1941-10-02 The Einsatzgruppen Event Report USSR No. 101: Execution of “33,771 Jews in Kiev on September 29 and 30, 1941”
Introduction
On October 2, 1941, Office IV of the Reich Security Main Office (RSHA) issued Event Report USSR No. 101 (Ereignismeldung UdSSR Nr. 101). Einsatzgruppe C reported on the massacre at the Babyn Yar (Babi Yar) near Kiev that Paul Blobel‘s Sonderkommando 4a “executed 33,771 Jews in Kiev on September 29 and 30, 1941”. Meanwhile, Einsatzgruppe D stated that “between September 16 and 30, 22,467 Jews and Communists were executed, bringing the total to 35,782”.
Documents
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Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD
Berlin, den 2. Okt. 1941
– IVA 1 – B.Nr. 1 B/41 – GRs.-
[Geheime Reichssache]
48 Ausfertigungen, 36. Ausfertigung
Ereignismeldung UdSSR Nr. 101.
I. Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos.
Von den Einsatzgruppen A und B liegen keine Meldungen vor.
Einsatzgruppe C:.
Standort Kiew.
Das Sonderkommando 4a hat in Zusammenarbeit mit Gruppenstab und zwei Kommandos des Polizei-Regiments Süd am 29. und 30.9.41 in Kiew 33.771 Juden exekutiert.
Einsatzgruppe D:
Standort Nikolajew.
Die Freimachung des Gebietes durch die Kommandos von Juden und kommunistischen Elementen wurde fortgesetzt. Insbesondere wurden in der Berichtszeit die Städte Nikolajew und Cherson von Juden freigemacht und noch vorhandene Funktionäre entsprechend behandelt. Vom 16.9. bis 30.9. wurden 22.467 Juden und Kommunisten exekutiert. Gesamtzahl 35.782.
Ermittlungen ergaben wiederum, dass sich die hohen kommunistischen Funktionäre fast überall in Sicherheit gebracht hatten. Gefasst wurden in erster Linie führende Partisanen oder Führer von Sabotagetrupps. Ermittlungstätigkeit über Partisanengruppen wurde fortgesetzt. Fahndungen ergaben, dass Sowjets schon seit Jahren in Versammlungen nicht nur zum Eintritt in die Rote Armee, sondern auch zur Bildung von Partisanengruppen aufforderten. Kampf der Partisanen und ihre Ausbildung waren wichtige Schulungsthemen. Rekrutierung zunächst freiwillig, nach Ausbruch der Kampfhandlungen wurden Aushebungen ähnlich wie zu Baukompanien auch für Partisanengruppen von Männern im wehrpflichtigen Alter vorgenommen. Aufteilung in Dreier-, Fünfer- und Zehner-Gruppen sollte rasches und sicheres Arbeiten ermöglichen. Es besteht der Eindruck, dass Ausbreitung des Partisanenkriegs dadurch vermindert, dass höhere Partisanenführer vielfach geflohen und Initiative der einzelnen Angehörigen durch jahrzehntelange Erziehung zur Unselbständigkeit und das Warten auf Anweisung weithin erloschen ist. In Nikolajew wurde ein Jude als Führer eines Fallschirmjägerab wehrtrupps gefasst. Dieser Trupp hat im Gefecht mit deutschen Soldaten 43 Soldaten erschossen. Weiter wurde Führer eines Trupps Heckenschützen gefangen, der beim Einmarsch der Truppen
hinterhältige Überfälle verübte. In seiner Begleitung befand sich sein zwölfjähriger Sohn, der sMG mit sich führte. Von einer bei Nowy-Bug eingesetzten Partisanenkompanie wurden 3 Juden gefangengenommen. Kompanie war in Zivil, aber mit Gewehren und IMG ausgerüstet. Ein Lager mit 15 Gewehren, Spreng- und Brandmunition und gefüllten MG-Kästen wurde ausgehoben. Die Einsatzgruppe erfasste Instruktionen für die Organisation und Tätigkeit der Partisanenabteilungen und Diversionsgruppen. Die Instruktionen sin d sehr eingehend ausgearbeitet. In jedem grösseren Betrieb waren bei Ausbruch des Krieges Zerstörungstrupps
aufgestellt, die wichtige Einrichtungen zu zerstören hatten. Nachforschungen ergaben, dass grössere Sabotagetrupps bereitgestellt waren, jedoch Sprengungen oder Brandlegungen meist nur von wenigen leitenden Betriebsangehörigen und zuverlässigen Kommunisten ausgeführt worden sind. Einzelne Saboteure wurden festgesetzt bezw. bereits erledigt. So u. a. ein
