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Einsatzgruppe B’s 1941 report, issued by the Nazi Secret State Police, details the execution of over 17,000 Jews in Soviet territories, including 5,281 in Bobruisk alone.
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1941-12-19 Einsatzgruppen Event Report USSR No. 148: Over 17,000 Jews Killed by Einsatzgruppe B

Introduction

The Event Report USSR No. 101 was issued by the Secret State Police on December 19, 1941. According to the report, over 17,000 Jews were killed in a series of so-called “special actions” by Einsatzgruppe B in November – December 1941. For example, it reported that in Bobruisk “a total of 5,281 Jews of both sexes were shot.”

Document

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD
Berlin, den 17. Dez. 1941

– IVA 1 – B.Nr. 1 B/41 – GRs.-

[Geheime Reichssache]

65 Ausfertigungen, 51. Ausfertigung

Ereignismeldung UdSSR Nr. 148.

I) Standorte und Nachrichtenverbindungen: Zeit: 19.12.1941.
Höh. SS- u. Pol.-Führer Nord (101) (Jeckein), Standort: Riga.
Einsatzgruppe A: (Dr. Stahlecker), Standort: Krasnogwardeisk, N-Verbindungen: Funkverbindung, Fernschreibverbindung Riga, Feldpost-Nr. 15119.
Sonderkommando la: (Dr. Sandberger), Standort: Reval, Narva, Dorpat, Pernau u. Ahrensburg (Ösel), N-Verbindungen: Funkverbindung Narva, Fernschreibverbindung Reval, Feldpost-Nr. 15119.
Sonderkommando lb: (Ehrlinger), Standort: Tosno, Mjedwjed, Mestonja, Staraja Russa, N-Verbindungen: Funkverbindung Tosno, Feldpost-Nr. 15119.
Einsatzkommando 2: (Strauch), Standort: Teile in Riga, Schaulen u. Libau, N-Verbindungen: Funkverbindung Riga, Fernschreibverbindung Riga u. Libau, Feldpost-Nr. 15447.
Einsatzkommando 3: (Jäger), Standort: Dünaburg, Kowno, Wilna, Baranowicze, Minsk, N-Verbindungen: Funk- und Fernschreibverbindung Kowno, Wilna und Minsk, Feldpost- Nr. 15641.

Höh. SS- u. Pol.-Führer Mitte (102) (von dem Bach), Standort: Mogilew.
Einsatzgruppe B: (Naumann), Standort: Smolensk, Vork. in Moshaisk, N-Verbindungen: Kurierverbindung über Warschau und Fernsprecher über V.D. Smolensk, Funkverbindung Smolensk, Feldpost-Nr. 37857.

Sonderkommando 7a: (Steimle), Standort: Rshew, Kalinin, N-Verbindungen: Funkverbindung Rshew. Feldpost-Nr. 05607.
Sonderkommando 7b: (Rausch), Standort: Nachk. in Brjansk, Vork. Tula, N-Verbindungen: Funkverbindung Orel, Feldpost-Nr. 18555.
Einsatzkommando 8: (Bradfisch), Standort: Mogilew mit Trupps in Witebsk, Gomel, Orscha und Kritschew, N-Verbindungen: Feldpost-Nr. 37857.
Einsatzkommando 9: (Schäfer), Standort: Wjasma mit Trupps in Gshatsk und Smolensk, N-Verbindungen: Funkverbindung Wjasma, Feldpost-Nr. 37857.
Sonderkommando Moskau, Standort: Malojaroslawez, N-Verbindungen: Funkverbindung Malojaroslawez.

Höh. SS- u. Pol.-Führer Süd (103) (Prützmann), Standort: Kriwoj Rog, N-Verbindungen: Fernschreibverbindung Lemberg.
Einsatzgruppe C: (Dr. Thomas), Standort: Kiew, N-Verbindungen: Femschreibverbindung über Lemberg, von dort aus Kurier, Funkverbindung Kiew, Feldpost-Nr. 32704.
Sonderkommando 4a: (Blobel), Standort: Charkow, N-Verbindungen: Funkverbindung Charkow, Feldpost-Nr. 22789.
Sonderkommando 4b: (Braune), Standort: Kramatorskaja mit Teilen in Sochnowtschina, Losowaja, Slawiansk, Konstantinowka, Artemowsk, N-Verbindungen: Funkverbindung a.d. Marsch, Feldpost-Nr. 34310.
Einsatzkommando 5: (Meier), Standort: Kiew, Trupps in Shitomir, Rowno, Winniza, N-Verbindungen: Funkverbindung Nikolajew, Fernschreibverbindung Rowno, Feldpost- Nr. 35102.
Einsatzkommando 6: (Kröger), Standort: Stalino, N-Verbindungen: Funkverbindung Stalino, Feldpost-Nr. 35979.

Höh. SS- u. Pol.-Führer z.b. V. (Korsemann), Standort: Rowno.
Einsatzgruppe D: (Ohlendorf), Standort: Simferopol, N-Verbindungen: Funkverbindung Simferopol, Feldpost-Nr. 47540.
Sonderkommando 10a: (Seetzen), Standort: Taganrog, N-Verbindungen: Feldpost- Nr. 47540.
Sonderkommando 10b: (Persterer), Standort: Feodosia mit Teilk. in Kertsch u. Sudak, N-Verbindungen: Funkverbindung Feodosia, Feldpost-Nr. 47540.
Einsatzkommando 11a: (Zapp), Standort: Jalta, Teilk. in Alupka u. Bachtschisaraj, N-Verbindungen: Funkverbindung Jalta, Feldpost-Nr. 47540.
Einsatzkommando 11b: (Zapp), Standort: Simferopol, Teilk. in Aluschta, Karasubasar, Eupatoria, N-Verbindungen: Funkverbindung Simferopol u. Aluschta, Feldpost- Nr. 47540.
Einsatzkommando 12: (Nosske), Standort: Fedorowka, N-Verbindungen: Funkverbindung Fedorowka, Feldpost-Nr. 47540.

II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

Meldungen der Einsatzgruppe A liegen nicht vor.

Einsatzgruppe B: Standort Smolensk.
Maßnahmen gegen Kriminelle und Plünderer: Es wurden standrechtlich erschossen: Ein Russe, dem nachgewiesen werden konnte, dass er den Bürgermeister Nikita Kaslow in Pudawaja bei Mogilew ermordet hatte; ein Unterleutnant, der in verschiedenen Fällen Unterschlagungen begangen hatte; ein Russe, der sich monatelang vagabundierend umhergetrieben und seinen Lebensunterhalt durch Begehung von Diebstählen gefristet hatte; 2 Juden sowie 2 Russen, die wiederholt geplündert hatten; 4 weitere Russen, die ihren Lebensunterhalt aus der Begehung von strafbaren Handlungen, insbesondere von Diebstählen, bestritten hatten; der Russe Iwan Gorloff in Gshatsk, Mitglied der KP seit 1924, dem nachgewiesen wurde, dass er an Brandstiftungen in Mühlen, Lagern und Speichern beteiligt war; 2 Russen, die nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Gshatsk Lebensmitlelplünderungen und Schwarzschlachtungen durchgeführt hatten; in Kursk 3 Russen, die geplündert hatten; in Orel ein Russe, der bei einer Brandstiftung auf frischer Tat betroffen wurde, und weitere 12 Personen, unter ihnen mehrere Juden, die als Mittäter bei anderen
Brandstiftungen überführt werden konnten; der NKWD-Angehörige Sidarow, der sich in Orel an Brandstiftungen und Plünderungen führend beteiligt hatte; der Leiter des Ordnungsdienstes in Rudnja, Korotschenko, der in keiner Weise die Anordnungen der deutschen Besatzungsbehörden befolgt hatte. In seiner Wohnung wurde in erheblichem Umfange Plünderungsgut gefunden; in Gomel 3 Russinnen, die der Gewerbsunzucht nachgingen und mehrere deutsche Soldaten
infiziert hatten.

