifically, I name the men responsible for distributing the tobacco products, namely the cook Vieregge and Unterscharführer Runke. Both are in my command.

II. Appropriation of 40,000–60,000 zlotys in a criminal manner and transfer of this sum to Stuttgart.

I deny the accusation; I have never possessed 40,000–60,000 zlotys.

As I have previously explained, I sent my mother 150 Reichsmarks monthly from my military pay. If I had anything left over beyond this amount—such as when I was in areas where there was no opportunity to spend money—I was able to deposit sums into my account in Stuttgart by giving them to those on leave. This happened on two or three occasions.

Every person on leave was allowed to exchange up to 600 zlotys. When a member of the command went on leave and, as I had determined upon inquiry, did not have 600 zlotys of his own money, I gave him an amount from my own funds that was carefully calculated not to exceed 600 zlotys. This allowed the person on leave to exchange the money for me and deposit it into my account. This happened, as mentioned above, two or three times, and each time involved amounts of 200 to 400 zlotys.

As a witness for this, I name SS-Schütze Kannengiesser. I do not recall whether I gave money to any other member of the command.

I did not deposit fines or similar funds into my personal account. Instead, I transferred these funds to the treasury of the SS and Police Leader. On one occasion, I collected 1,500 zlotys in fines. I intended to keep this money as a canteen fund and consulted with SS-Hauptsturmführer Höfle at the SS and Police Leader’s office. He advised me to submit a written request to the Higher SS and Police Leader. The Higher SS and Police Leader did not agree with my intended use of the funds, so I paid the amount into his treasury.

As witnesses, I name SS-Hstuf. Höfle, SS and Police Leader Lublin. I also name the then-chief of staff, SS-Obersturmbannführer Nemec, whose current whereabouts are unknown to me. Brigadeführer Globocnik should know his location. Finally, I refer to the cash book of the SS and Police Leader.

III. Sale of managed goods to Poles and Jews, specifically leather for 13 pairs of shoes.

It is true that I bought leather for 15 pairs of shoes. I received a proper authorization for this purchase. The leather was used to cut out the shoes. I gave leather for 2 pairs of shoes to my former landlord in Dzidkow-Stary, Professor Cernicki, because his wife had embroidered a Ukrainian traditional blouse for my sister. C. is not Jewish or Polish, but Ukrainian and is the trusted representative of all Ukrainians in the entire district. This can be verified at any time by inquiry at the local office, and every member of the command is aware of this. The remaining leather was given to various other Ukrainians, not Jews or Poles, because they had previously provided handwoven linen for my comrades. The accounts for the leather and linen prices are still in my possession and have also been reviewed by SS-Hauptsturmführer Ulbrich. I will forward them to the court officer of the SS Main Office. I did not make any profit in this matter; I only did a favor for my comrades by securing inexpensive linen for them through the leather transaction. I will also include an original calculation note.

Professor Cernicki and every man in my command can testify about the nationality of the recipients of the leather. All these people know very well that I never spoke a word with Jews or Poles, only with Ukrainians and members of my command.

One day, I received a directive in a foreign handwriting from Hauptsturmführer Höfle to secure the inventory of a resettled ethnic German whose name I currently do not know, but who lived in Cizanow. The directive further stated to deliver items usable for the office of the SS and Police Leader to that office and to have the rest sold. I prepared a list of the items involved, and from this list, SS-Hauptsturmführer Höfle identified which items were suitable for the office and which I could have sold. Only Ukrainians were eligible buyers, not Poles or Jews, as can be confirmed by the accountant Strumpf, who carried out the sale. The money received was handed over to Hauptsturmführer Höfle personally by me. The items to be delivered were transported there by Uscha. Schwippe. I believe the complete list of items is still in my possession. If so, I will send the list. As witnesses for my statements, I name SS-Hauptsturmführer Höfle. He should still have the written records regarding this incident.

IV. Racial Defilement.

I categorically deny having engaged in racial defilement with the Jewish woman Sarah Bergmann. Bergmann was a kitchen maid for me and, since she spoke fluent German and Polish, was additionally used as an interpreter. I treated Bergmann as what she was—a Jewish woman assigned to do the lowest tasks for me. It is true that she was often beaten, but this was done by my men on my orders and never without reason. It is possible that I myself may have struck her on occasion, but only if she deserved it. She was mostly punished for her insolence. I did not need to punish her for uncleanliness.

If the men of my command assume that she served as an intermediary in some matters for them and turned me against them, they are mistaken. I have no need for a Jewish woman as an intermediary between me and my men.

That I sought her release from prison by all means is quite understandable. Bergmann had been arrested with four other Jewish women on suspicion of racial defilement. These four Jewish women were soon released when it was found that the suspicion against them was unfounded and returned to their previous workplaces, while Bergmann remained in custody because suspicion among my men had arisen that the anonymous informant might be right. To put an end to these rumors, I consistently advocated for the Jewish woman’s release, especially after the SD, through SS-Untersturmführer Walter, informed me that it had been definitively clarified that the accusation was unfounded and that nothing stood in the way of her release. I offered Brigadeführer Globocnik that he could release her for 14 days so that she could see my men again, after which I would either have her executed or sent back to prison if that suited him. It was only six months later that Bergmann was actually released, but she did not return to my household; instead, she went to her home. She was forbidden from leaving her home. The matter was kept so secret that no one knew she had been released from prison. I only found out a few days later.