Brandmeister der NKWD-Feuerwehr, der Getreidesilos unter Wasser setzte. Ein anderer hatte Befehl zum Plündern und Inbrandsetzen einer grossen Baumwollweberei gegeben. Vor Odessa wurde ein NKWD- Agent gestellt, der eine Erntevernichtungsgruppe zusammengestellt hatte. Die Ermittlungen über Bandera-Gruppe wurden insbesondere in Nikolajew eingeleitet. Bürgermeister ist Anhänger von Melnik. Nach seinen Aussagen ist der eigentliche Inspirator der Bandera-Gruppe Jary, dessen Frau und Mutter jüdisch sind. Sein Vater ist Tscheche. Hinsichtlich einer kommunistischen Beeinflussung der Bandera-Gruppe spielte Jary eine grosse Rolle. Von 195 Selbstschutzangehörigen in Nikolajew sind 8 bisher als Bandera-Leute
anzusprechen. Ein Zeichen dafür, wie gut Nachrichtendienst dieser Gruppe arbeitet, ist, dass unter Selbstschutzleuten das Gerücht umgeht, die Sipo würde in Nikolajew bald nach Bandera-Leuten fahnden, wie es in Shitomir und Kirowograd geschehen sei. Die 8 Selbstschutzangehörigen benehmen sich auffallend einwandfrei. Auf wirtschaftlichem Gebietsteil Preisproblem im Vordergrund. Obwohl einheitliche Preise für Agrarprodukte angeordnet sind, sind diese örtlich sehr verschieden und kommen dem Preisniveau im Reich, wie z.B. bei Butter, bereits recht nahe (kg 2,50 RM). Wirtschaftskommando des AOK wurde
auf die Gefahren hingewiesen, die sich hinsichtlich der Ausbeutung der Gebiete und der Lohnentwicklung ergeben müssen. Arbeit der Kommandos erstreckt sich weiter auf Ingangbringen der Feldarbeiten und lebenswichtigen Betriebe in Volksdeutschen Gebieten. Gefährdung der nächsten Ernte durch Fehlen von Saatgütern. Einem in Annenthal bei Grigorjewka eingesetzten Kommando gelang es, die Volksdeutschen, die durch 390 Fallschirmspringer und 2000 gelandete Marinesoldaten bedroht waren, zurückzuführen. Ein Fallschirmspringer wurde dabei im Feuerkampf erledigt, mehrere andere gefangengenommen. Die Roten konnten mit Odessa-Front Fühlung nehmen und dadurch rotes Operationsgebiet um Odessa erweitern. Nach Gefangenenaussagen soll der neue Stützpunkt bei Grigorjewka für Rückzug und Einschiffung der Odessa-Besatzung vorgesehen sein. Rumänen ist es bisher nicht gelungen, die Landetruppen zurückzuwerfen.
II. Militärische Ereignisse.
Heeresgruppe Süd:
Auf der Krim hält der Gegner die Enge nördl. Juschun. Im Raume ostw. Dnjepropetrowsk wurde eine stärkere Feindgruppe vernichtet. Vor der Front gegen Charkow verhält Feind sich defensiv.
Nördl. der Krim.
Teile der Armee stehen im Kampf zur Erweiterung des Einbruchs in die Feldstellungen auf den Engen nordostw. Juschun. An der Ostfront ist der Gegner auf Balki und südl. davon zurückgeworfen. Die Linie verläuft hart westl. Mal. Bjeloserka—5 km westl. Balki. Wedjanoje ist feindfrei gemeldet.
Nördl. Dnjepropetrowsk:
Bei Snamenka wurde der Feindwiderstand gebrochen und bis gegen St. Mishiritschi vorgestossen.
Eine Div. ist zum Vorstoss in Richtung Krasnograd angesetzt. Der Raum um Swobodnaja wurde erreicht und Aufklärung auf Popaskoje und Michailowka vorgetrieben. Andere Teile der Div. stiessen bis Pereschtschepino vor und bildeten dort einen Brückenkopf.
Front vor Charkow:
Südl. Krasnograd wurde ein weiterer Brückenkopf gebildet. Am Strassen-Eisenbahnkreuz 15 km nordostw. Krasnograd wurde eine Ortschaft genommen, Brücken unversehrt. Das Höhengelände ostw. Sudorenkowa wurde genommen und mit anderen Teilen die Gegend südwestl. Ditanka erreicht.
Heeresgruppe Mitte:
Der den Gegner überraschende Angriff der Panzergruppe stiess auf beweglich kämpfenden Feind, der überall zu halten versucht. Stärkerer Feind steht noch am Psiol-Abschnitt und in der Gegend von Bjelopolje.
