1941-09-02 Memorandum of SS-Sturmbannführer Höppner: “the ultimate fate of these displaced ethnic groups unwanted in the Greater German Settlement Areas—whether the goal is to secure a certain life for them permanently or to eradicate them entirely.”

Introduction

On September 2, 1941, Rolf-Heinz Höppner, head of the Central Migration Office in Posen, outlined plans for reorganizing the office to address the impending task of “resettling millions of people”. Höppner stressed that it is “essential…to have complete clarity from the outset about the ultimate fate of these displaced ethnic groups unwanted in the Greater German Settlement Areas—whether the goal is to secure a certain life for them permanently or to eradicate them entirely.”

Document

Hö/Schr.

I. Nach Schluß des Krieges wird in den verschiedenen, neu zu Deutschland gekommenen Gebietsteilen in starkem Maße eine Aussiedlung von für das Großdeutsche Reich unerwünschten Bevölkerungsteilen stattfinden müssen. Es handelt sich dabei nicht nur um die endgültige Lösung der Judenfrage, die außer dem groß-deutschen Reich alle unter deutschen Einfluß stehenden Staaten erfassen wird, sondern vor allem um die Aussiedlung von rassisch nicht rückdeutschungsfähigen Angehörigen vor allem der Ost- und Südost-Völker aus dem deutschen Siedlungsraum. Diese Aufgabe gehört zur Zuständigkeit des Reichsführer-SS als Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums und muß von diesem, da sie im wesentlichen sicherheitspolizeilicher Art ist, wie bisher dem Chef der Sicherheitspolizei und des SD übertragen werden.

Die erste Dienststelle, die sich mit derartigen Fragen beschäftigt hat, ist die jetzige Umwandererzentralstelle in Posen.

[…]

II. Ich schlage vor:
1. Die Errichtung der Dienststelle
Chef der Sicherheitspolizei und des SD
Umwandererzentralstelle
Sitz Berlin

2. Leiter dieser Dienststelle, die dem Chef der Sicherheitspolizei und des SD unmittelbar untersteht, ist der Amtschef IV, da bei der Verbringung der Menschen die sicherheitspolizeiliche Aufgabe, d.h. das Herausschaffen unerwünschter Elemente zweifellos überwiegt.

[…]

7. Ich halte es nicht für möglich, die technische Durchführung dieser Umsiedlung im Rahmen des jetzigen Referates IV B 4 durchzuführen, da die ungeheure Aufgabe, die auf diesem Gebiete nach dem Kriege zu lösen ist, die Durchführung der Umsiedlung von Millionen Menschen, den Rahmen dieses Referates sprengt.
Die Umwandererzentralstellen in den Aufnahmegebieten haben ein wesentlich anderes Gesicht als diejenigen in den Abgabegebieten. Die von mir hierzu vertretenen Gedanken müssen Stückwerk sein, da ich die Absichten des Führers und des Reichsführers-SS sowie des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD über die Ausgestaltung dieser Gebiete nicht kenne.

Ich könnte mir vorstellen, daß man zur Aufnahme der im Großdeutschen Siedlungsraum unerwünschten Volksteile große Röume im jetztigen Sowjet-Rußland bereitstellt, die vollständig der Verwaltung des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, zumindest aber des Reichsführers-SS und Chefs der Deutschen Polizei unterstehen.

Allgemeine polizeiliche und vor allem sicherheitspolizeiliche Erwägungen werden in der Verwaltung dieser Gebiete derart im Vordergrund stehen müssen, daß sie aus der allgemeinen inneren Verwaltung herausgelöst werden können und müssen. Ich stelle mir vor, daß an der Spitze eines solchen Gebietes ein SS- und Polizeiführer steht, der zur Durchführung seiner Aufgaben über einen Stab verfügt, der etwa dem eines Militärbefehlshabers in den besetzten Gebieten ähnelt. Einer seiner Referenten erledigt dabei die Aufgaben der Umwandererzentralstellen der Abgabegebiete und gewährleistet die reibungslose organisatorische Aufnahme der Transporte.

Im übrigen könnte die Verwaltung dieser Gebiete weitgehend durch die Angehörige der umgesiedelten Volksteile selbst erfolgen. Die notwendigen SS- und Polizeikräfte zur Sicherung und Bewachung müßten allerdings zur Verfügung gestellt werden. Wie man dabei, um unseren Menschenmangel nicht noch mehr zu vergrößern, auf Angehörige rassisch verwandter Völker Europas als Freiwillige zurückgreifen kann, vermag ich nicht zu entscheiden.