As witnesses to the numerous beatings Bergmann received, I name the men of my command. They can also confirm that any suggestion of sexual relations with the Jewish woman is entirely unfounded.

V. Suspicion of murder or attempted murder of subordinates.

I deny ever having murdered a member of my unit or having attempted to do so. I treated my men with the necessary strictness but never committed injustices against them.

I do not know where the suspicion that I allegedly attempted to murder one of my men originates. I can only assume that this suspicion stems from a misunderstood statement by SS man Kannegiesser. At that time, I insisted that the investigation into the writer of the anonymous letters, and in connection with it, the investigation against me to establish my innocence, be expedited. The testimony of the witness Kannegiesser was essential for this purpose. I discussed this matter with SS Hauptsturmführer Ulbrich, who was initially tasked by Brigadeführer Globocnik with investigating the anonymous letter. Since Kannegiesser had been assigned to Riga, where the witness Menke was also located, and since two telegrams to Riga requesting Kannegiesser’s return to Lublin had gone unanswered, I sent Rottführer Selzer and another strong unit member—whom I believe was Sturmmann Mammitsch—to Riga with orders to bring Kannegiesser back. The men I sent reported to me that they had concerns about bringing Kannegiesser to Lublin, as he was very strong. Consequently, in the telegram sent to Riga, I also requested Ostuf. Michalsen to disarm Kannegiesser and Menke and hand them over to Selzer and his companion. I had expressly forbidden the two men from discussing with the detainees that they were being taken for questioning.

On the contrary, I even sent two men to Riga so that it might appear as though these two were being exchanged for Kannegiesser and Menke. My intention to have the two brought in for questioning was thwarted when Brigf. Globocnik ordered that Kannegiesser should remain in Riga, after Ustuf. Michalsen reported via telegram that K. was indispensable.

How K. could interpret this situation as an intention of murder is beyond my understanding. I admit, however, that I suspected K. to be the author of the anonymous letters, and had this suspicion been confirmed, I would have treated him very harshly. I had no interest in eliminating this important witness for my case. On the contrary, he would have been very valuable for my proceedings. I name Selzer and Mammitsch, the two unit members to whom I gave these orders, as witnesses. Both are still with the unit. Furthermore, I refer to the testimony of Ustuf. Michalsen.

VI. Releases upon payment of a fine.

It is true that I maintained a local prison in Dzikow-Stary. This prison consisted of a bunker that I had built myself. When I arrived there, such a facility did not exist. I detained in this bunker all the Jews and Poles who had misbehaved and whom I could not sentence formally. Among others, those suspected of assisting with ritual slaughter were confined in this bunker. For this reason, Rosenberg, Wassermann, and Tintenfisch were also imprisoned. If they had performed the slaughter themselves, they faced only beatings, forced labor, and fines. Accordingly, I released the three individuals mentioned after they paid their fines and received a substantial beating. Had they slaughtered animals themselves, they would have been executed.

I always provided Brigadeführer Globocnik with detailed oral or written reports about the occupancy of the bunker and any executions. Whether each report reached the Brigadeführer himself, I do not know; usually, the Staff Leader, Ostubaf. Nemec, received it. I had also previously discussed the issue of fines with him. I received an oral order from the Brigadeführer himself to report only the number of those executed so that, if questions arose, I could always say it was done on his order.

Apart from this bunker, there was also a labor camp in D.-S. I had nothing to do with this camp. Specifically, I did not transfer labor camp inmates to the bunker. The camp was guarded by my men, who occasionally shot fleeing Jews. Beyond this, the camp did not interest me. I name Sturmbannführer Dolp, whose exact address I currently do not know, as a witness. He was previously stationed in Delzec near Dzikow.

VII. Arrest or temporary detention of prostitutes.

One day, a member of the Wehrmacht came to me and complained that he had been harassed by prostitutes. Since no other assistance was immediately available, I went with some members of my unit to the area where the prostitutes were active and arrested several of them, detaining them in my basement. During this action, I noticed that two of the prostitutes had shaved heads. This indicated that they came from houses infected with typhus, as residents of those houses had their heads shaved. They were being fed by the city and were not allowed to leave the houses. I asked them how they had managed to get out of the house. They told me that the guards were only positioned at the front and not at the back, so they had escaped through the rear exit. To avert the potential danger this posed, I detained the prostitutes and handed them over to the police camps once they were able to be interrogated again. Some of them had been heavily intoxicated. At the same time, I reported to the SS and Police Leader, pointing out that it was not the duty of an SS leader to deal with such matters but rather the responsibility of the police. Consequently, Ostubaf. Nemec instructed the police to put an end to the issue with the prostitutes.

On this occasion, I would like to clarify the following: My duties in the Government were purely military, specifically the fight against banditry. However, they included purely police-related tasks, as specified in an order from Brigf. Globocnik to me on November 28, 1941 (page 110 of the I/3 files). Although this order was limited to ten days, I received similar orders frequently. Therefore, I felt justified in intervening in the case of harassment by prostitutes. Additionally, I feared the potential risk to my men, especially since the police had clearly failed to handle this matter.