Sonderaktionen: Bei einer Durchkämmung des Zwangsarbeitslagers beim Stützpunkt in Mogilew wurden 160 Juden erfasst, die sich aufwieglerisch betätigt hatten. Sie wurden erschossen. Bei unter Hinzuziehung von Ordnungspolizei durchgeführten Kontrollen der Ausfallstrassen von Mogilew wurden insgesamt 135 Personen – zum grössten Teil Juden – ergriffen. Die Juden trugen nicht das für sie vorgeschriebene Kennzeichen; andere Personen befanden sich „auf Wanderschaft“, ohne die vorgeschriebenen Papiere bei sich zu haben. 127 Personen wurden erschossen. Im Einvernehmen mit dem Kommandanten wurde das Dulag in Mogilew nach Juden und Funktionären überholt. 196 Personen wurden überstellt und erschossen. Wie aus
vertraulichen Meldungen hervorging, wurden die Juden in Bobruisk, nachdem das Teilkommando wieder zurückgezogen war, sofort wieder aktiv. Zum Teil trugen sie das vorgeschriebene Kennzeichen nicht mehr, die Arbeitsverweigerungen nahmen zu, Verbindungen zu Partisanen wurden festgestellt und schliesslich auch ein herausforderndes Verhalten gegen Angehörige der
deutschen Besatzung. Zur Unterbindung dieser die öffentliche Sicherheit und Ordnung schwer gefährdenden Machenschaften der Juden musste zu den schärfsten Maßnahmen gegriffen werden. Es wurden daher in Durchführung einer Sonderaktion insgesamt 5281 Juden beiderlei Geschlechts erschossen. Die Stadt Bobruisk und ihre nähere Umgebung sind judenfrei. Da die
Juden in Paritschi bei Bobruisk eine deutschfeindliche Haltung zeigten und enge Bindungen zu Partisanen hatten, wurde eine Sonderaktion durchgeführt, in deren Verlauf 1013 Juden und Jüdinnen erschossen wurden. In Rudnja bei Smolensk war eine grössere Judenaktion erforderlich, da die Juden Partisanen weitestgehend unterstützten, Hetzpropaganda trieben, zum Teil die Arbeit verweigerten und auch das vorgeschriebene Kennzeichen nicht trugen. Es wurden insgesamt 835 Juden beiderlei Geschlechts erschossen. In Gomel wurden 52 Juden ohne Ausweispapiere betroffen, die sich zum Teil als Russen zu tarnen suchten. Unter ihnen befanden sich auch kommunistische Agitatoren. Sie wurden erschossen. Durch V-Männer wurde mitgeteilt, dass die um Gomel noch zahlreich auftretenden Partisanen in jeder Hinsicht durch Juden unterstützt wurden. Es musste daher in Gomel, Rogatschew und Kormu eine Sonderaktion durchgeführt werden. Es wurden insgesamt 2365 Juden und Jüdinnen erschossen. Im Anschluß an eine durch die 221. Sich.Div. in der Gegend von Klimowitsche durchgeführte Partisanenaktion, zu welcher ein Trupp des EK 9 beigezogen war, wurde die Überholung der Ortschaften Klimowitsche und Tscherikow erforderlich, da die Juden dieser Orte sich deutschfeindlich gezeigt und mit den Partisanen sympathisiert hatten. Insgesamt wurden 786 Juden beiderlei Geschlechts erschossen. Aus den gleichen Gründen musste eine Aktion in der Ortschaft Ljubawitschi durchgeführt
werden, in deren Verlauf 492 Juden beiderlei Geschlechts erschossen wurden. In Borissow wurden auf Ersuchen des Ortskommandanten 146 im Gefängnis einsitzende Juden, die wegen Umhertreibens und Gefährdung der öffentlichen Sicherheit festgenommen waren, erschossen. In der Umgebung von Kritschew mussten aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung mehrere Aktionen durchgeführt werden. Es wurden insgesamt 1213 Juden beiderlei Geschlechts erschossen. Aus den gleichen Gründen waren Sonderaktionen in Roslawl und in Schumjatschi bei Roslawl durchgeführt worden. Es wurden insgesamt 510 Juden beiderlei Geschlechts erschossen. In Schumjatschi wurden 16 geisteskranke jüdische und russische Kinder erschossen, die in einem Kinderheim untergebracht waren, das von den sowjetischen Behörden in einem vollkommen verwahrlosten Zustande zurückgelassen war. Die Kinder lagen zum Teil schon seit Wochen in ihrem Kot und hatten durchweg schwere Ekzeme am Körper. Der hinzugezogene deutsche Oberstabsarzt vom Lazarett in Schumjatschi erklärte, dass das Kinderheim mit seinen Insassen einen Seuchenherd erster Ordnung darstelle und dass daher ihre Erschießung geboten sei. In Witebsk wurde das Ghetto geräumt, wobei insgesamt 4090 Juden beiderlei Geschlechts erschossen wurden.

Meldungen der Einsatzgruppen C und D liegen nicht vor.

The Chief of the Security Police and SD
Berlin, December 17, 1941

– IVA 1 – Ref. No. 1 B/41 – Secret Reich Matter –

[Secret Reich Matter]

65 copies, 51st copy

Event Report USSR No. 148

I) Locations and Communications: Time: December 19, 1941

High SS and Police Leader North (101) (Jeckein), Location: Riga.
Einsatzgruppe A: (Dr. Stahlecker), Location: Krasnogvardeisk, Communication Links: Radio link, Telex link Riga, Field Post No. 15119.
Sonderkommando la: (Dr. Sandberger), Locations: Reval, Narva, Dorpat, Pernau, and Ahrensburg (Ösel), Communication Links: Radio link Narva, Telex link Reval, Field Post No. 15119.
Sonderkommando lb: (Ehrlinger), Locations: Tosno, Mjedwjed, Mestonja, Staraya Russa, Communication Links: Radio link Tosno, Field Post No. 15119.
Einsatzkommando 2: (Strauch), Locations: Units in Riga, Schaulen, and Libau, Communication Links: Radio link Riga, Telex link Riga and Libau, Field Post No. 15447.
Einsatzkommando 3: (Jäger), Locations: Dünaburg, Kowno, Wilna, Baranowicze, Minsk, Communication Links: Radio and telex link Kowno, Wilna, and Minsk, Field Post No. 15641.

High SS and Police Leader Center (102) (von dem Bach), Location: Mogilev.
Einsatzgruppe B: (Naumann), Location: Smolensk, Advance units in Moshaisk, Communication Links: Courier connection via Warsaw and telephone via V.D. Smolensk, Radio link Smolensk, Field Post No. 37857.
Sonderkommando 7a: (Steimle), Locations: Rzhev, Kalinin, Communication Links: Radio link Rzhev, Field Post No. 05607.
Sonderkommando 7b: (Rausch), Location: Rear echelon in Bryansk, Advance units Tula, Communication Links: Radio link Orel, Field Post No. 18555.
Einsatzkommando 8: (Bradfisch), Location: Mogilev with units in Vitebsk, Gomel, Orsha, and Kritschev, Communication Links: Field Post No. 37857.
Einsatzkommando 9: (Schäfer), Location: Vyazma with units in Gzhatsk and Smolensk, Communication Links: Radio link Vyazma, Field Post No. 37857.
Sonderkommando Moscow, Location: Maloyaroslavets, Communication Links: Radio link Maloyaroslavets.

High SS and Police Leader South (103) (Prützmann), Location: Krivoy Rog, Communication Links: Telex link Lemberg.
Einsatzgruppe C: (Dr. Thomas), Location: Kiev, Communication Links: Telex link via Lemberg, courier from there, Radio link Kiev, Field Post No. 32704.
Sonderkommando 4a: (Blobel), Location: Kharkov, Communication Links: Radio link Kharkov, Field Post No. 22789.
Sonderkommando 4b: (Braune), Location: Kramatorskaya with units in Sochnovchina, Losovaya, Slavyansk, Konstantinovka, Artemovsk, Communication Links: Radio link en route, Field Post No. 34310.
Einsatzkommando 5: (Meier), Location: Kiev, Units in Zhitomir, Rovno, Vinnitsa, Communication Links: Radio link Nikolayev, Telex link Rovno, Field Post No. 35102.
Einsatzkommando 6: (Kröger), Location: Stalino, Communication Links: Radio link Stalino, Field Post No. 35979.

High SS and Police Leader for Special Assignments (Korsemann), Location: Rovno.
Einsatzgruppe D: (Ohlendorf), Location: Simferopol, Communication Links: Radio link Simferopol, Field Post No. 47540.
Sonderkommando 10a: (Seetzen), Location: Taganrog, Communication Links: Field Post No. 47540.
Sonderkommando 10b: (Persterer), Location: Feodosia with units in Kerch and Sudak, Communication Links: Radio link Feodosia, Field Post No. 47540.
Einsatzkommando 11a: (Zapp), Location: Yalta, Units in Alupka and Bakhchisarai, Communication Links: Radio link Yalta, Field Post No. 47540.
Einsatzkommando 11b: (Zapp), Location: Simferopol, Units in Alushta, Karasubasar, Eupatoria, Communication Links: Radio link Simferopol and Alushta, Field Post No. 47540.
Einsatzkommando 12: (Nosske), Location: Fedorovka, Communication Links: Radio link Fedorovka, Field Post No. 47540.

II) Reports of the Einsatzgruppen and -kommandos:

Reports from Einsatzgruppe A are not available.

Einsatzgruppe B: Location Smolensk.
Actions against criminals and looters: The following were executed by firing squad: A Russian, who was proven to have murdered Mayor Nikita Kaslov in Pudavaja near Mogilev; a second lieutenant who committed various acts of embezzlement; a Russian who wandered about for months and supported himself through theft; 2 Jews and 2 Russians who repeatedly looted; 4 other Russians who lived off criminal acts, particularly thefts; Ivan Gorloff, a Russian in Gshatsk and a member of the Communist Party since 1924, who was proven to have participated in arson of mills, warehouses, and storage facilities; 2 Russians who looted food and engaged in illegal slaughter after the German troops entered Gshatsk; in Kursk, 3 Russians who looted; in Orel, a Russian caught in the act of arson, and another 12 individuals, including several Jews, who were proven to have been accomplices in other acts of arson; the NKVD member Sidorov, who played a leading role in arson and looting in Orel; and Korotschenko, the head of the Order Service in Rudnya, who did not follow the orders of the German occupation authorities in any way. A significant amount of looted goods was found in his residence. In Gomel, 3 Russian women engaged in prostitution infected several German soldiers.