Aus diesen der SS unterstehenden Räumen könnte alles das erzeugt werden, was für den Bedarf der SS und Polizei überhaupt notwendig ist. Im übrigen wäre es unter Umständen zweckmäßig Wirtschaftsreferenten zum Stab des SS- und Polizeiführers einen Mann zu nehmen, der vom Vierjahresplan abgeordnet ist. Auf weitere Einzelheiten der Organisation dieser Aufnahmegebiete einzugehen, wäre Phantasterei, da zunächst die grundlegenden Entscheidungen ergehen müßten.

Wesentlich ist dabei im übrigen, daß von Anfang an völlige Klarheit darüber herscht, was nun mit diesen ausgesiedelten, für die großdeutschen Siedlungsräume unerwünschten Volksteilen endgültig geschehen soll, ob das Ziel darin besteh, ihnen ein gewisses Leben für dauernd zu sichern, oder ob sie völlig ausgemerzt werden sollen.

[…]

Hö/Schr.

I. After the conclusion of the war, there will need to be a significant resettlement of population segments unwanted for the Greater German Reich in various newly acquired areas of Germany. This pertains not only to the final solution of the Jewish question, which will encompass all states under German influence besides the Greater German Reich, but primarily to the resettlement of racially non-Germanizable individuals, especially from Eastern and Southeastern peoples, from the German settlement area. This task falls within the jurisdiction of the Reichsführer-SS as the Reich Commissioner for the Strengthening of German Ethnicity and must be delegated by him, as it is primarily of a security-police nature, to the Chief of the Security Police and the SD, as has been done so far.

The first office to address such questions is the current Migration Central Office in Posen

[…]

II. I propose:

1. Establishment of the Office Chief of the Security Police and the SD Migration Central Office
Location: Berlin

2. The head of this office, which reports directly to the Chief of the Security Police and the SD, is the Chief of Department IV, as the security-police task of removing unwanted elements undoubtedly predominates during the relocation of individuals.

[…]

7. The migration central offices in the receiving areas have a fundamentally different character than those in the sending areas. The thoughts I express here must be fragmentary, as I am unaware of the intentions of the Führer, the Reichsführer-SS, and the Chief of the Security Police and the SD regarding the organization of these areas.

I could imagine that large areas in present-day Soviet Russia could be allocated for the reception of ethnic groups unwanted in the Greater German Settlement Area, under the complete administration of the Chief of the Security Police and the SD, or at least under the authority of the Reichsführer-SS and the Chief of the German Police.

General police and, above all, security considerations will have to take precedence in the administration of these areas, to the extent that they can and must be separated from general internal administration. I envision that such areas would be led by an SS and police leader, equipped with a staff similar to that of a military commander in occupied territories, to carry out their tasks. One of their staff members would handle the tasks of the migration central offices in the sending areas, ensuring the smooth organizational reception of transports.

Moreover, the administration of these areas could largely be carried out by members of the relocated ethnic groups themselves. However, the necessary SS and police forces for security and surveillance would have to be provided. As for how to avoid exacerbating our shortage of personnel by recruiting volunteers from racially related European peoples, I am unable to decide.

Everything necessary for the needs of the SS and police could be produced from these areas under the jurisdiction of the SS. Additionally, it might be advisable to appoint economic advisors to the staff of the SS and police leader, individuals delegated by the Four-Year Plan. Delving into further details of the organization of these reception areas would be speculative, as fundamental decisions must first be made.

What is essential, however, is to have complete clarity from the outset about the ultimate fate of these displaced ethnic groups unwanted in the Greater German Settlement Areas—whether the goal is to secure a certain life for them permanently or to eradicate them entirely.

[…]

Archivial reference:
AGK, CA MSW 362/103, Seite 45-61 (from Alberti, Die Verfolgung und Vernichtung der Juden im Reichsgau Warthegau, p. 375); note outdated reference.

German text taken from:
Madajczyk, Czeslaw. Vom Generalplan Ost zum Generalsiedlungsplan, Berlin, New York: K. G. Saur, 1994. https://doi.org/10.1515/9783110961768; p. 394

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