VIII. Confiscation.

It is true that I carried out the confiscation of goods and items. For example, I confiscated food, clothing, etc. These confiscations were made from Jewish and Polish vehicles based on the above-mentioned or a similar order from the SS and Police Leader or his Chief of Staff. In every case, I reported the quantity of confiscated items to the SS and Police Leader. The items were consumed at the police station or in the SS canteen, with prior approval from Chief of Staff Nemec. I had nothing to do with the confiscation of sewing machines; this was carried out by Untersturmführer Riedl on behalf of the SS and Police Leader in Lublin. The raid in the ghetto at the Jew Grajer’s premises was conducted by Sturmbannführer Maybach with approval from the SD Leader. Stubaf. Maubach took me and a few other SS comrades along. At that time, there was a visitor at Brigadeführer Globocnik’s— I believe it was the Reich Official Leader—who was to be shown a raid in the ghetto. On that occasion, cartloads of illicitly slaughtered meat, roasted chickens and geese, white and red wine, French champagne, white bread, and elastic bands were discovered. This Jew was an informant for the SD. I reported him three times, but nothing has been done against him to this day.

I have heard that men in my unit conducted unauthorized confiscations and searches. If the confiscation was legitimate, I protected the men. Otherwise, I handed them over to the SS and Police Court for punishment, including SS men Günther and Walther. SS men Gohl and Velte did not belong to my unit but to Kluss’s unit, so I had no dealings with them and no reason to cover for them.

When I mentioned confiscation in this section, I want it clearly distinguished from the securing of goods as I did in the case of the resettled ethnic Germans mentioned above. As a witness that confiscations were only conducted with prior approval or subsequent authorization, I name Ostubaf. Nemec, whose current address I do not know.

In summary, I state that I never carried out confiscations in the ghetto in any case, except on the express order of the SS and Police Leader. If I was often seen during confiscations in the ghetto, I was merely an observer.

IX. Unauthorized Hunting.

Around Dzikow-Stary, there was an extensive forest area, well-populated with game. This game was not managed by anyone, so as a hunter, I saw it as my duty to take care of it. I had many hundredweights of hay transported into the area and managed to encourage more and more game to cross from the nearby German-Soviet interest boundary into the Dzikow area, leading to a steady increase in the game population there. No one hunted in that area. Therefore, I decided to engage in hunting myself. Personally, I hunted very little; mostly, I had men from my unit do the hunting. The game was used in the kitchen.

I was unaware that German hunting laws applied along the German-Soviet interest boundary. I only learned this when a German forestry inspector informed me. Following this, I asked him to issue a hunting license and offered to pay the required fees. The forestry inspector refused to issue me a license because I had hunted previously without his permission. Since I found this refusal to be unjustified, I continued hunting after consulting with Staff Leader Nemec. Evidence for this: testimony from Staff Leader Nemec.

X. Poisoning of Jews.

During a camaraderie evening with Brigadier General Globocnik around November 1941, the commander of the SD, SS-Sturmbannführer Müller, complained to the brigadier general that his officers were overburdened. According to a new regulation from the Governor-General, Jews who were caught without an armband, using the railway without permission, or leaving their residences without authorization were to be executed. He explained that he was presented with 50 Jews daily, and his officers had to document each case, making it difficult for them to keep up with their work. The brigadier general then called me over and, in the presence of Sturmbannführer Nemec, instructed that these Jews be handed over to me by the SD. He stated that I should be well aware of what was to be done with them. I confirmed this understanding.

Initially, I had these Jews shot. Later, however, I regretted that this method ruined their clothing, which I could have used to clothe prisoners of war held in a camp. Additionally, I had noticed that many Jews had gold teeth, while only Krupp steel was available for dental repairs for my SS men. To address these issues, I decided to have the Jews injected with strychnine, which would cause immediate death.

I had the Jews taken to the cellar and ordered them to undress, telling them that they were to be vaccinated against typhus. They were then injected with strychnine by the SS doctor, and their teeth were extracted by SS-Sergeant Schnur, the head of the SS and police station. The Jews died from the injection and were buried the following day. This allowed the captured Russians to be provided with clothing so they could continue working through the winter, and the dental station at the SS and police station was supplied with gold.

The clothing was collected from me by SS-Hauptsturmführer Streibel, the camp leader at the prisoner-of-war camp in Dęblin.

XI. My Relationship with SS-Gruppenführer Berger

SS-Gruppenführer Berger and I served in the same regiment during the Great War. We were promoted to lieutenant on the same day and received the Gold Medal for Bravery on the same day or just a few days apart.

After the Great War, I became a leader in the Württemberg Citizen’s Defense Force, of which SS-Gruppenführer Berger was the chief. I worked on equipping the Württemberg armored train, which I built with my own funds and led in various revolutionary battles. When the order came in 1931 to arm the SA, I was approached by the then-SA Senior Leader Berger for assistance. I procured weapons and ammunition for him, which I obtained through illegal means.