Special actions: During a sweep of the forced labor camp at the Mogilev base, 160 Jews who had been inciting were detained and shot. In checks on the roads leading out of Mogilev, carried out with the assistance of the Order Police, a total of 135 people -mostly Jews – were apprehended. The Jews did not wear the required identifying mark; others were “wandering” without the required papers. 127 people were shot. In agreement with the commandant, the transit camp in Mogilev was searched for Jews and officials. 196 individuals were transferred and shot. According to confidential reports, Jews in Bobruisk became active again after the partial withdrawal of forces. Some no longer wore the required identification, instances of work refusal increased, connections to partisans were observed, and they exhibited defiant behavior toward German occupiers. To halt these Jewish actions, which severely endangered public safety and order, the harshest measures had to be taken. Consequently, in the course of a special action, a total of 5,281 Jews of both sexes were shot. The city of Bobruisk and its surroundings are now free of Jews. As the Jews in Parichi near Bobruisk exhibited an anti-German attitude and had close ties with partisans, a special action was carried out, during which 1,013 Jewish men and women were shot. In Rudnya near Smolensk, a larger Jewish action was necessary as the Jews widely supported partisans, engaged in incitement, at times refused to work, and did not wear the required identification. A total of 835 Jews of both sexes were shot. In Gomel, 52 Jews without identification papers, some attempting to disguise themselves as Russians, were apprehended. Among them were communist agitators. They were shot. Informants reported that partisans, still numerous around Gomel, received extensive support from Jews. Consequently, a special action had to be conducted in Gomel, Rogachev, and Korma. A total of 2,365 Jewish men and women were shot. Following a partisan action carried out by the 221st Security Division in the vicinity of Klimovichi, with a unit from Einsatzkommando 9 attached, a thorough search of the villages of Klimovichi and Tscherykov became necessary because Jews in these locations showed anti-German sentiments and sympathized with partisans. In total, 786 Jewish men and women were shot. For the same reasons, an action was necessary in the village of Lyubavichi, during which 492 Jewish men and women were shot. At the request of the local commander in Borisov, 146 imprisoned Jews who had been detained for vagrancy and endangering public safety were shot. In the vicinity of Krichev, several actions had to be conducted for reasons of public safety and order. A total of 1,213 Jewish men and women were shot. For the same reasons, special actions were conducted in Roslavl and in Shumyachi near Roslavl. A total of 510 Jewish men and women were shot. In Shumyachi, 16 mentally ill Jewish and Russian children who were housed in an orphanage left in complete neglect by Soviet authorities were shot. Some of the children had been lying in their excrement for weeks and all had severe eczema on their bodies. The German chief medical officer called in from the hospital in Shumyachi declared that the orphanage, with its occupants, was a primary infection site and that their execution was necessary. In Vitebsk, the ghetto was cleared, and a total of 4,090 Jewish men and women were shot.

Reports from Einsatzgruppen C and D are not available.

Archival reference:

BArch R 58/219, p. 328 – 337.

Kinna Report of December 16, 1942 on Auschwitz
Contemporary Source

1942-12-16 Kinna’s Report on Auschwitz Extermination Policy: “According to RSHA orders, Poles, unlike Jews, must die a natural death”

Introduction

In late 1942, several thousand Poles were deported from Zamosc, Poland, following Nazi racial classifications that determined their fate. This process was part of Himmler’s directive on November 12, 1942, to make Zamosc the “first German settlement area in the Generalgouvernement”1. Those deemed racially “inferior” were sent to Auschwitz, with a transport of 644 individuals departing Zamosc on December 10, 1942. On December 16, SS-Untersturmführer Heinrich Kinna from the migration central offic, wrote a report on the transport. He summarized his conversation with Auschwitz deputy commandant Hans Aumeier2, who disclosed that “Imbeciles, idiots, cripples, and sick people must be removed from the camp promptly through liquidation to unburden the camp. This measure, however, encounters complications, as according to RSHA orders, Poles, unlike Jews, must die a natural death.”

Documents

Heinrich Kinna
SS-Untersturmführer

Zamosc, den 16.12.42

Bericht
zu dem Transport von 644 Polen nach dem Arbeitslager Auschwitz am 10.12.42.

Der Transport wurde am 10.12. d.Js. 16.00 Uhr in Zamosc auf den Weg gegeben. Die Ankunft erfolgte am 12.12. in Auschwitz nach 23.00 Uhr.

Von den 644 Polen entfernten sich insgesamt 14 Personen.

3 Personen, und zwar:
Bialy Karoline geb. Batzdorf, geb. 14.1.00
” Sohn Czeslaw, geb. 17.2.26
Sedzimirska Michalina, geb. 19.2.22

ergriffen auf offener Strecke während einer Fahrtunterbrechung vor dem Verschiebebahnhof in Krakau mit Hilfe polnischer Bahnbeamten, die die verschlossene Wagentür öffneten, die Flucht.

Die Flucht selbst wurde durch die herrschende Dunkelheit begünstigt und erfolgte zu dem Zeitpunkt, zu dem der Kontrollposten sich am anderen Ende des Zuges befand. Die sofort eingeleitete Suchaktion blieb erfolglos. Die restlich fehlenden 11 Personen müssen, sofern die bei der Verladung in Zamosc erfolgte Zählung stimmt, aus dem fahrenden Zug und zwar aus den oberen Lucken der Güterwagen gesprungen sein. Es wird deswegen vorgeschlagen, künftig die nicht mit Türen versehene Oberlucken durch Stacheldraht zu sichern. Die Übernahme in Auschwitz erfolgte am 13.12.42, eine namentliche Verlesung fand nicht statt.

Die Überführung des Transportes verlief abgesehen von der eigenmächtigen Entfernung der 14 Personen und ohne Inbetrachtziehung der Verspätung, planmäßig.

Auftragsgemäß wurde mit dem Vertreter des Lagerkommandanten, SS-Hauptsturmführer Haumeier, über die Wünsche der Lagerführung und die Möglichkeit von den in den Transporten erscheinenden II-er Fällen gesprochen.

II-er Fälle betreffend wurde darauf hingewiesen, daß nach Anweisung vom Reichssicherheitshauptamt, die in Zamosc eingelieferten Polen familienweise einer Gesamtwertung unterworfen und dem entsprechend in die zuständigen Gruppen aufgeteilt werden. Durch die vorstehend angeführte Anweisung des RSHA ergibt sich möglicherweise die Tatsache, daß rassisch gut aussehende Menschen grundsätzlich aber nicht fahrlässigerweise nicht mit der Wertungsgruppe II bedacht werden. In solchen Fällen müßten die als II-er Fälle zu bewertenden Menschen nochmals überprüft und unter Inbetrachtziehung ihrer arbeitsmäßigen Leistung den zuständigen Dienststellen zur Kenntnis gebracht werden.

Arbeitseinsatzfähigkeit bezügl. erklärte SS-Hauptsturmführer Haumeier, daß nur arbeitsfähige Polen angeliefert werden sollen um somit möglichst jede unnütze Belastung des Lagers sowie des Zubringerverkehrs zu vermeiden. Beschränkte, Idioten, Krüppel und kranke Menschen müssen in kürzester Zeit durch Liquidation zur Entlastung des Lagers aus demselben entfernt werden. Diese Maßnahme findet aber insofern eine Erschwerung, da nach Anweisung des RSHA entgegen der bei den Juden angewendeten Maßnahme, Polen eines natürlichen Todes sterben müssen. Es wird dieserhalb von der Lagerführung gewünscht, von der Zuweisung Nichteinsatzfähiger Abstand zu nehmen.

Das Gepäck der nach Auschwitz überstellten Polen, soll auf ein Minimum beschränkt sein, d.h. den nach dortselbst verbrachten Polen ist nur das Nötigste, für die Reise benötigte Handgepäcks mitzugeben. Alle weiteren Gepäckstücke, wie Betten, Kleider, Wäsche, dürfen wegen Seuchengefahr nicht in das Lager eingeführt werden und können außerdem laut Lagerbestimmung daselbst auch keine Verwendung finden, da die Ausstattung der Baracken eine gleichmäßige ist. Es wird aus diesem Grund vorgeschlagen, alle weiteren Habseligkeiten mit der Begründung einer späteren Nachsendung in Zamosc zurückzuhalten und zur anderweitigen Verwendung zuständigen Dienststellen zur Verfügung zu stellen. Voranmeldung der Transporte betreffend, bittet die dortige Lagerverwaltung bei Durchgabe durch FS Männer und Frauen getrennt aufzuführen.

[Unterschrift]
SS-Untersturmführer

Heinrich Kinna
SS-Untersturmführer

Zamosc, December 16, 1942

Report
on the transport of 644 Poles to the Auschwitz labor camp on December 10, 1942.

The transport was dispatched on December 10 of this year at 16:00 from Zamosc. Arrival took place on December 12 in Auschwitz after 23:00.

Out of the 644 Poles, a total of 14 individuals escaped.

Three individuals, namely:
Bialy Karoline, née Batzdorf, born January 14, 1900
” Sohn Czeslaw, born February 17, 1926
Sedzimirska Michalina, born February 19, 1922

escaped during a travel break near the freight yard in Krakow with the assistance of Polish railway workers, who opened the locked carriage door.

The darkness prevailing at the time aided the escape, which occurred when the guard was stationed at the other end of the train. The search operation initiated immediately afterward was unsuccessful. The remaining 11 missing individuals must, assuming the count made during loading in Zamosc was accurate, have jumped from the moving train through the upper hatches of the freight cars. Therefore, it is suggested that in the future, the upper hatches without doors be secured with barbed wire. The transfer in Auschwitz took place on December 13, 1942, without a roll call by name.