Südflügel:
Am Psiol-Abschnitt stehen Sicherungen zwischen Gadjatsch und Lebedin. Im Angriff erreicht ein AK die Bahnlinie ostw. Gluchow-Kruglaja-Poljana-Gegend ostw. Orlowka. Weiter östlich wurde Porochnja-Bahn- linie westl. Kamenka-Gegend nordostw. Oltar erreicht.
Heeresgruppe Nord:
Vor der HGr. hat die feindl. Gefechtstätigkeit südl. des Ilmen-Sees und an der Front zwischen Wolchow und Ladoga-See auch am 30.9. in auffallender Weise nachgelassen.
Ostfront:
Nordostw. Demjansk stellte Erdaufklärung hohe blutige Verluste des Feindes fest.
Nordfront:
Ein Landungsversuch südostw. Schlüsselburg wurde abgewiesen. 4 km südl. Schlüsselburg über die Newa übergehender Feind wurde vernichtet. Eigene schwerste Flachfeuer-Battr. beschossen das Schlachtschiff „Oktober-Revolution“, auf dem Treffer beobachtet wurden, sowie einen Kreuzer im Hafen von Oranienburg.
Baltische Inseln:
Auf Ösel wurde gegen auf der Halbinsel Sorve sich erneut verstärkenden Feindwiderstand die Gegend ostw. des Südrandes der Bucht nördl. Kargi erreicht.
Finnland.
Südostfront: Karelische Armee: Im örtl. Angriff wurde in Gegend Lodeinoje-Pole Boden gewonnen. Im Angriff von SO erreichte ein Jäger-Rgt. den Stadtrand von Petrosawodsk. Im Angriff von Westen wurde auf der Strasse nach Spaskaja-Guba die Gegend 50 km nordwestl. Petrosawodsk erreicht.
Balkan.
Serbien: In Belgrad Feuerkampf serbischer Polizeikräfte mit Kommunisten. Als Sühnemaßnahme 150 Kommunisten erschossen. Büro der kommunistischen Partei 0sichergestellt; in einem Vorort 5 km südostw. der Hauptstadt kommunistische Passzentrale
ausgehoben. Bei Krusevac haben sich Cetnikis im Kampf gegen Kommunisten bewährt.
The Chief of the Security Police and SD
Berlin, October 2, 1941
– IVA 1 – Ref. No. 1 B/41 – Secret Reich Matter –
[Secret Reich Matter]
48 copies, 36th copy
Event Report USSR No. 101.
I. Reports of the Einsatzgruppen and Units.
No reports are available from Einsatzgruppen A and B.
Einsatzgruppe C:
Location: Kiev.
The Sonderkommando 4a, in cooperation with the group staff and two units of the South Police Regiment, executed 33,771 Jews in Kiev on September 29 and 30, 1941.
Einsatzgruppe D:
Location: Nikolaev.
The clearance of the area by the units of Jews and communist elements continued. Particularly, the cities of Nikolaev and Kherson were cleared of Jews during the reporting period, and any remaining functionaries were treated accordingly. Between September 16 and 30, 22,467 Jews and Communists were executed, bringing the total to 35,782. Investigations once again revealed that high-ranking Communist officials had largely escaped. Those captured were primarily leading partisans or leaders of sabotage squads. Investigative activity on partisan groups continued. It was discovered that the Soviets had encouraged the formation of partisan groups and recruitment into the Red Army at meetings for years. Partisan fighting and training were significant training topics. Initially, recruitment was voluntary, but after the outbreak of hostilities, drafts similar to those for construction companies were also conducted for partisan groups among conscript-age men. The division into groups of three, five, and ten was intended to facilitate rapid and secure operations. There is an impression that the spread of partisan warfare was limited because many senior partisan leaders had fled, and the initiative of individual members was largely lost due to decades of training for dependency and waiting for instructions.
In Nikolaev, a Jew was captured as the leader of a paratrooper defense squad that killed 43 German soldiers in combat. A leader of a sniper squad that carried out ambushes on advancing troops was also captured. His 12-year-old son, who carried a heavy machine gun, was with him. Three Jews were captured from a partisan company deployed near Novy-Bug. The company was dressed in civilian clothing but equipped with rifles and light machine guns. A cache containing 15 rifles, explosive and incendiary ammunition, and loaded machine gun boxes was seized. The Einsatzgruppe obtained instructions for organizing and operating partisan units and sabotage groups. The instructions were very detailed. In every large enterprise, destruction squads were set up at the outbreak of war to destroy essential facilities. Investigations revealed that large sabotage squads had been deployed, but explosions or arson were typically carried out only by a few leading employees and reliable Communists. Individual saboteurs were arrested or otherwise dealt with, including a firemaster from the NKVD fire brigade who flooded grain silos and another individual who ordered the looting and arson of a large cotton mill.