In 1936, at the recommendation of the SS-Gruppenführer, I was sent to Spain, where I fulfilled my duties. In this war, I was entrusted with leading the Dirlewanger unit, which included poachers. At the Gruppenführer’s request, I purchased 400 geese for the SS Main Office for Christmas 1941, with the local authorities’ approval. I had them slaughtered, plucked, frozen, and delivered to the Main Office. The geese were properly purchased by me. I had no involvement in the payment, as the invoice went directly to the SS Main Office and was paid from there.

Additionally, at Gruppenführer Berger’s request, I acquired a green carpet for his office. After he expressed his wish to obtain this green carpet, I instructed Oscha. Feiertag, who was then training Ukrainians in Lutsk, to procure one. The carpet cost 1,200 rubles, equivalent to 120 Reichsmarks. Feiertag presented me with a proper receipt, confirming that the carpet was his property and that he had received the payment. I paid 120 Reichsmarks to Feiertag. The carpet was transported to the Main Office with the geese and was paid for by the Gruppenführer upon my occasional visit to the SS Main Office. I did not provide any additional carpets to the Main Office or to Gruppenführer Berger, nor did I purchase any for myself.

In summary, I again declare that I did not commit any offense regarding the matters I am charged with. However, I request that the proceedings not be dismissed but that I be acquitted in a formal trial based on proven innocence.

Closed:
[Signature]
SS-Unterscharführer

Verified:
[Signature]
SS-Sturmbannführer

Archivial reference:

BArch R 58/7633, p. 41- 54.

Letter of March 4, 1942 on SS-Obergruppenführer von dem Bach "Suffers from Thoughts of the Executions of Jews He Himself Oversaw"
Contemporary Source

1942-03-04 The Psychological Toll of Atrocity: Bach-Zelewski “Suffers From Thoughts Related to the Executions of Jews He Himself Oversaw”

Introduction

In this letter dated March 4, 1942, the Reichsarzt SS Ernst-Robert Grawitz describes the medical condition and recovery process of the Higher SS and Police Leader for the central zone in Russia Erich von dem Bach-Zelewski, whose role in leading executions in the East left mental scars. Grawitz notes that von dem Bach suffered from “severe nervous exhaustion…from thoughts related to the executions of Jews that he himself oversaw”.

Document

Der Reichsführer-SS Berlin, den 4. März 1942.
Reichsarzt SS
Az. 146/XI/42Betr.: SS-Obergruppenführer von dem Bach.

An den Reichsführer SS H. Himmler, Berlin

Reichsführer!

In Bestätigung bzw. Ergänzung des gestrigen Ferngesprächs erstatte ich über SS-Obergruppenführer v.d. Bach folgenden Zwischenbericht:

Nachdem die unmittelbaren Operationsfolgen, wie bereits gemeldet, normal abgeklungen und der Heilungsprozess eingeleitet war, machte in den letzten 8 Tagen die Wiederherstellung der normalen Darmtätigkeit gewisse Schwierigkeiten. Der Grund hierfür war, dass im Anschluss an die Operation zunächst für einige Tage, wie üblich, der Darm mittels Opium ruhiggestellt werden musste und es dadurch zu der ebenfalls üblichen Eindickung der Kotsäule gekommen war. In den letzten Tagen musste nun wiederholt der Darm mit der Hand ausgeräumt werden, eine Massnahme, die zur Schonung der sehr angegriffenen Nerven des Patienten im kurzen Ätherrausch durchgeführt wurde. Unabhängig hiervon konnte aber doch schon mit dem Aufbau der Ernährung begonnen werden, so dass jetzt ausser den noch zu entfernenden letzten veralteten Kotresten bereits neuer normaler Stuhl zutage gefördert wird. Mit dem Wiedereintritt einer völlig selbständigen Stuhlgangsfunktion kann in den nächsten Tagen gerechnet werden. Es bestehen keine Temperatursteigerungen, Kreislauf, Atemfunktion und Nierentätigkeit sind regelrecht. (Der sehr zögernde Heilungsverlauf und die noch relativ langdauernde Schmerzhaftigkeit ist bei Hämorrhoiden-Operationen leider üblich, da ja die Schleimhaut des Afterringes nicht völlig stillgestellt werden kann und insbesondere auch durch das dauernde Arbeiten des Schliessmuskels meist in Bewegung ist.)

Zugleich macht sich der sehr schwere allgemeine und insbesondere nervöse Erschöpfungszustand, in dem der Patient vom Osteinsatz zur Behandlung kam, bemerkbar. Da die psychische Behandlung des Patienten eine nicht leichte ist – er leidet insbesondere an Vorstellungen im Zusammenhang mit den von ihm selbst geleiteten Judenerschiessungen und anderen schweren Erlebnissen im Osten! –, habe ich mich selbst weitgehend in die Behandlung eingeschaltet und bemühe mich täglich wiederholt um den Wiederaufbau seines seelischen Gleichgewichtes wie auch um das persönliche Wohlergehen von Frau v. d. Bach, der ich auf ihre Bitte erlaubt habe, im Lazarett zu wohnen und ihren Mann selbst zu pflegen. Ich musste mich zu diesem ungewöhnlichen Schritt, der unausbleibliche, aber durchaus überbrückbare Schwierigkeiten zur Folge hat, entschliessen, da die seelische Betreuung des Patienten, wie oben beschrieben, einen erheblichen Faktor im gesamten Heilplan ausmacht.