Aside from the unauthorized departure of 14 persons and disregarding the delay, the transport proceeded according to plan.

As ordered, a discussion took place with the camp commandant’s representative, SS-Hauptsturmführer Haumeier, regarding the requests of the camp leadership and the handling of “Category II cases” appearing among the transported individuals.

Concerning “Category II cases,” it was indicated that, as per the instructions of the Reich Main Security Office, Poles brought to Zamosc are to be evaluated as family units and accordingly sorted into the appropriate groups. Due to this RSHA directive, it is possible that people of good racial appearance might not negligently but systematically be excluded from Category II classification. In such cases, individuals considered for Category II should be re-evaluated and, considering their work performance, be reported to the relevant departments.

Regarding work suitability, SS-Hauptsturmführer Haumeier stated that only Poles fit for work should be delivered to avoid any unnecessary burden on the camp and transport. Imbeciles, idiots, cripples, and sick people must be removed from the camp promptly through liquidation to unburden the camp. This measure, however, encounters complications, as according to RSHA orders, Poles, unlike Jews, must die a natural death. Therefore, the camp leadership requests the avoidance of assigning unfit individuals.

The luggage of Poles transported to Auschwitz should be limited to a minimum, i.e., they should be allowed to carry only the essential hand luggage needed for the journey. All additional luggage, such as beds, clothes, and linens, should not be introduced into the camp due to the risk of disease and lack of utility, as the barracks have uniform furnishings. For this reason, it is suggested that all additional belongings be retained in Zamosc with the pretense of later forwarding, and to be made available to the appropriate departments for alternative use. Regarding transport notifications, the camp administration requests that men and women be listed separately when relayed by telegram.

[Signature]
SS-Untersturmführer

Archival reference:

IPN GK 69/169

Further Reading:

The Kinna Report – German Document on the Killing of Unfit Jews in Auschwitz

Agnieszka Jaczyńska, “The SS Sonderlaboratorium. The Zamosc region – the first settlement area in the Generalgouvernment, 1942-1943”, Lublin 2012, p. 423

  1. Jaczynska, Sonderlaboratorium SS, p. 414 ↩︎
  2. spelled as “Haumeier” by Kinna ↩︎
Contemporary Source

1942-05-16 Police Radio Message Reporting Escape of Six Jews Near Kulmhof (Chełmno) Extermination Camp

Introduction

Radio message from the Gendarmerie District Ostrowo to the Gendarmerie post in Adelnau, dated May 16, 1942. The message reported that “six Jews escaped from a transport in Eichstätt”. Eichstätt, known in Polish as Dąbie, is the closest town to Kulmhof (Chełmno) extermination camp, approximately 6 km southeast of Chełmno nad Nerem.

Document

Funkspruch des Gend.Kreises Ostrowo vom 16.5.1942, 17 Uhr 0 5

An alle Abteilungen und Posten. Nach Alramplan [sic] weitergeben.

In der Nacht vom 15. auf 16. Mai 1942 sind 6 Juden von einem Transport in Eichstätt, Kreis Turek, geflohen.

Durchschnittlich etwa 25 bis 35 Jahre alt. Näheres ist nicht bekannt.

Schärfste Fahndung.

Alle Juden, die über ihren derzeitigen Wohnsitz keine einwandfreie Ausweise besitzen, sind festzunehmen und sofort der Gestapo Litzmannstadt zu II-D-/82/42 G. zu überstellen.

Der Kommandeur der Gend.

Aufgeber: Kempe, Obw.d.Res.

Aufnehmer: Eder, GM.



Radio message from the Gendarmerie District Ostrowo on May 16, 1942, 5:05 p.m.

To all departments and posts. Relay according to alarm plan.

On the night of May 15 to May 16, 1942, six Jews escaped from a transport in Eichstätt, Turek District.

Average age approximately 25 to 35 years. Further details are not known.

Intensified search.

All Jews who cannot provide valid identification for their current residence are to be detained and immediately transferred to the Gestapo in Litzmannstadt under II-D-/82/42 G.

The Commander of the Gendarmerie.

Sender: Kempe, Obw.d.Res.

Receiver: Eder, GM.

Archivial reference:

APP/53/1231-0-1, p. 40.

Memo of 17 February 1943
Contemporary Source

1943-02-17 A Memo on Missing Equipment for Auschwitz’s Crematorium 2 “Gas Cellar” (Gaskeller)

Introduction

Memo on a telephone call on 17 February 1943 between Topf engineers Karl Schultze and Fritz Sander, in which Sander noted that the “ventilation blower No. 450 for the gas cellar” (Gaskeller) of the crematorium 2 in Auschwitz-Birkenau could not be located there. Schultze requested that the blower should be produced on an expedited basis and dispatched, as it “is urgently required”.

Documents

An J. A. TOPF & SÖHNE
Abteilung B – Haupteinkauf.

Erfurt, den 17.2.43.

Unser Zeichen: D/Sa./hes.

In Sachen: Zentral-Bauleitung der Waffen-SS, Auschwitz/Ost-Oberschl.
Betrifft: Be- und Entlüftungs-Anlage.

17.2.43 Es ruft an Herr Schultze und teilt folgendes mit:

1.) Das Belüftungs-Gebläse Nr. 450 für den Gaskeller ist dort nicht aufzufinden, obwohl es angeblich bei uns abgegangen ist. Herr Heinemann hat inzwischen festgestellt, dass das Gebläse tatsächlich am 18.11.1942 abgegangen ist, es müsste also eigentlich dort vorrätig sein. Da es aber lt. Herrn Schultze nicht aufzufinden ist und dringend gebraucht wird, sollen wir es sofort nochmals aufgeben und beschleunigt anfertigen.

2.) Es fehlen noch 20 Stück Handwinden von der Firma Schieß-Defries, die dringend benötigt werden. Unser Einkauf habe schon vor kurzem bei der Lieferfirma gemahnt, Herr Schultze bittet dringend darum, dass nochmals angerufen und die unmittelbare Übersendung nach Auschwitz veranlasst wird.

b.w.

Lt. Auftrag v. 15/1.42.
Nr. MI/41/2435/1.
[Unterschrift]

3.) Ferner fehlen für die Abluft-Anlage im Sezier- und Aufbahrungsraum die Lüftungsgitter, außerdem die Düsen
für die Rohrleitung im L-Keller. Dieselben sollen ebenfalls sofort mit abgesandt werden.

4.) Es sprach dann Herr Prüfer und teilte mit, dass er noch einige Tage in Auschwitz bleiben muss. Herr Schultze
kommt so zurück, dass er am Freitag Nachmittag wieder hier ist.

[Unterschrift]

bei Schieß Aktiengesellschaft Düsseldorf die fehlenden Winden telegrafisch u. schriftlich gemahnt am 18.2.43 [Unterschrift]


To J. A. TOPF & SONS
Department B – Main Purchas

Our reference: D/Sa./hes.ing

Erfurt, February 17, 1943.

Regarding: Central Construction Office of the Waffen-SS, Auschwitz/East Upper Silesia.

Subject: Ventilation and Exhaust System.

February 17, 1943. Mr. Schultze called and reported the following:

1.) Ventilation blower No. 450 for the gas cellar cannot be located there, even though it supposedly left our facility. Mr. Heinemann has meanwhile confirmed that the blower was indeed dispatched on November 18, 1942, and thus should actually be in stock there. However, according to Mr. Schultze, it cannot be found and is urgently required. Therefore, we are requested to reorder it immediately and expedite its production.

2.) Twenty hand winches from the company Schieß-Defries, urgently needed, are still missing. Our purchasing department has recently issued a reminder to the supplier. Mr. Schultze urgently requests to call again and arrange for immediate shipment to Auschwitz.

Turn around.

According to order dated January 15, 1942.
No. MI/41/2435/1.
[Signature]

3.) Additionally, the ventilation grates for the exhaust system in the dissection and laying-out room are missing, as well as the nozzles for the piping in the morgue cellar. These items must also be sent immediately.

4.) Then Mr. Prüfer spoke and informed us that he must remain in Auschwitz for a few more days. Mr. Schultze will return here by Friday afternoon.

[Signature]

At Schieß Corporation Düsseldorf, the missing winches were urgently requested via telegram and in writing on February 18, 1943.

[Signature Mock]

Archivial reference:

Hauptstaatsarchiv Weimar, J.A. Topf & Söhne Nr. 95, Bl. 34

Further Reading:

Schüle, Industrie und Holocaust, p. 188 & 456

Letter dated February 3, 1944
Contemporary Source

1944-02-03 Eichmann’s Letter to Himmler on Sonderkommando 1005 at Fort Kauen: “Avoid Insight into the Sonderkommando’s Operation”

Introduction

On February 3, 1944, Eichmann’s office dispatched a letter, signed by the head of the RSHA, Ernst Kaltenbrunner, to Reichsführer-SS Heinrich Himmler. The letter sought a decision regarding the handling of SS and police personnel implicated in the escape of Jewish prisoners from Sonderkommando 1005 at Fort Kauen (Kaunas in Lithuanian). Kaltenbrunner recommended that “the matter be resolved within our jurisdiction,” rather than going for an SS and police judicial investigation. This approach, he argued, would “avoid another group of persons gaining insight into the operation of the Sonderkommando”.