An NKVD agent was apprehended near Odessa, who had assembled a crop destruction group. Investigations on the Bandera group were particularly initiated in Nikolaev. The mayor is a follower of Melnik. According to his statements, Jary, whose wife and mother are Jewish, is the primary instigator of the Bandera group. His father is Czech. Jary played a significant role in communist influence on the Bandera group. Of the 195 members of the self-defense in Nikolaev, eight were identified as members of the Bandera group. This is an indication of how well-informed the intelligence of this group is, as the rumor is spreading among the self-defense members that the Security Police will soon search for Bandera members in Nikolaev, as happened in Zhytomyr and Kirovohrad. The eight self-defense members are behaving impeccably. Economically, the price issue is of primary concern. Although uniform prices for agricultural products have been mandated, they vary greatly locally and are already close to Reich levels, such as 2.50 Reichsmarks per kilogram for butter. The Economic Command of the Army Group Command was advised of the dangers that may arise regarding the exploitation of the areas and wage developments. The units are also working to restore field operations and essential enterprises in German communities. The next harvest is endangered due to a lack of seeds. A unit stationed in Annenthal near Grigoryevka managed to retrieve the ethnic Germans threatened by 390 parachutists and 2000 landed marines. A parachutist was killed in a firefight, and several others were captured. The Reds were able to establish contact with the Odessa front, thus expanding the Red operations area around Odessa. According to prisoner statements, the new base near Grigoryevka is intended as a retreat and embarkation point for the Odessa garrison. So far, the Romanians have not succeeded in repelling the landing forces.
II. Military Events.
Army Group South:
In Crimea, the enemy holds the narrow area north of Yushun. In the area east of Dnipropetrovsk, a larger enemy group was destroyed. The enemy remains defensive on the front against Kharkiv.
North of Crimea:
Parts of the army are engaged in expanding the breach into the field positions northeast of Yushun. On the eastern front, the enemy was pushed back to Balki and further south. The line runs just west of Malaya Biloserka—5 km west of Balki. Vedyanoye has been reported as enemy-free.
North of Dnipropetrovsk:
Enemy resistance was broken at Snamenka, and the advance continued toward St. Mishirichi. A division was deployed to advance toward Krasnograd. The area around Svobodnaya was reached, and reconnaissance was pushed forward to Popaskoye and Mikhailovka. Other parts of the division advanced to Pereshchepino and established a bridgehead there.
Front before Kharkiv:
South of Krasnograd, another bridgehead was established. A village was taken at the road-railway junction 15 km northeast of Krasnograd, with bridges intact. The high ground east of Sudorenkova was taken, and the area southwest of Ditanka was reached with other units.
Army Group Center:
The surprising attack by the tank group encountered a mobile fighting enemy who attempted to hold the ground everywhere. A stronger enemy presence remains at the Psel section and in the area around Byelopolye.
Southern Flank:
At the Psel section, security forces stand between Gadyach and Lebedin. In the attack, an Army Corps reached the railway line east of Glukhiv-Kruglaya-Polyana area east of Orlovka. Further east, the Porochnya railway line in the area west of Kamenka, northeast of Oltar, was reached.
Army Group North:
In front of Army Group North, the enemy’s combat activity south of Lake Ilmen and along the front between Volkhov and Lake Ladoga noticeably declined on September 30.
Eastern Front:
Northeast of Demyansk, reconnaissance reported high enemy casualties.
Northern Front:
A landing attempt southeast of Schlüsselburg was repelled. An enemy force crossing the Neva 4 km south of Schlüsselburg was destroyed. Our heaviest flat-fire battery shelled the battleship “October Revolution,” where hits were observed, as well as a cruiser in the Oranienburg harbor.
Baltic Islands:
On Ösel, against the enemy resistance strengthening again on the Sorve Peninsula, the area east of the southern bay’s edge north of Kargi was reached.
Finland:
Southeast Front: Karelian Army: A local attack gained ground in the Lodeynoye Pole area. In the attack from the southeast, a ranger regiment reached the outskirts of Petrozavodsk. In the attack from the west, the area 50 km northwest of Petrozavodsk was reached on the road to Spaskaya Guba.
Balkans:
Serbia: A firefight occurred between Serbian police forces and communists in Belgrade. As a reprisal, 150 communists were executed. The Communist Party office was seized; a passport center for communists was shut down in a suburb 5 km southeast of the capital. Near Krusevac, Cetniks proved effective in fighting communists.
Archival reference:
BArch R 58/218, p. 2 – 8.