Ich habe mit diesem Zwischenbericht solange gewartet, da ich Sie, Reichsführer, mit den inzwischen aufgetretenen Schwierigkeiten, die ja nicht lebensbedrohlich waren und über deren Verlauf ich mir erst selbst ein Urteil bilden musste, nicht unnötig beunruhigen wollte. Die beschriebenen Schwierigkeiten lagen in erster Linie auf dem Gebiet der ärztlichen Führung des Kranken und seiner Umgebung, und ich hatte auf Grund des Befundes und der Gesamtlage die Überzeugung, dass sie in kurzem überwunden sein würden. Das heute ausgesprochen objektiv gute und subjektiv frische Befinden des Patienten bestätigt meine Prognose. Ich bedaure aufrichtig, Reichsführer, dass Sie durch die Übermittlung des durch die Narkosenachwirkung völlig verfälschten Bildes, das SS-Obergruppenführer Wolff bei seinem Besuch am Sonnabend gewinnen musste, den irrtümlichen
Eindruck unzureichender und nicht richtiger ärztlicher und pflegerischer Versorgung des SS-Obergruppenführers v.d. Bach erhielten. Ich darf noch einmal die Versicherung abgeben, dass ich mir vom ersten Tage der Behandlung an über die Grösse der Verantwortung gerade bei diesem SS-Führer vor Ihnen, Reichsführer, voll im klaren war und habe die Hoffnung, dass Sie in absehbarer Zeit durch den genesenen SS-Obergruppenführer v. d. Bach selbst die Bestätigung der Richtigkeit meiner Angaben erhalten werden.

Hinsichtlich der Prognose über den weiteren Verlauf darf ich noch folgendes hinzufügen: Ich hoffe, dass in etwa 2 – 3 weiteren Wochen die endgültige organische Ausheilung gelingt und ein Zustand erreicht wird, in dem SS-Obergruppenführer v. d. Bach dann in der Lage ist, einen mehrwöchigen gründlichen klimatischen Erholungsaufenthalt ohne ärztliche Behandlung anzutreten.

[Unterschrift Grawitz]

The Reichsführer-SS Berlin, March 4, 1942
Reich Doctor SS
File No. 146/XI/42

Subject: SS-Obergruppenführer von dem Bach

To the Reichsführer-SS H. Himmler, Berlin

Reichsführer!

In confirmation and supplementation of yesterday’s telephone conversation, I am submitting the following interim report on SS-Obergruppenführer von dem Bach:

After the immediate postoperative effects, as previously reported, had subsided normally and the healing process had begun, the restoration of normal bowel function presented certain difficulties over the past eight days. The cause of this was that, following the surgery, the bowel was initially immobilized with opium for a few days, as is customary, leading to the usual compaction of stool. In recent days, the bowel has had to be manually evacuated several times—a procedure carried out under light ether anesthesia to spare the patient’s highly strained nerves. Nonetheless, the rebuilding of nutrition has already begun, and, apart from a few remnants of old stool still to be removed, new normal bowel movements are already occurring. Complete autonomous bowel function is expected to return in the next few days. There are no signs of fever, and circulatory, respiratory, and kidney functions are normal. (The slow healing process and relatively prolonged pain are unfortunately typical for hemorrhoid surgeries because the mucous membrane of the anal ring cannot be completely immobilized and is frequently affected by the constant activity of the sphincter muscle.)

Additionally, the patient’s severe general and particularly nervous exhaustion, resulting from his deployment in the East, has become apparent. Treating the patient’s psychological condition is challenging—he particularly suffers from thoughts related to the executions of Jews that he himself oversaw and other harrowing experiences in the East. Consequently, I have taken a personal role in his treatment, making daily efforts to restore his mental balance and ensure the personal well-being of Mrs. von dem Bach. At her request, I allowed her to stay in the hospital to personally care for her husband. This unusual step, while causing inevitable but manageable difficulties, was necessary because the patient’s psychological care is a significant factor in the overall treatment plan.

I delayed this interim report because I did not want to unnecessarily alarm you, Reichsführer, about the difficulties that arose—difficulties that were not life-threatening and whose course I first needed to assess. These issues were primarily medical in nature, related to the care of the patient and his surroundings, and I was confident that they would soon be resolved based on the findings and the overall situation. The patient’s objectively good and subjectively refreshed condition today confirms my prognosis. I deeply regret, Reichsführer, that the distorted impression caused by the aftereffects of anesthesia during SS-Obergruppenführer Wolff’s visit on Saturday might have led you to mistakenly believe that the medical and nursing care for SS-Obergruppenführer von dem Bach was inadequate or incorrect. I wish to once again assure you that, from the very first day of treatment, I have been fully aware of the gravity of my responsibility for this SS leader in front of you, Reichsführer. I trust that in the near future, the recovered SS-Obergruppenführer von dem Bach himself will confirm the accuracy of my statements.

Regarding the prognosis for further progress, I would like to add the following: I hope that within approximately two to three weeks, full organic recovery will be achieved, and SS-Obergruppenführer von dem Bach will be able to begin a thorough, multi-week climatic recuperation without the need for further medical treatment.