Documents

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Berlin, SW11, den 3. Februar 1944
IV B 4 1456/41g(1344)
[BdS-Z Nr: 1056/44]

Referent: SS-O’Stubaf. Eichmann
Sachbearb.: SS-O’Stuf. Jänisch

Schnellbrief

An den
Reichsführer-SS
z.Z. Feldkommandostelle



Betrifft: Flucht jüdischer Arbeitskräfte aus Kauen

Abschließend berichte ich zu der Flucht der 64 jüdischen Arbeitskräfte aus dem Fort Kauen, daß bisher 37 Juden wieder ergriffen werden konnten.

Der Führer des Sonderkommmandos 1005 – SS-Obersturmführer Radif – und der Führer des eingesetzten Wachkommandos – Gendarmeriemeister Apelt – wurden nach dem Ausbruch wegen fahrlässigen Verhaltens in Haft genommen. Da die Ermittlungen inzwischen abgeschlossen sind, habe ich die Haft in Hausarrest umgewandelt.

Ich bitte um Entscheidung, ob

1./ noch eine SS- und polizeigerichtliche Untersuchung erfolgen soll oder

2./ die Angelegenheit in eigener Zuständigkeit abgeschlossen werden soll.

Ich schlage vor, die Angelegenheit, nachdem Radif und Apelt seit Ende 1943 einsitzen, und um zu vermeiden, daß ein weiterer Personenkreis Einblick in die Arbeitsweise des Sonderkommandos erhält, abzuschließen.

Bei SS-Obersturmführer Radif handelt es sich um einen alten erprobten Nationalsozialisten, der während der Kampfzeit in der Ostmark zu 19 Monaten Kerker verurteilt war.

Gendarmeriemeister Apelt hat bisher in anerkennswerter Weise seinen Dienst versehen und war stets bestrebt, die Arbeiten auf der Baustelle vorwärts zu treiben.

[Unterschrift Kaltenbrunner]

The Chief of the Security Police and SD Berlin, SW11, February 3, 1944
IV B 4 1456/41g(1344)
[BdS No: 1056/44]

Referent: SS-Obersturmbannführer Eichmann
Clerk: SS-Obersturmführer Jänisch

Urgent Letter

To the
Reichsführer-SS
Currently at the Field Command Post

Subject: Escape of Jewish laborers from Kovno

In conclusion, I report on the escape of the 64 Jewish laborers from Fort Kovno that so far, 37 Jews have been recaptured.

The leader of Sonderkommando 1005 – SS-Obersturmführer Radif – and the leader of the deployed guard detachment – Gendarmeriemeister Apelt – were taken into custody after the breakout for negligent behavior.

As the investigations have been completed, I have converted the custody into house arrest.

I request a decision on whether

1./ there should still be an SS and police judicial investigation or
2./ the matter should be concluded within our jurisdiction.

I suggest closing the matter, as Radif and Apelt have been in custody since the end of 1943, and to avoid another group of persons gaining insight into the operation of the Sonderkommando.

SS-Obersturmführer Radif is an old, proven National Socialist who was sentenced to 19 months in prison during the fighting in the Ostmark.

Gendarmeriemeister Apelt has hitherto commendably fulfilled his duties and has always been striving to advance the work at the construction site.

[signature Kaltenbrunner]

Archivial reference:

BArch R 9361-III/840355

Further Reading:

Once More, With Feeling: Deniers And Aktion 1005, 10 Years Later

Memo dated April 5, 1943
Contemporary Source

1943-04-05 Nazi Foreign Office Official Acknowledges Mass Shootings of Jews in Riga

Introduction

The memo dated April 5, 1943, from Adolf Windecker (Representative of the Foreign Office to the Reich Commissioner for the Eastern Territories) discusses the “treatment of Jews of foreign nationality in the Eastern Territories.” It specifies that all Jews confined to ghettos cannot be deported to other countries due to “significant security police concerns.” Windecker acknowledges the large-scale killings in Riga noting that “many thousands of the local and Reich German Jews in the Riga area have been shot over time.” As a result, he questions the feasibility of using any Jews for exchange purposes, as he fears that doing so would “be exploited abroad as evidence of the executions carried out here.”

Documents

Der Vertreter des Auswärtigen Amts beim Reichskommissar für das Ostland
Nr. 438/43.g

Riga, den 5. April 1943.Rosenberg Ring 12.

Geheim!

Mit Beziehung auf die Erlasse vom 2. März d.J. – Nr. D III 216 g/II – und vom 5. März d. J. – Nr. D III 284 g – .

Betr.: Behandlung von Juden ausländischer Staatsangehörigkeit im Ostland
– 2 Durchdrucke –

Unter Bezugnahme auf den nebenbezeichneten Erlass vom 2. März d.J. – D III 216 g/II – ist mit dem zuständigen Sachbearbeiter des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD im Ostland Fühlung genommen worden, nachdem ich der betreffen-den Dienststelle von dem Erlass des Auswärtigen Amts vertraulich Mitteilung gemacht hatte. Der Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD-Ostland hat unterdessen den Erlass des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD betr. Behandlung der Juden ausländischer Staatsangehörigkeit auch erhalten. Darin sei der Passus über die Sicherstellung des Vermögens derjenigen Juden ausländischer Staatsangehörigkeit, die abgeschoben werden sollen, jedoch nicht enthalten. Die Kommandeur der Polizei im Ostland sind daraufhin mit Weisung versehen worden und werden gegebenenfalls entsprechend handeln. Soweit Juden italienischer, finnischer, schweizerischer, portugiesischer, spanischer oder dänischer Staatsangehörigkeit in ihrem Machtbereich vorhanden sind und nicht besondere sicherheitspolizeiliche Bedenken dagegen sprechen, wird diesen Gelegenheit gegeben werden, in ihre Heimatländer zurückzukehren. Der hiesige SD bemerkt aber hierzu: praktisch würden nur ganz vereinzelte Fälle in Frage kommen können, nämlich nur solche Juden der genannten Staatsangehörigkeit, die nicht im Ghetto interniert sind. Alle im Ghetto internierten Juden könnten aus erheblichen sicherheitspolizeilichen Bedenken nicht abgeschoben werden.

Überhaupt liegen die Verhältnisse im Ostland insofern besonders, als hier bekanntlich im Zusammenhang mit dem Einrücken der deutschen Truppen die einheimische Bevölkerung, vor allem in Litauen und Lettland, in spontaner Aktion zahlreiche Juden beseitigt hat, die an manchen Orten einer fast völligen Ausmerzung des Judentums gleichkommt. Die verbliebenen Juden sind fast ausnahmslos im Ghetto untergebracht. Schon aus diesem Grunde würde eine Abschiebung von Juden fremder Staatsangehörigkeit nach ihren Heimatländern sich in der Regel verbieten, weil sonst der antideutschen Greuelhetze Vorschub geleistet werden würde. Dasselbe gelte hinsichtlich der dem Auswärtigen Amt gegenüber dem Chef der Sicherheitspolizei und des SD gemachten Anregung, ca. 30 000 Juden verschiedener Staatsangehörigkeit für Austauschzwecke zur Verfügung zu halten. Da bekanntlich viele tausend der hiesigen und reichsdeutschen Juden im Bereich von Riga im Verlauf der Zeit erschossen worden sind, scheint es sehr fraglich, ob irgendwelche Juden für Austauschzwecke in Frage kommen können, ohne dass auf diese Weise die hier erfolgten Exekutionen im Ausland gegen uns verwertet werden. Das Kontingent dieser auszutauschenden Juden könnte daher aus dem Ostland kaum aufgefüllt werden.

Ich darf bitten, mich mit entsprechender Weisung zu versehen, ob der Standpunkt des SD geteilt wird und infolge der besonderen Verhältnisse im Ostland Juden von hier für Austauschzwecke nicht in Frage kommen.

[Unterschrift Windecker]

The Representative of the Foreign Office with the Reich Commissioner for the Eastern Territories
No. 438/43.g

Riga, April 5, 1943.
Rosenberg Ring 12.

Secret!

With reference to the decrees of March 2 of this year – No. D III 216 g/II – and March 5 of this year – No. D III 284 g/II.

Subject: Treatment of Jews of foreign nationality in the Eastern Territories.

– 2 copies –

Referring to the aforementioned decree of March 2 of this year – D III 216 g/II – contact was made with the responsible official of the Commander of the Security Police and SD in the Eastern Territories, after I confidentially informed the relevant office of the Foreign Office’s decree. The Commander of the Security Police and SD-Eastern Territories has since received the decree from the Chief of the Security Police and SD regarding the treatment of Jews of foreign nationality. The decree does not contain the passage concerning the confiscation of the assets of those Jews of foreign nationality who are to be deported. The commanders of the police in the Eastern Territories have subsequently been provided with instructions and will act accordingly if necessary.

As long as Jews of Italian, Finnish, Swiss, Portuguese, Spanish, or Danish nationality are present within their area of control and there are no particular security police concerns, they will be given the opportunity to return to their home countries. However, the local SD remarks that, in practice, only very isolated cases may qualify, specifically only those Jews of the aforementioned nationalities who are not interned in the ghetto. All Jews interned in the ghetto cannot be deported due to significant security police concerns.

Generally, the situation in the Eastern Territories is particularly unique, as it is well known that, in connection with the arrival of German troops, the local population, especially in Lithuania and Latvia, spontaneously eliminated numerous Jews, which in some places almost amounts to a complete eradication of Jewry. The remaining Jews are almost exclusively housed in ghettos. For this reason alone, the deportation of Jews of foreign nationality back to their home countries would usually be prohibited, as it would otherwise lend credibility to anti-German atrocity propaganda.