[Signature Grawitz]

Archivial reference:

Bundesarchiv (BArch), NS 19/2874, p. 2 – 4.

Letter of February 13,1942
Contemporary Source

1942-02-13 SS-Sturmbannführer Kriegsheim Criticized Over Remark That “The Executions of Jews Is Unworthy of a German”

Introduction

On February 13, 1942, Reinhard Heydrich’s adjutant, SS-Hauptsturmführer Hans-Achim Ploetz, forwarded a report from Einsatzgruppe A to the staff of Reichsführer-SS Heinrich Himmler on the “defeatist” remarks made by SS-Sturmbannführer and Oberstleutnant Arno von Kriegsheim. Among other statements, Kriegsheim expressed that “executing Jews is unworthy of a German.” The report also noted that “similar statements, albeit in less severe forms, were made by almost all the officers of the Commander of the Rear Army Area North during the first months of the Eastern campaign.”

Document

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD
Adjutant
C.d.S.B.-Nr. 54822/42 geh.Rs.

Berlin, den 13. Februar 1942

Geheime Reichssache!

An den Reichsführer-SS und Chef der deutschen Polizei
z.Hd. SS-Hauptsturmführer Fälschlein im Hause.

Vorerst ist auf die fernschriftliche Anforderung von der Einsatzgruppe A über den Oberstleutnant i.G. v. Kriegsheim der nachstehende Bericht eingegangen:

“1.) Die defaitistischen Äußerungen des Obengenannten gegenüber dem Verbindungsoffizier des Ostministeriums zum Befehlshaber rückw. Heeresgebiete, Hauptmann Unterstab, SA-Brigadeführer in Plauen, sind von diesem auf Aufforderung des Generalkommissars Lietzmann niedergelegt worden und über den Reichskommissar Ostland an den Reichsminister für die besetzten Ostgebiete geleitet worden. Außerdem ging die schriftliche Niederlegung dem Höheren SS- und Polizeiführer Riga zu und wurde von diesem dem Reichsführer-SS vorgelegt. Die beim Reichskommissar für das Ostland noch befindliche Durchschrift war heute wegen Abwesenheit des Ministerialdirigenten Fruendt nicht zu erreichen. Der Inhalt wird nach Einsichtnahme in die Durchschrift nachgemeldet.

2.) Eigene Feststellungen der Sicherheitspolizei sind:

a) Kriegsheim hat bei einer Unterredung mit SS-Stubaf. Tschierschky im August vorigen Jahres die Richtigkeit eines Wehrmachtsberichtes über die Besetzung des russischen Industriegebietes im Donezbecken angezweifelt und bezweifelt, dass Deutschland mit England fertig werden könne.

b) Kriegsheim hat bei einem Essen, an dem General v. Roques, SS-Stubaf. Kleist vom Ostministerium, SS-Stubaf. Schindowski vom Amt VI und der Este Dr. Mae teilnahmen, erklärt, dass Deutsche nie in der Lage sein würden, fremde Völker zu beherrschen, was die derzeitige Lage beweise, dass wir England nicht schlagen könnten, und dass wir außer Acht ließen, dass die Grundlage jeder Kultur das Christentum sei. Das Essen fand am 25.8.41 in Werro in Estland statt.

c) Kriegsheim hat dem SS-Stubaf. Wessel gegenüber erklärt, dass er die Erschießungen von Juden eines Deutschen für unwürdig halte. Ähnliche Erklärungen, wenn auch in weniger scharfer Form, haben fast sämtliche Herren des Befehlshabers für das rückw. Heeresgebiet Nord in den ersten Monaten des Osteinsatzes abgegeben.

3.) Weitere Vorgänge sind hier nicht bekannt.”

Es wird versucht, von SS-Brigadeführer Stahlecker, der sich zurzeit auf dem Rückweg zu seiner Einsatzgruppe befindet, einen weiteren ergänzenden Bericht zu erreichen.

[Unterschrift Ploetz]

SS-Hauptsturmführer.

Br.

The Chief of the Security Police and the SD

Adjutant

C.d.S.B. No. 54822/42 Secret Rs.

Berlin, February 13, 1942

Top Secret Reich Matter!

To the Reichsführer-SS and Chief of the German Police

Attention: SS-Hauptsturmführer Fälschlein at headquarters.

The following report has initially been received in response to the telegraphic request from Einsatzgruppe A via Oberstleutnant i.G. von Kriegsheim:

“1) The defeatist remarks of the aforementioned individual to the liaison officer of the Ministry for the Eastern Occupied Territories to the Commander of Rear Army Areas, Hauptmann Unterstab, SA-Brigadeführer in Plauen, were recorded by this officer at the request of General Commissioner Lietzmann and forwarded via the Reich Commissioner for Ostland to the Reich Minister for the Occupied Eastern Territories. Furthermore, the written statement was sent to the Higher SS and Police Leader in Riga and presented by him to the Reichsführer-SS. The copy still held by the Reich Commissioner for Ostland could not be accessed today due to the absence of Ministerial Director Fruendt. The content will be reported after reviewing the copy.

2.) Findings of the Security Police are as follows:

a) In a conversation with SS-Sturmbannführer Tschierschky in August of the previous year, Kriegsheim questioned the accuracy of a Wehrmacht report regarding the occupation of the Russian industrial area in the Donets Basin and doubted that Germany could deal with England.

b) During a dinner attended by General von Roques, SS-Sturmbannführer Kleist from the Ministry for the Eastern Occupied Territories, SS-Sturmbannführer Schindowski from Department VI, and the Estonian Dr. Mae, Kriegsheim stated that Germans would never be capable of ruling over foreign peoples, as evidenced by the current situation, that we could not defeat England, and that we ignored the fact that Christianity was the foundation of any culture. The dinner took place on August 25, 1941, in Werro, Estonia.

c) Kriegsheim told SS-Sturmbannführer Wessel that he considered the executions of Jews to be unworthy of a German. Similar statements, albeit in less severe forms, were made by almost all the officers of the Commander of the Rear Army Area North during the first months of the Eastern campaign.

3.) No further incidents are known here.”

An attempt is being made to obtain an additional supplementary report from SS-Brigadeführer Stahlecker, who is currently on his way back to his Einsatzgruppe.

[Signature Ploetz]
SS-Hauptsturmführer

Br.

Archivial reference:

Bundesarchiv (BArch), NS 19/2030, p. 9 – 10.

Greiser to Pohl of February 14, 1944 on liqidation of Ghetto Lodz by means of Sonderkommando Bothmann
Contemporary Source

1944-02-14 Greiser Informs Pohl That Reduction of the Getto Łódź “Will Be Carried Out by the Sonderkommando of SS-Hauptsturmführer Bothmann”

Introduction

Letter dated February 14, 1944, regarding the Nazi administration’s plans for the liquidation of the Litzmannstadt (Łódź) ghetto, one of the largest Jewish ghettos in occupied Poland. In this document, Reich Governor of the Warthegau, Arthur Greiser, informs Oswald Pohl, head of the SS Administrative Main Office (SS-WVHA), that the ghetto’s population “will be reduced to a minimum”. Greiser explains that the “reduction will be carried out by the Sonderkommando of SS-Hauptsturmführer Bothmann,” who will be “withdrawn from his mission in Croatia and made available to the Gau Wartheland again”.

Document

Abschrift.

Posen, den 14. Februar 1944.

8/10

Der Reichsstatthalter im Reichsgau Wartheland
VS Nr. 375/44
Akt.Zck: P.386/44

Geheime Reichssache!

An
SS-Obergruppenführer Pohl,
Verwaltungshauptamt,
Berlin-Lichterfelde-West,
Unter den Eichen 127-129.

Lieber Parteigenosse Pohl!

Anläßlich des vorgestrigen und gestrigen Besuches des Reichsführers-SS in Posen hatte ich Gelegenheit, folgende zwei Fragen, die Ihr Arbeitsgebiet betreffen, zu besprechen und zu klären. Die erste Frage ist folgende:

Das Ghetto in Litzmannstadt soll nicht in ein KL umgewandelt werden, wie es die von Ihrer Dienststelle in meinem Gau entsandten SS-Oberführer Bieb und Hauptsturmführer Dr. Volk in ihrer bei meiner Behörde, der Reichsstatthalterei in Posen, gehalten Besprechung am 5. Februar betont haben. Der Erlaß des Reichsführers-SS vom 11. Juni 1943 wird insofern nicht zur Ausführung kommen. Ich habe mit dem Reichsführer-SS folgendes vereinbart:

a) Das Ghetto wird personell auf ein Mindestmaß verringert und behält nur so viel Juden, wie sie unbedingt im Interesse der Rüstungswirtschaft erhalten werden müssen.

b) Das Ghetto bleibt damit ein Gau-Ghetto des Reichsgaus Wartheland.

c) Die Verringerung wird durch das im Gau schon früher tätig gewesene Sonderkommando des SS-Hauptsturmführers Botmann durchgeführt werden. Der Reichsführer-SS hat Befehl erteilt, den SS-Hauptsturmführer Botmann mit seinem Sonderkommando aus seinem Einsatz in Kroatien herauszuziehen und dem Gau Wartheland wieder zur Verfügung zu stellen.

d) Die Verfügung und Verwertung der Inventarien des Ghettos bleibt eine Angelegenheit des Reichsgaus Wartheland.

e) Nach Entfernung aller Juden aus dem Ghetto und nach Auflösung desselben soll der gesamte Grundbesitz des Ghettos der Stadt Litzmannstadt zufallen. Der Reichsführer wird die Haupttreuhandstelle Ost alsdann mit entsprechender Weisung versehen.

Ich darf Sie bitten, mir hierzu alsbald Ihre Vorschläge zu übermitteln.

Mit kameradschaftlichen Grüßen und Heil Hitler!

Ihr
gez. Greiser.

F.d.R.d.A
[Unterschrift]
Hauptsturmführer und Adjutant.

Copy.

Posen, 14 February 1944.
8/10

Secret Reich Matter!

The Reich Governor in the Reichsgau Wartheland
VS No. 375/44
File: P.386/44

Secret Reich Matter!