The same applies to the suggestion made to the Foreign Office by the Chief of the Security Police and SD to make approximately 30,000 Jews of various nationalities available for exchange purposes. Since many thousands of the local and Reich German Jews in the Riga area have been shot over time, it seems highly questionable whether any Jews can be considered for exchange purposes, without this fact being exploited abroad as evidence of the executions carried out here. Therefore, the quota of Jews available for exchange could hardly be replenished from the Eastern Territories.

I would like to request appropriate instructions on whether the SD’s position is shared, and given the special conditions in the Eastern Territories, whether Jews from here are not to be considered for exchange purposes.

[Signature Windecker]

Archivial reference:

PA AA, RZ 214/100857, p. 355 – 356.

Event Report USSR No. 101 on Babi Yar
Contemporary Source

1941-10-02 The Einsatzgruppen Event Report USSR No. 101: Execution of “33,771 Jews in Kiev on September 29 and 30, 1941”

Introduction

On October 2, 1941, Office IV of the Reich Security Main Office (RSHA) issued Event Report USSR No. 101 (Ereignismeldung UdSSR Nr. 101). Einsatzgruppe C reported on the massacre at the Babyn Yar (Babi Yar) near Kiev that Paul Blobel‘s Sonderkommando 4a “executed 33,771 Jews in Kiev on September 29 and 30, 1941”. Meanwhile, Einsatzgruppe D stated that “between September 16 and 30, 22,467 Jews and Communists were executed, bringing the total to 35,782”.

Documents

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD
Berlin, den 2. Okt. 1941
– IVA 1 – B.Nr. 1 B/41 – GRs.-

[Geheime Reichssache]

48 Ausfertigungen, 36. Ausfertigung

Ereignismeldung UdSSR Nr. 101.

I. Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos.
Von den Einsatzgruppen A und B liegen keine Meldungen vor.

Einsatzgruppe C:.
Standort Kiew.
Das Sonderkommando 4a hat in Zusammenarbeit mit Gruppenstab und zwei Kommandos des Polizei-Regiments Süd am 29. und 30.9.41 in Kiew 33.771 Juden exekutiert.

Einsatzgruppe D:
Standort Nikolajew.

Die Freimachung des Gebietes durch die Kommandos von Juden und kommunistischen Elementen wurde fortgesetzt. Insbesondere wurden in der Berichtszeit die Städte Nikolajew und Cherson von Juden freigemacht und noch vorhandene Funktionäre entsprechend behandelt. Vom 16.9. bis 30.9. wurden 22.467 Juden und Kommunisten exekutiert. Gesamtzahl 35.782.
Ermittlungen ergaben wiederum, dass sich die hohen kommunistischen Funktionäre fast überall in Sicherheit gebracht hatten. Gefasst wurden in erster Linie führende Partisanen oder Führer von Sabotagetrupps. Ermittlungstätigkeit über Partisanengruppen wurde fortgesetzt. Fahndungen ergaben, dass Sowjets schon seit Jahren in Versammlungen nicht nur zum Eintritt in die Rote Armee, sondern auch zur Bildung von Partisanengruppen aufforderten. Kampf der Partisanen und ihre Ausbildung waren wichtige Schulungsthemen. Rekrutierung zunächst freiwillig, nach Ausbruch der Kampfhandlungen wurden Aushebungen ähnlich wie zu Baukompanien auch für Partisanengruppen von Männern im wehrpflichtigen Alter vorgenommen. Aufteilung in Dreier-, Fünfer- und Zehner-Gruppen sollte rasches und sicheres Arbeiten ermöglichen. Es besteht der Eindruck, dass Ausbreitung des Partisanenkriegs dadurch vermindert, dass höhere Partisanenführer vielfach geflohen und Initiative der einzelnen Angehörigen durch jahrzehntelange Erziehung zur Unselbständigkeit und das Warten auf Anweisung weithin erloschen ist. In Nikolajew wurde ein Jude als Führer eines Fallschirmjägerab wehrtrupps gefasst. Dieser Trupp hat im Gefecht mit deutschen Soldaten 43 Soldaten erschossen. Weiter wurde Führer eines Trupps Heckenschützen gefangen, der beim Einmarsch der Truppen
hinterhältige Überfälle verübte. In seiner Begleitung befand sich sein zwölfjähriger Sohn, der sMG mit sich führte. Von einer bei Nowy-Bug eingesetzten Partisanenkompanie wurden 3 Juden gefangengenommen. Kompanie war in Zivil, aber mit Gewehren und IMG ausgerüstet. Ein Lager mit 15 Gewehren, Spreng- und Brandmunition und gefüllten MG-Kästen wurde ausgehoben. Die Einsatzgruppe erfasste Instruktionen für die Organisation und Tätigkeit der Partisanenabteilungen und Diversionsgruppen. Die Instruktionen sin d sehr eingehend ausgearbeitet. In jedem grösseren Betrieb waren bei Ausbruch des Krieges Zerstörungstrupps
aufgestellt, die wichtige Einrichtungen zu zerstören hatten. Nachforschungen ergaben, dass grössere Sabotagetrupps bereitgestellt waren, jedoch Sprengungen oder Brandlegungen meist nur von wenigen leitenden Betriebsangehörigen und zuverlässigen Kommunisten ausgeführt worden sind. Einzelne Saboteure wurden festgesetzt bezw. bereits erledigt. So u. a. ein
Brandmeister der NKWD-Feuerwehr, der Getreidesilos unter Wasser setzte. Ein anderer hatte Befehl zum Plündern und Inbrandsetzen einer grossen Baumwollweberei gegeben. Vor Odessa wurde ein NKWD- Agent gestellt, der eine Erntevernichtungsgruppe zusammengestellt hatte. Die Ermittlungen über Bandera-Gruppe wurden insbesondere in Nikolajew eingeleitet. Bürgermeister ist Anhänger von Melnik. Nach seinen Aussagen ist der eigentliche Inspirator der Bandera-Gruppe Jary, dessen Frau und Mutter jüdisch sind. Sein Vater ist Tscheche. Hinsichtlich einer kommunistischen Beeinflussung der Bandera-Gruppe spielte Jary eine grosse Rolle. Von 195 Selbstschutzangehörigen in Nikolajew sind 8 bisher als Bandera-Leute
anzusprechen. Ein Zeichen dafür, wie gut Nachrichtendienst dieser Gruppe arbeitet, ist, dass unter Selbstschutzleuten das Gerücht umgeht, die Sipo würde in Nikolajew bald nach Bandera-Leuten fahnden, wie es in Shitomir und Kirowograd geschehen sei. Die 8 Selbstschutzangehörigen benehmen sich auffallend einwandfrei. Auf wirtschaftlichem Gebietsteil Preisproblem im Vordergrund. Obwohl einheitliche Preise für Agrarprodukte angeordnet sind, sind diese örtlich sehr verschieden und kommen dem Preisniveau im Reich, wie z.B. bei Butter, bereits recht nahe (kg 2,50 RM). Wirtschaftskommando des AOK wurde
auf die Gefahren hingewiesen, die sich hinsichtlich der Ausbeutung der Gebiete und der Lohnentwicklung ergeben müssen. Arbeit der Kommandos erstreckt sich weiter auf Ingangbringen der Feldarbeiten und lebenswichtigen Betriebe in Volksdeutschen Gebieten. Gefährdung der nächsten Ernte durch Fehlen von Saatgütern. Einem in Annenthal bei Grigorjewka eingesetzten Kommando gelang es, die Volksdeutschen, die durch 390 Fallschirmspringer und 2000 gelandete Marinesoldaten bedroht waren, zurückzuführen. Ein Fallschirmspringer wurde dabei im Feuerkampf erledigt, mehrere andere gefangengenommen. Die Roten konnten mit Odessa-Front Fühlung nehmen und dadurch rotes Operationsgebiet um Odessa erweitern. Nach Gefangenenaussagen soll der neue Stützpunkt bei Grigorjewka für Rückzug und Einschiffung der Odessa-Besatzung vorgesehen sein. Rumänen ist es bisher nicht gelungen, die Landetruppen zurückzuwerfen.

II. Militärische Ereignisse.

Heeresgruppe Süd:
Auf der Krim hält der Gegner die Enge nördl. Juschun. Im Raume ostw. Dnjepropetrowsk wurde eine stärkere Feindgruppe vernichtet. Vor der Front gegen Charkow verhält Feind sich defensiv.

Nördl. der Krim.
Teile der Armee stehen im Kampf zur Erweiterung des Einbruchs in die Feldstellungen auf den Engen nordostw. Juschun. An der Ostfront ist der Gegner auf Balki und südl. davon zurückgeworfen. Die Linie verläuft hart westl. Mal. Bjeloserka—5 km westl. Balki. Wedjanoje ist feindfrei gemeldet.

Nördl. Dnjepropetrowsk:
Bei Snamenka wurde der Feindwiderstand gebrochen und bis gegen St. Mishiritschi vorgestossen.
Eine Div. ist zum Vorstoss in Richtung Krasnograd angesetzt. Der Raum um Swobodnaja wurde erreicht und Aufklärung auf Popaskoje und Michailowka vorgetrieben. Andere Teile der Div. stiessen bis Pereschtschepino vor und bildeten dort einen Brückenkopf.

Front vor Charkow:
Südl. Krasnograd wurde ein weiterer Brückenkopf gebildet. Am Strassen-Eisenbahnkreuz 15 km nordostw. Krasnograd wurde eine Ortschaft genommen, Brücken unversehrt. Das Höhengelände ostw. Sudorenkowa wurde genommen und mit anderen Teilen die Gegend südwestl. Ditanka erreicht.

Heeresgruppe Mitte:
Der den Gegner überraschende Angriff der Panzergruppe stiess auf beweglich kämpfenden Feind, der überall zu halten versucht. Stärkerer Feind steht noch am Psiol-Abschnitt und in der Gegend von Bjelopolje.

Südflügel:
Am Psiol-Abschnitt stehen Sicherungen zwischen Gadjatsch und Lebedin. Im Angriff erreicht ein AK die Bahnlinie ostw. Gluchow-Kruglaja-Poljana-Gegend ostw. Orlowka. Weiter östlich wurde Porochnja-Bahn- linie westl. Kamenka-Gegend nordostw. Oltar erreicht.

Heeresgruppe Nord:
Vor der HGr. hat die feindl. Gefechtstätigkeit südl. des Ilmen-Sees und an der Front zwischen Wolchow und Ladoga-See auch am 30.9. in auffallender Weise nachgelassen.

Ostfront:
Nordostw. Demjansk stellte Erdaufklärung hohe blutige Verluste des Feindes fest.

Nordfront:
Ein Landungsversuch südostw. Schlüsselburg wurde abgewiesen. 4 km südl. Schlüsselburg über die Newa übergehender Feind wurde vernichtet. Eigene schwerste Flachfeuer-Battr. beschossen das Schlachtschiff „Oktober-Revolution“, auf dem Treffer beobachtet wurden, sowie einen Kreuzer im Hafen von Oranienburg.

Baltische Inseln:
Auf Ösel wurde gegen auf der Halbinsel Sorve sich erneut verstärkenden Feindwiderstand die Gegend ostw. des Südrandes der Bucht nördl. Kargi erreicht.

Finnland.
Südostfront: Karelische Armee: Im örtl. Angriff wurde in Gegend Lodeinoje-Pole Boden gewonnen. Im Angriff von SO erreichte ein Jäger-Rgt. den Stadtrand von Petrosawodsk. Im Angriff von Westen wurde auf der Strasse nach Spaskaja-Guba die Gegend 50 km nordwestl. Petrosawodsk erreicht.

Balkan.
Serbien: In Belgrad Feuerkampf serbischer Polizeikräfte mit Kommunisten. Als Sühnemaßnahme 150 Kommunisten erschossen. Büro der kommunistischen Partei 0sichergestellt; in einem Vorort 5 km südostw. der Hauptstadt kommunistische Passzentrale
ausgehoben. Bei Krusevac haben sich Cetnikis im Kampf gegen Kommunisten bewährt.

The Chief of the Security Police and SD

Berlin, October 2, 1941

– IVA 1 – Ref. No. 1 B/41 – Secret Reich Matter –

[Secret Reich Matter]

48 copies, 36th copy

Event Report USSR No. 101.

I. Reports of the Einsatzgruppen and Units.
No reports are available from Einsatzgruppen A and B.

Einsatzgruppe C:
Location: Kiev.
The Sonderkommando 4a, in cooperation with the group staff and two units of the South Police Regiment, executed 33,771 Jews in Kiev on September 29 and 30, 1941.

Einsatzgruppe D:
Location: Nikolaev.

The clearance of the area by the units of Jews and communist elements continued. Particularly, the cities of Nikolaev and Kherson were cleared of Jews during the reporting period, and any remaining functionaries were treated accordingly. Between September 16 and 30, 22,467 Jews and Communists were executed, bringing the total to 35,782. Investigations once again revealed that high-ranking Communist officials had largely escaped. Those captured were primarily leading partisans or leaders of sabotage squads. Investigative activity on partisan groups continued. It was discovered that the Soviets had encouraged the formation of partisan groups and recruitment into the Red Army at meetings for years. Partisan fighting and training were significant training topics. Initially, recruitment was voluntary, but after the outbreak of hostilities, drafts similar to those for construction companies were also conducted for partisan groups among conscript-age men. The division into groups of three, five, and ten was intended to facilitate rapid and secure operations. There is an impression that the spread of partisan warfare was limited because many senior partisan leaders had fled, and the initiative of individual members was largely lost due to decades of training for dependency and waiting for instructions.

In Nikolaev, a Jew was captured as the leader of a paratrooper defense squad that killed 43 German soldiers in combat. A leader of a sniper squad that carried out ambushes on advancing troops was also captured. His 12-year-old son, who carried a heavy machine gun, was with him. Three Jews were captured from a partisan company deployed near Novy-Bug. The company was dressed in civilian clothing but equipped with rifles and light machine guns. A cache containing 15 rifles, explosive and incendiary ammunition, and loaded machine gun boxes was seized. The Einsatzgruppe obtained instructions for organizing and operating partisan units and sabotage groups. The instructions were very detailed. In every large enterprise, destruction squads were set up at the outbreak of war to destroy essential facilities. Investigations revealed that large sabotage squads had been deployed, but explosions or arson were typically carried out only by a few leading employees and reliable Communists. Individual saboteurs were arrested or otherwise dealt with, including a firemaster from the NKVD fire brigade who flooded grain silos and another individual who ordered the looting and arson of a large cotton mill.

An NKVD agent was apprehended near Odessa, who had assembled a crop destruction group. Investigations on the Bandera group were particularly initiated in Nikolaev. The mayor is a follower of Melnik. According to his statements, Jary, whose wife and mother are Jewish, is the primary instigator of the Bandera group. His father is Czech. Jary played a significant role in communist influence on the Bandera group. Of the 195 members of the self-defense in Nikolaev, eight were identified as members of the Bandera group. This is an indication of how well-informed the intelligence of this group is, as the rumor is spreading among the self-defense members that the Security Police will soon search for Bandera members in Nikolaev, as happened in Zhytomyr and Kirovohrad. The eight self-defense members are behaving impeccably. Economically, the price issue is of primary concern. Although uniform prices for agricultural products have been mandated, they vary greatly locally and are already close to Reich levels, such as 2.50 Reichsmarks per kilogram for butter. The Economic Command of the Army Group Command was advised of the dangers that may arise regarding the exploitation of the areas and wage developments. The units are also working to restore field operations and essential enterprises in German communities. The next harvest is endangered due to a lack of seeds. A unit stationed in Annenthal near Grigoryevka managed to retrieve the ethnic Germans threatened by 390 parachutists and 2000 landed marines. A parachutist was killed in a firefight, and several others were captured. The Reds were able to establish contact with the Odessa front, thus expanding the Red operations area around Odessa. According to prisoner statements, the new base near Grigoryevka is intended as a retreat and embarkation point for the Odessa garrison. So far, the Romanians have not succeeded in repelling the landing forces.

II. Military Events.

Army Group South:
In Crimea, the enemy holds the narrow area north of Yushun. In the area east of Dnipropetrovsk, a larger enemy group was destroyed. The enemy remains defensive on the front against Kharkiv.

North of Crimea:
Parts of the army are engaged in expanding the breach into the field positions northeast of Yushun. On the eastern front, the enemy was pushed back to Balki and further south. The line runs just west of Malaya Biloserka—5 km west of Balki. Vedyanoye has been reported as enemy-free.

North of Dnipropetrovsk:
Enemy resistance was broken at Snamenka, and the advance continued toward St. Mishirichi. A division was deployed to advance toward Krasnograd. The area around Svobodnaya was reached, and reconnaissance was pushed forward to Popaskoye and Mikhailovka. Other parts of the division advanced to Pereshchepino and established a bridgehead there.

Front before Kharkiv:
South of Krasnograd, another bridgehead was established. A village was taken at the road-railway junction 15 km northeast of Krasnograd, with bridges intact. The high ground east of Sudorenkova was taken, and the area southwest of Ditanka was reached with other units.

Army Group Center:
The surprising attack by the tank group encountered a mobile fighting enemy who attempted to hold the ground everywhere. A stronger enemy presence remains at the Psel section and in the area around Byelopolye.

Southern Flank:
At the Psel section, security forces stand between Gadyach and Lebedin. In the attack, an Army Corps reached the railway line east of Glukhiv-Kruglaya-Polyana area east of Orlovka. Further east, the Porochnya railway line in the area west of Kamenka, northeast of Oltar, was reached.

Army Group North:
In front of Army Group North, the enemy’s combat activity south of Lake Ilmen and along the front between Volkhov and Lake Ladoga noticeably declined on September 30.

Eastern Front:
Northeast of Demyansk, reconnaissance reported high enemy casualties.

Northern Front:
A landing attempt southeast of Schlüsselburg was repelled. An enemy force crossing the Neva 4 km south of Schlüsselburg was destroyed. Our heaviest flat-fire battery shelled the battleship “October Revolution,” where hits were observed, as well as a cruiser in the Oranienburg harbor.

Baltic Islands:
On Ösel, against the enemy resistance strengthening again on the Sorve Peninsula, the area east of the southern bay’s edge north of Kargi was reached.

Finland:
Southeast Front: Karelian Army: A local attack gained ground in the Lodeynoye Pole area. In the attack from the southeast, a ranger regiment reached the outskirts of Petrozavodsk. In the attack from the west, the area 50 km northwest of Petrozavodsk was reached on the road to Spaskaya Guba.