To
SS-Obergruppenführer Pohl,
Economic and Administrative Main Office,
Berlin-Lichterfelde-West,
Unter den Eichen 127-129.

Dear Party Comrade Pohl,

On the occasion of the recent visit of the Reichsführer-SS in Posen, I had the opportunity to discuss and clarify the following two questions concerning your field of work. The first question is as follows:

The ghetto in Litzmannstadt should not be transformed into a concentration camp (KL), as emphasized by SS-Oberführer Bieb and SS-Hauptsturmführer Dr. Volk, who were sent by your office to my district, during their meeting with my office, the Reich Governor’s office in Poznań, on 5 February. The decree of the Reichsführer-SS dated 11 June 1943 will therefore not be implemented as such. I have agreed on the following with the Reichsführer-SS:

a) The ghetto will be reduced to a minimum in terms of personnel and will only retain as many Jews as are absolutely necessary for the interests of the armaments industry.

b) The ghetto will thus remain a district ghetto of the Reichsgau Wartheland.

c) The reduction will be carried out by the Sonderkommando of SS-Hauptsturmführer Botmann [recte: Bothmann], who has previously been active in the district. The Reichsführer-SS has ordered SS-Hauptsturmführer Botmann to be withdrawn from his mission in Croatia and made available to the Gau Wartheland again.

d) The disposal and utilization of the inventory of the ghetto remains a matter for the Reichsgau Wartheland.

e) After the removal of all Jews from the ghetto and its dissolution, the entire property of the ghetto should fall to the city of Litzmannstadt. The Reichsführer will then provide the Haupttreuhandstelle Ost with appropriate instructions.

I would like to ask you to send me your suggestions on this matter as soon as possible.

With comradely greetings and Heil Hitler!

Yours

Signed Greiser.

For the correctness of the copy
[Signature]
SS-Hauptsturmführer and Adjutant.

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/82

Letter of October 23, 1941
Contemporary Source

1941-10-23 Head of Anti-Jewish World League Paul Wurm: “Much Will Be Destroyed of The Jewish Vermin Through Special Measures”

Introduction

Paul Wurm, the Foreign Editor of the Nazi propaganda newspaper Der Stürmer and head of the so-called “Anti-Jewish World League,” wrote a letter on October 23, 1941, to Franz Rademacher, the Foreign Office’s expert on Jewish affairs. In this letter, Wurm mentioned a recent encounter with “an old party comrade” who was actively involved in implementing the “resolution of the Jewish Question” in the East. According to Wurm, this old party comrade disclosed that “much will be destroyed of the Jewish vermin through special measures”.

Document

Antijüdische Welt-Liga
Anti-Jewish World League
Ligue Anti-Juive Universelle

Postanschrift: Postamt Nürnberg 2, Postfach 81
Postscheckkonto: Nürnberg Konto Nr. 219

Zeichen: PW/SCH

Nürnberg, 23. Oktober 1941

Herrn
Legationsrat F. Rademacher,
Auswärtiges Amt,
Berlin W 35
Rauchstrasse 11

Lieber Parteigenosse Rademacher!

Sende Ihnen heute das in der letzten Zeit angefallene Material über die Judenfrage. Der Schriftsteller Friedrich Hasselbacher lässt bei Ihnen anfragen, ob Sie das Gewünschte durch die Post erhalten haben. Vielleicht geben Sie ihm telefonischen Bescheid unter der Nummer 2 26 21 2.

Auf meiner Rückreise aus Berlin traf ich einen alten Parteigenossen, der im Osten an der Regelung der Judenfrage arbeitet. In nächster Zeit wird von dem jüdischen Ungeziefer durch besondere Maßnahmen manches vernichtet werden.

Leider habe ich Sie bei meinem letzten Berliner Aufenthalt nicht angetroffen. Hoffe aber, dass es Ihnen soweit gut geht und grüsse Sie herzlichst mit

Heil Hitler!
Ihr
[Unterschrift Wurm]

Anlagen

Ohne Lösung der Judenfrage keine Erlösung der Menschheit!

Antijüdische Welt-Liga
Anti-Jewish World League
Ligue Anti-Juive Universelle

Mailing address: Post Office Nuremberg 2, P.O. Box 81
Postal checking account: Nuremberg Account No. 219

Reference: PW/SCH

Nuremberg, October 23, 1941

To Mr.

Legation Councilor F. Rademacher,
Foreign Office,
Berlin W 35
Rauchstrasse 11

Dear Party Comrade Rademacher,

I am sending you today the material on the Jewish Question that has accumulated recently. The writer Friedrich Hasselbacher requests to know if you have received the requested items by post. Perhaps you could inform him by phone at the number 2 26 21 2.

On my return trip from Berlin, I met an old party comrade who is working in the East on the resolution of the Jewish Question. In the near future, much will be destroyed of the Jewish vermin through special measures.

Unfortunately, I did not meet you during my last stay in Berlin. However, I hope you are doing well and send you my warm regards.

Heil Hitler!

Yours sincerely,
[Signature Wurm]

Enclosures

Without solving the Jewish Question, there is no salvation for humanity!

Archivial reference:

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PAAA), RZ 214/99398

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