Balkans:
Serbia: A firefight occurred between Serbian police forces and communists in Belgrade. As a reprisal, 150 communists were executed. The Communist Party office was seized; a passport center for communists was shut down in a suburb 5 km southeast of the capital. Near Krusevac, Cetniks proved effective in fighting communists.

Archival reference:

BArch R 58/218, p. 2 – 8.

Intercepted Telegram of January 11,1943 by Herman Höfle
Contemporary Source

1943-01-11 The Höfle Telegram: A Report On The Death Toll of Operation Reinhard

Introduction

On 11 January 1943, SS-Sturmbannführer Hermann Höfle, coordinator of Operation Reinhard(t), sent top-secret telegrams on its death toll to SS officials Adolf Eichmann at the RSHA in Berlin and Franz Heim at the Security Police in Kraków. These messages – intercepted by the British – provide precise data on the mass deportations – totaling 1,274,166 Jewish victims – to the extermination camps at Belzec (B), Sobibor (S), Treblinka (T), and the Majdanek / Lublin (L) concentration camp by the end of 1942.

Further reading: Witte & Tyas, A New Document on the Deportation and Murder of Jews during “Einsatz Reinhardt” 1942.

Documents

GPDD 355a

12. OMX de OMQ 1000 89 ? ?
Geheime Reichssache!

An das Reichssicherheitshauptamt, zu Händen SS Obersturmbannführer EICHMANN, BERLIN …rest missed..

13/15. OLQ de OMQ 1005 83 234 250
Geheime Reichssache!

An den Befehlshaber der Sicherheitspol., zu Händen SS Obersturmbannführer HEIM, KRAKAU.

Betr: 14-tägige Meldung Einsatz REINHART.

Bezug: dort. Fs.

Zugang bis 31.12.42, L 12761, B 0, S 515, T 10335 zusammen Stand… 31.12.42, L 24733, B 434508, S 101370, T 71355, zusammen 1274166.

SS und Pol.führer LUBLIN, HOEFLE, Sturmbannführer.

GPDD 355a

12. OMX de OMQ 1000 89 ? ?
Top Secret Reich Matter!

To the Reich Security Main Office, Attn: SS Obersturmbannführer EICHMANN, BERLIN …rest missed..

13/15. OLQ de OMQ 1005 83 234 250
Top Secret Reich Matter!

To the Commander of the Security Police, Attn: SS Obersturmbannführer HEIM, KRAKOW.

Subject: 14-day report, Operation REINHART.

Reference: telex there.

Influx up to 31.12.42, L 12761, B 0, S 515, T 10335, total 23611. Status … as of 31.12.42, L 24733, B 434508, S 101370, T 71355, total 1274166.

SS and Police Leader LUBLIN, HOEFLE, Sturmbannführer.




Archival reference:

Public Record Office (PRO), HW 16/23, ZIP/GPDD 355b, traffic 16.1.43.

Image reference:

https://www.nationalarchives.gov.uk/education/resources/holocaust/hoefle-telegram/

Further reading:

Witte & Tyas, A New Document on the Deportation and Murder of Jews during “Einsatz Reinhardt” 1942.

Report of June 22, 1943 on Unfit Jews, Exhumation and Cremation at Kulmhof (Chełmno)
Contemporary Source

1943-06-22 Nazi Secret Service Classified Report: Unfit Jews, Exhumation and Cremation at Kulmhof (Chełmno)

Introduction

On June 22, 1943, the Forschungsstelle A Litzmannstadt – a local intelligence branch under Hermann Göring’s Secret Service – issued a classified report on the dissolution of the Kulmhof (Chełmno) extermination camp by April 1, 1942. The camp served a destination for “Jews unfit for labor from the Warthegau, especially from the Litzmannstadt Ghetto”. The document further notes that”the police guards there were ordered to exhume the Jews buried in a small forest near Kulmhof and to burn them in specially constructed ovens”. For further deatils see also “The Jews buried in a little wood near Kulmhof”: Documenting Cremation at Chelmno.

Documents

Geheime Reichssache!

Litzmannstadt, den 22. Juni 1943

1. Fernschreiben an

FA 5 A 4

MzA Litzmannstadt Nr. 406

Betr: Zur Auflösung des Judenlagers in Kulmhof.

Wie durch NL 7299 vom 25.3.43. bereits berichtet wurde, ist das Lager Kulmhof Post Eichstädt Kreis Warthbrücken, in das hauptsächlich nicht arbeitseinsatzfähige Juden aus dem Warthegau, insbesondere aus dem Litzmannstädter Getto seiner Zeit laufend überführt wurden, zum 1.4.43. aufgelöst worden. Aus zuverlässiger Quelle wurde der Forschungsstelle nun bekannt, dass die dortigen Wachmannschaften der Polizei nachträglich die in einem Wäldchen bei Kulmhof begrabenen Juden wiederexhumieren und diese in eigens gefertigten Öfen verbrennen mussten. – Nach Gewährung eines längeren Erholungsurlaubes wurden diese Schutzmannschaften zum Fronteinsatz abkommandiert. Wie jetzt verlautet, werden diese Kräfte nunmehr wieder herausgezogen, um in Graz für einen gleichartigen Einsatz im Südosten ausgerüstet zu werden.

A-Litzmannstadt

In Vertretung
[Unterschrift]

Secret Reich Matter!

Litzmannstadt, June 22, 1943

1. Telegram to FA 5 A 4

MzA Litzmannstadt No. 406

Subject: Regarding the dissolution of the Jewish camp in Kulmhof.

As already reported by NL 7299 of March 25, 1943, the camp Kulmhof, Post Eichstädt, Warthbrücken district, into which primarily Jews unfit for labor from the Warthegau, especially from the Litzmannstadt Ghetto, were continuously transferred, was dissolved on April 1, 1943. Reliable sources have now informed the Forschungsstelle that the police guards there were subsequently ordered to exhume the Jews buried in a small forest near Kulmhof and to burn them in specially constructed ovens. – After being granted an extended leave for rest, these police units were reassigned to front-line duty. It is now reported that these forces are being withdrawn again to be equipped in Graz for a similar operation in the southeast.

A-Litzmannstadt

On behalf of [Signature]

Archival Reference:

YVA O.51/13, p. 260.

Further Reading:

N. Terry, Covering Up Chelmno: Nazi Attempts to Obfuscate and Obliterate an Extermination Camp, Dapim: Studies on the Holocaust Volume 32, 2018 – Issue 3, Pages 188-205.

Order of September 22, 1943 by Himmler on Aktion Reinhard accounting
Contemporary Source

1943-09-22 Directive By Himmler on the Accounting of the “Reinhard 1” Account

Introduction

On September 22, 1943, the Reichsführer-SS Heinrich Himmler issued a directive on the accounting of the “Reinhard 1” account due to the transfer of SS-Gruppenführer Odilo Globocnik to Trieste / Italy. Himmler ordered that Globocnik, who was responsible for the Operation Reinhardt in the General Gouvernement, oversee the Reinhard 1 account until December 31, 1943, at which point it would be handed over to a representative of SS-Obergruppenführer Oswald Pohl, head of the SS-WVHA.

Document

Feld-Kommandostelle, den 22. Sept. 1943

Der Reichsführer-SS

RF/Mä 10/38/43 g.

Geheim

1. An den
Chef des SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes
SS-Obergruppenführer Pohl

2. An
SS-Gruppenführer Globocnik

Durch die Versetzung des SS-Gruppenführers Globocnik wird eine Regelung in der Abrechnung des Kontos “Reinhard 1” notwendig.

Ich ordne an, daß SS-Gruppenführer Globocnik die Abrechnung des Kontos “Reinhard 1” bis 31.12.1943 übernimmt und dann an SS-Obergruppenführer Pohl bzw. den Beauftragten, der mir noch zu benennen ist, übergibt.

Insgesamt ist anzustreben, die bisherigen Ergebnisse des Kontos “Reinhard 1” bis dahin abzuschließen, zu verwerten und weiterzugeben, sodaß ab 1.1.1944 nur noch die neu anfallenden Werte zu verrechnen sind.

gez. H. Himmler

3. An den
Chef des Reichssicherheitshauptamtes
SS-Obergruppenführer Dr. Kaltenbrunner

4. An den
Höheren SS- und Polizeiführer Ost
SS-Obergruppenführer Krüger

nachrichtlich mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt
i.A

Field Command Post

September 22, 1943
The Reichsführer-SS
RF/Mä 10/38/43 g.

Secret

1. To the Chief of the SS Economic and Administrative Main Office, SS-Obergruppenführer Pohl

2. To SS-Gruppenführer Globocnik

Due to the transfer of SS-Gruppenführer Globocnik, a regulation in the accounting of the “Reinhard1 ” account is necessary.

I order that SS-Gruppenführer Globocnik takes over the accounting of the “Reinhard 1” account until 31.12.1943 and then hands it over to SS-Obergruppenführer Pohl or the representative yet to be named by me.

Overall, it is desirable to complete, utilize, and pass on the current results of the “Reinhard 1” account by then, so that from 1.1.1944 only the newly incurred values need to be accounted for.

Signed, H. Himmler

3. To the Chief of the Reich Main Security Office, SS-Obergruppenführer Dr. Kaltenbrunner
4. To the Higher SS and Police Leader East, SS-Obergruppenführer Krüger

For information with the request for acknowledgment, sent by order.

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/29

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